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Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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daran starteten wir sofort und nahmen Kurs auf die Venus.

Kapitel 11
    Mit dem Befehl, mich in einer Stunde spätestens zu wecken, hatte ich mich erschöpft in den Ruheraum zurückgezogen und war gerade eingeschlafen, als mich Captain Monnier über den Bordlautsprecher hochscheuchte. »Pilot an Commander: Bitte melden!«
    Ich setzte mich auf und griff nach dem Mikrofon. »Commander Brandis. Was gibt’s, Captain?«
    »VEGA-Venus hat sich soeben gemeldet und bittet um Bestätigung.«
    »Danke, Captain. Ich komme.«
    Bevor ich in den Kommandoraum zurückkehrte, wusch ich mir mit kaltem Wasser das Gesicht. Es half nicht viel. Die Anstrengungen der letzten vierundzwanzig Stunden saßen tiefer und ließen sich nicht einfach fortwaschen, aber das kalte Wasser verscheuchte wenigstens meine Schläfrigkeit.
    Nachdem ich meinen Platz eingenommen hatte, stellte ich die Verbindung her. »Hier Delta VII. Wir haben Ihren Ruf empfangen, VEGA-Venus. Bitte kommen.«
    VEGA-Venus antwortete sofort. »Wir vermissen Ihre Positionsmeldung, Delta VII.«
    »Delta VII befindet sich im automatischen Anflug auf die Venus. Unsere voraussichtliche Landezeit ist« – ich streckte die Hand aus und ergriff den Zettel, den Lieutenant Stroganow mir entgegenschob – »der 7. Mai, 12.34 Uhr Metropolis-Zeit. Sind Sie im Besitz meiner Durchsage von 16.02 Uhr?«
    »Wir haben Ihre Meldung erhalten«, bestätigte VEGA-Venus, »und sofort weitergeleitet. Haben Sie ihr noch etwas hinzuzufügen?«
    »Nur daß wir einen gewissen General Rodriguez in schwerverwundetem Zustand an Bord genommen haben. Er hat eine Botschaft an die Venus zu übermitteln, ist aber nicht in der Lage, sie zu formulieren.«
    »Hat er wenigstens etwas angedeutet?«
    »Nur ein einziges Wort, und damit kann ich nichts anfangen: Kobalt.«
    »Kobalt. Habe ich das richtig verstanden, Delta VII?«
    »Ganz recht, VEGA-Venus. Kobalt.«
    »Verständigen Sie uns sofort, sobald Sie mehr von ihm erfahren haben.«
    »Verstanden, VEGA-Venus. Ich werde Sie auf dem laufenden halten. Übrigens hatten wir vorhin Empfangsschwierigkeiten.«
    »Das ist uns bekannt, Delta VII. Unsere Sendeanlage war vorübergehend außer Betrieb. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
    »Das können Sie. Sie können unsere Familien einschließlich Miß O’Hara verständigen, daß wir uns auf dem Heimflug befinden.«
    »Wird erledigt, Delta VII. Guten Flug und: Ende.«
    »Ende«, sagte auch ich und ließ die Sprechtaste los. Eigentlich hatte ich allen Grund, beruhigt zu sein. Es war die alte, vertraute VEGA-Venus-Stimme gewesen, die ich da gehört hatte, und nichts an unserem Gespräch war außergewöhnlich gewesen, nun da es ohnehin sinnlos geworden war, die auf dem Hinflug zum Mond strikt gewahrte Funkstille weiter einzuhalten. Einen Augenblick lang, als ich Ruths Namen erwähnte, hatte ich sogar einen Anhauch von Vorfreude verspürt. Nun jedoch, als ich mich zurücklehnte, kehrte die Sorge zu mir zurück, schärfer und qualvoller als je zuvor – vielleicht nur weil VEGA-Venus meinen Hinweis auf die zeitweise unterbrochene Verbindung zu gleichgültig und eilfertig abgetan hatte. Es war nichts als ein ungutes Gefühl, aber es war hartnäckig und ließ sich nicht verscheuchen. Von vornherein hatte unsere Mission unter einem schlechten Stern gestanden. Das war eine Tatsache.
    Dennoch vergingen die nächsten zwölf Stunden ohne Zwischenfälle wie bei jedem normalen Flug. Die Radarschirme blieben sauber, ohne den geringsten Kontakt, so daß ich mich bereits versucht fühlte, die Alarmbereitschaft aufzuheben. Bevor ich jedoch dazu kam, wurde ich von Lieutenant Ibaka gebeten, zu ihm zu kommen.
    Brigadegeneral Rodriguez hatte das Bewußtsein wiedererlangt. Er hatte hohes Fieber, aber seine Augen blickten einigermaßen klar. Ich beugte mich über ihn. »Geht es Ihnen besser, General?«
    Er bewegte mühevoll die Lippen: »Schmerzen.«
    »Und wo«, fragte ich, »verspüren Sie diese Schmerzen?«
    »Überall.«
    »Lieutenant Ibaka wird Ihnen ein Medikament dagegen geben«, sagte ich. »Aber zuvor muß ich Ihnen einige Fragen stellen. Major Bjelowski ist tot. Betrachten Sie mich als seinen bevollmächtigten Vertreter. Was hatten Sie ihm mitzuteilen?«
    Er schloß die Augen, wie um neue Kraft zu sammeln, bevor er weitersprach. »Smith –«
    »Ich höre!«
    »– plant die Invasion.« Rodriguez stöhnte.
    »Vorhin«, sagte ich, »verwendeten Sie den Ausdruck Kobalt. Was hat es damit auf sich?«
    Rodriguez bewegte wie im Krampf die

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