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Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter

Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter

Titel: Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. A. Hary
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Untoten. Es gab ein klapperndes Geräusch. Sonst geschah nichts.
    Auch der Inspektor schoß sein ganzes Magazin leer, ohne Erfolg.
    Die Untoten hätten sie alle getötet, wären sie nicht in das Innere der lauernden Schwärze geflohen.
    Als keiner der Männer mehr draußen war, kam die Front der schaurigen Angreifer zum Stocken.
    Sie bekamen einen lautlosen Befehl, der sie dann wieder in Marsch setzte.
     
    *
     
    John Holleway war der plötzliche Lichtwechsel aufgefallen. Seine Augen hatten sich inzwischen an die Düsternis gewöhnt.
    Erstarrt blieb er an der Zellentür stehen.
    Dann wußte er, welch tödliche Gefahr hinter ihm lauerte.
    Blitzschnell warf er sich zur Seite.
    Die Jagdflinte krachte los Die Kugel fetzte durch die geschlossene Fensterscheibe, ohne aufgehalten zu werden. Sie traf gegen die stählerne Tür und sirrte als Querschläger durch den Raum.
    John Holleway wurde nicht getroffen.
    Er verharrte nicht auf der Stelle, denn der lange Lauf der Waffe schwenkte sofort in seine Richtung. Mit einem Hechtsprung, der in einer Rolle vorwärts endete, brachte sich der Gefangene in Sicherheit.
    Direkt unter dem Fenster konnte er nicht so leicht getroffen werden. Er befand sich im toten Winkel.
    Adam Bickford ließ einen gräßlichen Fluch hören, als auch die zweite Kugel ins Leere traf.
    Er beugte sich weiter vor und drückte zum dritten Mal ab.
    Eine Hand schnellte hoch und faßte nach dem langen Lauf.
    Adam Bickford packte geistesgegenwärtig fester zu, aber John Holleway war stärker. Mit aller Gewalt riß er. Die Verzweiflung verdoppelte seine Kräfte. Es ging hier um Leben und Tod.
    Adam Bickford verlor das Gleichgewicht. Seine Unterarme stießen in die Scherben des Fensters.
    Vor Schmerz ließ Adam Bickford die Flinte los. Sie wechselte ihren Besitzer.
    Jetzt blickte Bickford in die Mündung der Waffe. Er sah, daß sich Johns Zeigefinger krümmte.
    Doch der Gefangene brachte es nicht fertig, auf Bickford zu schießen. Er ließ die Flinte sinken.
    Der Bauer schüttelte drohend die Fäuste und stieß gräßliche Verwünschungen gegen ihn aus. Dann zog er sich zurück.
    Draußen näherten sich Schritte. Aufgeregte Stimmen erklangen.
    Das Licht flammte auf. Der Schlüssel drehte sich im Schloß. Die Stahltür wurde aufgestoßen.
    John Holleway richtete die Jagdflinte auf die Hereinstürmenden. Diese stoppten so abrupt, als wären sie gegen eine Mauer gerannt.
    »Eigentlich waren die Kugeln für mich bestimmt, jetzt aber sind sie mir dienlich, meine Herren«, knurrte John Holleway.
    »Ich warne Sie. Lassen Sie mich gehen! Kümmern Sie sich lieber um den verrückt gewordenen Bickford, der mich eben hat umbringen wollen. Er ist verletzt und wird nicht weit von hier sein.«
    Die Polizisten wichen vor dem drohenden Lauf zurück.
    John Holleway hätte sich normalerweise niemals gegen die Polizei gewandt, aber in seiner Lage hatte er keine andere Wahl.
    Er mußte alles tun, um über die furchtbare Gefahr Herr zu werden – die Gefahr, von der diese Männer überhaupt nichts ahnten.
    Für sein Handeln jetzt würde er sich später immer noch verantworten können – falls er es überhaupt erlebte.
    John rannte an ihnen vorbei und erreichte die Treppe, die nach oben führte.
    Da kam Leben in die Polizisten.
    »Haltet ihn!« schrie einer.
    Im Erdgeschoß zeterte immer noch Henriette Bickford. Vier Männer mußten sie in Schach halten.
    Das half John Holleway zusätzlich, unangefochten gelangte er auf die Straße.
    Niemand war zu sehen – auch Bickford nicht. Wer wußte, wo er hingerannt war, bis ihn die dämonische Macht abermals mobilisierte.
    John sprintete nach rechts.
    Sein Ziel war Cummings Wohnung.
    Er machte sich nicht die Mühe, auf Umwegen das Haus zu erreichen, in dem der Alte wohnte. Es war nicht sicher, daß die Polizisten dort als erstes nach ihm suchten.
    Ganz erreichte John die Wohnung nicht.
    Ein Wagen brauste heran und hielt mit quietschenden Reifen direkt neben ihm.
    Sofort brachte John die Waffe in Anschlag.
    Aus! dachte er, schon haben sie dich wieder!
    Und er wußte, daß er nicht fähig wäre, auf einen Polizisten zu schießen, auch nicht in einem Ausnahmefall wie diesen.
     
    *
     
    Nachdem ich mich über das Wichtigste informiert hatte, brachen wir auf.
    »Wir nehmen Holleways Wagen«, schlug Thompson vor. »Ich kenne mich hier in der Gegend ohnedies besser aus als Sie.«
    Das mußte ich akzeptieren. Ich hoffte nur, daß der Alte ein guter Fahrer war.
    Es kam buchstäblich auf jede Sekunde an.

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