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Mark Brandis - Unternehmen Delphin (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Unternehmen Delphin (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Unternehmen Delphin (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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er auf eine scherzhafte Antwort gefaßt.
    »Ja«, erwiderte Harris hingegen völlig ernsthaft, »das tun sie allerdings. Es ist das beste Wachkommando, das man sich denken kann: zuverlässig und absolut unbestechlich. Gelegentlich verwenden wir sie auch für besondere Einsätze, vornehmlich wenn es darum geht, verunglückte Taucher aufzuspüren und zu bergen.«
    Er räusperte sich. »Ich weiß, was Sie jetzt denken, Brandis. Aber Sie haben unrecht. Wir haben die Marine stets ein wenig verachtet, haben uns haushoch über sie erhaben gefühlt. In Wirklichkeit sind auch ihre Uhren weitergegangen.«
    »Ich bitte um Nachsicht, Sir.« Brandis sah, wie die POSEIDON in die Schleusenkammer einfuhr. »Ich hatte bis jetzt keine Ahnung von diesen Dingen.«
    Vor dem Okular wurde es dunkel. Offenbar war das Periskop automatisch eingefahren worden. Brandis trat zurück. Durch die Poseidon zog ein gedämpfter Summton.
    Harris blickte auf die Uhr. »Noch fünf Minuten. So lange dauert der Schleusenvorgang. Eine erstaunliche Leistung, wenn man bedenkt, daß wir uns in immerhin sechstausend Meter Tiefe befinden.« Er wandte sich dem Ausgang zu. »Kommen Sie, Brandis! Bei der Gelegenheit mache ich Sie gleich mit dem Kapitän bekannt.«
    Kapitän zur See Hildebrand, der Kommandant der POSEIDON, untersetzt, blond und blauäugig, konnte seine norddeutsche Abstammung nicht verleugnen. Sogar das Metro das er sprach, hatte den singenden, gedehnten Tonfall des Platts, das man ursprünglich an der Küste gesprochen hatte. Brandis drückte ihm die Hand, wechselte mit ihm ein paar Worte und folgte dann Commander Harris zum Aufzug. Der Kapitän, stellte er fest, war ein Mann seiner Art. Er mochte ihn auf Anhieb.
    Die Bootsmannspfeifen schrillten, als Harris und Brandis das Deck betraten.
    Die POSEIDON lag in einem betonierten Becken, das in eine gewaltige, hell ausgeleuchtete Felskammer eingelassen war. Knapp hinter ihrem Heck stemmte sich ein gelbes Schleusenluk gegen den Druck des Ozeans. Ein ununterbrochenes Rauschen erfüllte das unterseeische Gewölbe; es wurde von der Klimaanlage verursacht. Sechs große Gebläse sorgten für den kontinuierlichen Kreislauf der Luft.
    Commander Harris deutete Brandis‘ fragenden Blick richtig. »Keine Sorge, Brandis!« sagte er. »Pazifik III ist auch, was die Versorgung mit Atemluft angeht, autonom. Die Luft, die Sie hier atmen, stammt praktisch aus dem Meer. Wir entziehen dem Wasser seinen Gehalt an Sauerstoff.« Er deutete hinüber zu einem runden Becken, dem gerade einige Männer in triefendnassen schwarzen Schutzanzügen entstiegen. »Die tun das ebenfalls. Zur Zeit verfügen wir über fünfhundert Kampfschwimmer dieser Art.«
    Brandis hatte bereits begonnen, sich das Staunen abzugewöhnen. Im Grunde stieß er hier auf die gleichen Prinzipien des Überlebens, die auch für den Weltraum galten. Auch hier hatte der Mensch in einer Umgebung Fuß gefaßt, der er von Natur aus nicht angepaßt war. Alles, was Pazifik III von einer autonomen Raumstation unterschied, war die Tatsache, daß es sich um eine Festung unter Wasser handelte. Trotzdem fragte er: »Bilde ich es mir nur ein oder trifft es zu: Ich sehe keine Atemgeräte?«
    »Überflüssig!« sagte Commander Harris, wobei er auf den Aufzug zuschritt. »Ein kleiner chirurgischer Eingriff versetzt diese Männer in die Lage, es den Fischen gleichzutun: Lungenatmung unter Wasser.«
    Brandis entsann sich, daß ein französischer Meeresforscher namens Cousteau schon vor hundert Jahren derartige Experimente unternommen hatte. Im Physikunterricht in der Schule war es flüchtig behandelt worden. »Ich verstehe.«
    Harris streifte ihn mit einem seitlichen Blick. »Falls wir die Totalchemie angreifen, Brandis, werden wir diese Männer brauchen.«
    Die Wachen vor dem Aufzug traten beiseite. Sie trugen dunkelblaue Marineuniformen und waren mit kurzen Gewehren bewaffnet. Harris und Brandis bestiegen den Aufzug. Er setzte sich in Bewegung. Die Fahrt ging aufwärts.
    »Lassen Sie sich vom ersten Augenschein nicht täuschen, Brandis. Sie werden bald dahinterkommen, daß es bei uns mehr Zivilisten gibt als Militärs. Einige der bedeutendsten Köpfe der EAAU haben den Weg zu uns gefunden, Politiker, Wissenschaftler, Techniker, Gewerkschaftsführer.« Harris nickte. »Der Widerstand nimmt allmählich Formen an. Unsere Absicht ist es, den General mit einer Gegenregierung zu konfrontieren. Allerdings müssen wir zu diesem Zweck noch um erhebliches stärker werden. Vorerst

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