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Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Ibaka hatten sich bereits die Schutzanzüge übergestreift und fuhren die Schleuse auf. Sie waren mit halbschweren Laser-Gewehren bewaffnet und schleppten genug Sprengstoff mit, um die ganze Raumstation in ihre Bestandteile zu zerlegen.
    »Viel Glück!« rief ich ihnen zu.
    »Weiß Gott, Sir«, erwiderte Stroganow, »wir werden es brauchen. Die Sache stinkt!« Er und Lieutenant Ibaka verließen das Schiff.
    Ich warf einen Blick durch die Scheiben. Die Monteure auf dem Gerüst hatten ihre Arbeit unterbrochen und starrten zu uns herüber. Im übrigen blieb die Plattform leer.
    Captain Monnier warf mir den Schutzanzug zu. Ich streifte ihn über und nahm mir aus der Waffenkammer ein Gewehr. »Sind Sie so weit, Captain?«
    »Aye, aye, Sir.«
    »Dann los!«
    Ich zwängte mich durch die Schleuse und sprang. Captain Monnier kam gleich hinter mir her. Seite an Seite rannten wir an den noch immer starrenden Monteuren vorüber auf den Eingang zu den Verwaltungsräumen zu. Im Laufen drehte ich mich um. Stroganow und Ibaka betraten bereits den Kontrollturm.
    Eine stählerne Treppe führte in die Tiefe. Niemand hielt uns auf. Wir polterten die Stufen hinab, kamen in einen Gang mit fast tagheller Beleuchtung und rissen, die Gewehre im Anschlag, die Tür mit der Aufschrift Stationsmeister auf.
    Zwölf Laser-Gewehre waren auf uns gerichtet, und ein blutjunger Offizier in der schwarzen Uniform der III. Abteilung, die man insgeheim auch die Brandstifter-Abteilung nannte, sagte:
    »Waffen weg und Hände hoch!«

Kapitel 13
    Die Schwarzuniformierten bildeten einen Halbkreis. Jeder Widerstand war zwecklos. Ich erkannte es, und mein Gewehr fiel polternd auf die Bodenplatten. Nur ein Narr oder ein Held hätte sich in dieser Situation anders verhalten. Langsam hob ich die Hände.
    Anders Captain Monnier. Mag sein, daß er noch eine Chance des Entkommens sah, wo es längst keine mehr gab. Ich sah, wie sein Gewehr auf den jungen Offizier einschwenkte, und mein rechter Fuß schnellte hoch und schlug es ihm aus der Hand.
    In der gleichen Sekunde waren die Schwarzuniformierten über uns. Captain Monnier und ich waren auf einmal voneinander getrennt. Meine Arme wurden schmerzhaft auf den Rücken gerissen. Stählerne Fesseln schlossen sich um meine Handgelenke.
    Captain Monnier lag bäuchlings auf dem Fußboden. Zwei von den Brandstiftern knieten auf seinen Schultern, und ein dritter legte ihm die Handschellen an. Danach zerrten sie ihn auf die Füße.
    Mit kalkweißem Gesicht stand er da und sah mich an. »Sir«, sagte er leise, »das hätten Sie nicht tun dürfen.«
    Ich schwieg. In der Gemütsverfassung, in der er sich befand, hätte er mich ohnehin nicht verstanden. Ich hätte ihm sagen können, daß ich ihm, indem ich ihm das Gewehr aus der Hand schlug, das Leben gerettet hatte, aber das wären vergeudete Worte gewesen. Immerhin erwiderte ich seinen Blick, und alles das, was mir im Bruchteil einer Sekunde durch den Kopf gegangen war und mich zum Entschluß bewogen hatte, nicht hier und nicht zu diesem Zeitpunkt zu sterben, mochte er, wenn er nur wollte, in meinen Augen lesen. Der Tod war etwas Endgültiges. Solange wir jedoch am Leben blieben, gab es immer noch eine Hoffnung, so gering und unwahrscheinlich sie auch sein mochte. Freilich hätte selbst ich nicht zu sagen gewußt, welcher Art diese Hoffnung sein mochte.
    Captain Monnier spuckte vor mir aus und wandte sich ab. Er hatte meine Botschaft nicht verstanden.
    Der junge Offizier mit den Schulterstücken eines Kommissars erster Klasse trat auf mich zu. Unter anderen Umständen hätte ich sein hübsches Gesicht vielleicht als frisch und offen empfunden. In seinen Augen freilich lag etwas, was mich unangenehm berührte und zugleich warnte: Fanatismus. Auch bei den Totenköpfen in der Sahara hatte ich Fanatismus kennengelernt, nur war jener das Ergebnis einer technischen Manipulation. Dieser hier war echt, geboren aus bedingungsloser Gläubigkeit.
    »Ich nehme an«, sagte der Kommissar, »Sie sind Commander Brandis. Es freut mich, Sie auf INTERPLANAR XII begrüßen zu können.«
    »Und wie«, fragte ich, »wird zur gegebenen Zeit die Anklage gegen uns lauten?«
    Er lächelte, und das alte Wort von der Katze, die mit der Maus spielt, fiel mir ein.
    »Raumpiraterie, Commander«, erwiderte er. »Oder zögen Sie es vor, als Weltraumpartisan in die Geschichte einzugehen? Ich glaube, mit dieser Bezeichnung erwiese man Ihnen zuviel Ehre.«
    Meine Hände begannen gefühllos zu werden. Die

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