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Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen

Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen

Titel: Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. A. Hary
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Sie – warum nicht auch Dora? Lag es nicht klar auf der Hand?
    Jemand hatte ihm eine Falle gestellt, in seinem eigenen Haus! Seine Frau und die Kinder waren nicht mehr! Sie waren ausgetauscht worden!
    Aber Dora war doch in Ohnmacht gefallen, als …
    Ja, das war der letzte Indizienbeweis, falls John jetzt noch zögerte, an das Schreckliche zu glauben.
    Sie war natürlich nicht wirklich in Ohnmacht gefallen. Ihre magischen Kräfte hatten sie verlassen. Sie hatte die Nähe der Gegenstände der Weißen Magie nicht mehr ertragen können.
    John Holleway dachte nicht mehr länger über das Für und Wider nach. Er beschloß zu handeln.
    Blitzschnell sprang er in die Ecke, wo all die Dinge lagen, die er hergeschleppt hatte.
    Er nahm das Medaillon auf, kam zu seiner Frau zurück.
    Ihre Augen weiteten sich, als sie seinen entschlossenen Gesichtsausdruck registrierte. In den Augen stand unverhohlene Angst.
    Immer näher kam John ihr. Sie zitterte wie Espenlaub.
    John hob die Hand mit dem Medaillon. Er hatte es an der Kette gefaßt. Es pendelte hin und her. Dora blickte darauf wie ein hypnotisiertes Kaninchen auf die Schlange. Sie war offenbar unfähig, sich zu rühren, oder gar die Flucht anzutreten.
    John erreichte sie und drückte das Medaillon gegen ihre Stirn.
    Sie schloß die Augen und atmete rasselnd.
    Das war das einzige, was sich ereignete. Das Medaillon zeigte keinerlei Wirkung!
    Es dauerte Sekunden, bis John Holleway diese Tatsache verarbeitet hatte.
    Er ließ, das Medaillon fallen, griff nach seiner Frau und drückte sie fest an sich.
    Ihre Schultern zuckten ganz unaufhörlich, als sie lautlos zu weinen begann.
    »Mein Gott, Dora, du mußt mir verzeihen, daß ich nur einen Augenblick an dir gezweifelt habe. Mein Gott, ich mußte doch mit allem rechnen, jetzt, wo die Kinder auch …« Er vollendete den Satz nicht. Es dauerte eine Weile, bis sich Dora Holleway wieder einigermaßen erholt hatte.
    »Was – was soll nun geschehen?« fragte sie gepreßt.
    John drückte sie sanft von sich und musterte stirnrunzelnd ihr tränenüberströmtes Gesicht.
    »Wir müssen kämpfen. Wir müssen aus der Passivität heraus und aktiv werden.«
    Sie schüttelte langsam den Kopf. »Haben wir denn noch nicht genug verloren? Genügen die Kinder nicht?« Er drückte sie noch einmal fest an sich. Dann sagte er leise: »Denke nicht mehr daran. Wir werden jetzt das Haus magisch sichern. Dann sehen wir weiter. Erst einmal muß gesichert sein, daß man uns hier nichts anhaben kann. Das Haus muß sozusagen zu einer uneinnehmbaren Festung gegen die Kräfte der Schwarzen Magie werden.«
    »Und wenn der Unbekannte uns aushungert?«
    »Damit habe ich gerechnet. Deshalb muß ich zum Angriff übergehen. Wir können es uns nicht mehr länger leisten, passiv zu bleiben.« Er zögerte einen Moment. »Ich werde allein losziehen, wenn ich dich in Sicherheit weiß.«
    Da half kein Einwand. Sein Entschluß war gefaßt.
    Sie sicherten das ganze Haus. Dann löschte John das Licht, das die Einfahrt überflutete. Er wollte nicht, daß er beim Verlassen des Hauses gesehen wurde.
    Er bewaffnete sich mit einem großen geweihten Kreuz, das er sich um die Brust hängte, nur von der Jacke verborgen, steckte einen Flakon Weihwasser ein, vergaß das Medaillon nicht und ließ auch ein paar Heiligenbildchen mitgehen, die allerdings so kitschig erschienen, daß John zweifelte, ob sie von großer Wirksamkeit waren. Es würde sich noch zeigen müssen.
    Er verabschiedete sich von seiner Frau mit einem Kuß, der so lange und so intensiv war, als würde es ein Abschied für immer werden.
    Wie ein Schatten glitt John hinaus. Auch ein aufmerksamer Beobachter hätte ihn nicht gesehen.
    Ohne einen Blick zurückzuwerfen, überquerte er das Grundstück, das er sein Eigen nannte, und erreichte die Straße. Er vermied dabei das Eingangstor, das nur leicht angelehnt war und manchmal vom Wind hin und her bewegt wurde, wie von einer Geisterhand.
    John Holleway kannte sein Ziel. Er vermutete das Zentrum der magischen Kräfte im alten Jagdhaus des verruchten Lords. Dorthin würde er sich zunächst einmal wenden.
    Der Weg war recht weit. John Holleway hatte zwei Meilen über sehr unwegsames Gelände zurückzulegen. Die Straße, falls man diese hochtrabende Bezeichnung überhaupt verwenden konnte, mied er. Wer wußte, wer ihm darauf begegnete.
    Unterwegs achtete er stets auf Deckung.
    Das war auch sein Glück.
    Fast hatte er das Jagdhaus erreicht. Er versteckte sich, um das Haus zu

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