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Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen

Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen

Titel: Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. A. Hary
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aber unbeirrbar. Das war das Schlimme daran. Außerdem schienen sie keinerlei Müdigkeit zu kennen.
    John wollte um Hilfe schreien, hatte aber nicht genügend Luft, um auch nur ein Krächzen hervorzubringen.
    Er mußte weiterrennen.
    Auf einmal wurde ihm bewußt, in welche Richtung er sich wandte. Er überquerte den Dorfplatz, passierte den Brunnen und steuerte auf eine der Straßen zu, die von dieser zentralen Stelle abführten. Ja, und diese Straße führte direkt zu seinem Haus!
    Seine Frau wartete noch immer auf ihn!
    Auch wenn er es schaffte, bis dorthin zu kommen, so gab es keine Rettung für ihn. Die Unheimlichen waren ihm zu dicht auf den Fersen. Im Gegenteil, er würde auch noch seine Frau und die beiden Kinder gefährden.
    Aber was, zum Teufel, soll ich denn anderes tun? Wohin soll ich mich wenden? dachte er verzweifelt.
    Ein Fenster wurde aufgerissen. Es war weiter vorn, an einer Stelle, auf die John zulief.
    Ein Hoffnungsschimmer glomm in ihm auf, als in dem geöffneten Fenster ein Mann sichtbar wurde. Der Mann blickte auf John herab. Noch verhielt er sich abwartend.
    John fuchtelte wie wild mit den Armen.
    Er warf einen Blick zurück. Ja, die Unheimlichen waren noch da. Der Mann mußte sie deutlich sehen.
    Aber er schien sich nicht dafür zu interessieren. Er hatte nur Augen für John.
    Dann tat er etwas Seltsames.
    Das Fenster befand sich im zweiten Stockwerk des Hauses, also etwa sechs oder mehr Yards über der Straße.
    Der Mann stieg auf die Fensterbank, als wollte er sich hinausschwingen.
    Johns Augen weiteten sich unwillkürlich. Er wollte nicht fassen, was sie sahen.
    Der Mann wollte sich tatsächlich über die Fensterbank schwingen!
    John Holleway war ganz nahe heran, als der Mann sprang. Dabei war sein Blick starr auf John gerichtet.
    Der Mann fiel allerdings nicht wie ein Stein herab, wie es zu vermuten gewesen wäre, sondern schien fast zu schweben.
    John begriff sofort: Auch das war eine Strohpuppe, von einem Unbekannten mehr notdürftig geformt und mit einer magischen Kraft versehen, der ihr Leben verlieh.
    Der Mann schwebte wie an einem Seil heruntergelassen direkt auf John zu. Der Fallwinkel war genau berechnet. Der Zusammenprall war unvermeidlich – auch von Seiten Johns, denn der ausgepumpte und ausgelaugte Mann konnte nur noch eins: stur in eine Richtung laufen. Das war das einzige, was sein starker Wille dem gemarterten Körper noch abverlangen konnte.
    Noch im Fallen verwandelte sich der Mann in eine Schauergestalt, wie sie furchtbarer und bestialischer nicht mehr aussehen konnte.
    Und die Verfolger kamen lautlos näher. Ihre Füße, die in Wirklichkeit gar keine waren, schienen nicht den Boden zu berühren.
    Der Wind heulte in den Dachschindeln, und es war das einzige Geräusch außer denen, die John Holleway verursachte.
    Der Zusammenprall kam, aber er verlief anders, als es sich der unsichtbare Puppenspieler wohl erhofft hatte. Bevor die Krallenhände des Furchtbaren zupacken konnten, glitten sie wieder ab. Etwas kratzte über Johns Gesicht. Es roch modrig und hinterließ eine dünne Blutspur. Dann wurde die Schauergestalt wie ein Ball weggeprellt und flog empor.
    John Holleway war wieder frei.
    Der Wind in der schmalen Gasse verstärkte sich noch. Die Gasse mit den dicht zusammengerückten Häusern wirkte fast wie ein Windkanal, der die Luftbewegung beschleunigte.
    John kam ein Gedanke. Er drehte sich im Laufen herum.
    Er hatte sich nicht geirrt. Der heftige Wind blieb nicht ohne Wirkung auf seine Verfolger.
    Von dem Schmied war nichts mehr zu sehen. Er war weit zurückgeblieben. Nur die Unheimlichen aus dem Pub waren noch da.
    John kannte die Gesichter, und er hätte die einzelnen Namen sagen können.
    Mein Gott, dachte er verzweifelt, waren das denn immer solche Schauerwesen gewesen? Besteht am Ende das ganze Dorf nur aus solchen Menschen, die in Wirklichkeit keine sind? Aber warum haben sie nicht schon früher ihre Masken fallen gelassen?
    Und er merkte, daß sich seine Gedanken in einer Sackgasse bewegten. Nein, so kam er nicht weiter. Es konnte nicht immer so gewesen sein. Es mußte etwas im Verlaufe des vergangenen Tages passiert sein, was von immenser Wichtigkeit war. Dieses Ereignis hatte alles verändert, hatte alles umgekrempelt.
    Eine Sackgasse? Erst jetzt nahm dieser Gedanke Formen an. Ja, nicht nur seine Gedanken bewegten sich in einer Sackgasse, sondern auch er selber. Es gab kein Entrinnen mehr für ihn. Die Verfolger hatten ihn in die Enge getrieben. Das ganze

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