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Mark Brandis - Unternehmen Delphin (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Unternehmen Delphin (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Unternehmen Delphin (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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hatte. Die Waffe, die die Welt schon einmal an den Rand eines kosmoglobalen Krieges gebracht hatte. Die Waffe, die Camp Luna V in Schutt und Asche gelegt hatte, an der Major Bjelowski gestorben war.
    Ibaka wartete auf meine Antwort.
    Kaltes Licht . Die geächtete, verbotene Waffe. Kaum im Besitz der Macht, hatte der General die Produktion wieder aufgenommen. INTERPLANAR XII war nur eines seiner unzähligen Labors gewesen. Die Zahl der Häftlinge, die an den Folgen der Experimente qualvoll gestorben waren, ging in die Tausende. Es gab Listen darüber. Ich selbst hatte sie gesehen.
    Ich versuchte, in Ibakas maskiertem Gesicht zu lesen. War er sich dessen, was er mir mit seiner Mitteilung auferlegte, bewußt? Seine Augen blickten lediglich abwartend hinter dem Vorhang aus dunklem Glas.
    Kaltes Licht . Mochte es nun auf den General zurückfallen. Ich war bereit, dafür die Verantwortung auf mich zu nehmen.
    »Einverstanden, Lieutenant.« Meine eigene Stimme klang mir fremd. »Veranlassen Sie auch, daß die Energiespeicher aufgeladen werden. Sie dürften es nötig haben.«
    »Aye, aye, Sir. Es steht bereits auf der Liste.«
    Stroganow tauchte von irgendwoher auf und gesellte sich zu uns. »Gut, daß ich Sie treffe, Sir. Das wird Sie interessieren: Die Computer haben nichts abgekriegt. Ich habe die Programmierung überprüft. Sie ist in Ordnung.«
    »Danke, Lieutenant.«
    »Hat sich der Commander schon gemeldet?«
    »Nein.«
    »Dann wissen Sie auch nicht, wann es losgeht?«
    »Nein.«
    »Wir sollten es endlich hinter uns bringen«, sagte Stroganow. »Das Warten darauf ist das Schlimmste.«
    Er stampfte davon, zurück zu den Gerüsten.
    Ich entließ auch Ibaka und spürte seine Erleichterung, als er sich wieder in die Arbeit stürzen konnte.
    Ich befand mich auf dem Weg zu einem der Aufzüge, als die Sirene aufheulte. Ich gab den Gedanken an ein erfrischendes Bier auf und rannte los, quer über die Plattform. Bis zur Kommandozentrale war es ein Weg von fast einem halben Kilometer, und schon nach wenigen Schritten begann ich in der dünnen Luft zu keuchen. Ein paar Mechaniker waren gerade damit beschäftigt, einen Gerätetransporter zu beladen. Ich drängte sie zur Seite, setzte mich ans Steuer und jagte los. Auch das Luftkissen des Transporters war dünn. Ich verlangte viel von ihm. Ein paarmal schlug er hart und scheppernd auf. Als ich die Zentrale betrat, war Iris schon da. Zusammen mit dem diensttuenden Controller betrachtete sie den Radarschirm.
    »Was ist los?« fragte ich.
    »Wir versuchen es herauszufinden, Captain. Anfangs hielten wir es für einen der üblichen Schwertransporter. Aber jetzt –
    »Ich halte es für einen Schweren Kreuzer, Sir«, ergänzte der Controller.
    Das Glühwürmchen auf dem Radarschirm war klar und deutlich. Für einen Schwertransporter bewegte es sich zu schnell, für einen Taurus -Zerstörer war es eine Idee zu klein.
    Durch das Fenster konnte ich sehen, wie Captain Danielson und seine Besatzung zur Apollo liefen. Hinter ihnen fuhr die Schleuse zu. Sie waren bereit, zu starten, falls es erforderlich werden sollte.
    Ein paar Minuten später hatten wir Gewißheit. Zweitausend Meter über unseren Köpfen schwebte der Schwere Kreuzer mit dem blutroten Flammen-Symbol an den Flanken. Er traf keine Anstalten, weiter herunterzugehen, und auch im Äther blieb es still. Offenbar lag es nicht in seiner Absicht, auf INTERPLANAR XII zu landen.
    Iris blickte zu mir herüber. Ich hob die Schultern.
    Der Schwere Kreuzer blieb noch eine volle Minute lang über uns schweben, dann zog er davon. Augenblicke später war er in der Unendlichkeit verschwunden.
    Ich fragte den Controller: »Können Sie feststellen, welchen Kurs er steuert? »
    Der Controller schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Captain Danielson verließ die Apollo und kam zu uns herüber. Er klappte den Gesichtsschutz auf und sagte: »Wenn es eine reelle Chance gegeben hätte, ihn zu erwischen, wäre ich jetzt hinter ihm her. Auf ein totes Wettrennen wollte ich‘s nicht drauf ankommen lassen.«
    Iris blickte auf den Radarschirm. Der Glühwurm war erloschen. »Vielleicht hat es nichts zu bedeuten gehabt,« sagte sie.
    Vielleicht hatte es wirklich nichts zu bedeuten. Es gab mehrere Erklärungen für das Verhalten des Kreuzer-Kommandanten. Vielleicht hatte er Schwierigkeiten mit seinem Funksystem gehabt. Zusätzlich dazu hatte er es sich im letzten Moment anders überlegt. Ebenso gut war es möglich, daß er nach langer, monotoner Raumpatrouille nur

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