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Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter

Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter

Titel: Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. A. Hary
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einmal Macht besessen habe.
    Der Schavall gebärdete sich wie verrückt.
    Einigen gelang es, sich der Beeinflussung zu widersetzen. Die Besessenen griffen an.
    Gegen die Übermacht hatten die »Freien« keine Chancen. Unerbittlich wurden sie zur Jagdhütte abgedrängt.
    Ein breiter Strom von Menschen hatte sich gebildet, er wälzte sich auf den Berg zu.
    John Holleway steuerte den Wagen bis zum Schauplatz des Gefechtes. Kurz bevor der Weg endete, ging die Heckscheibe in die Brüche.
    Bis zu diesem Zeitpunkt war Ron ohne Bewußtsein geblieben. Jetzt schreckte er hoch. Sein Gesicht war unnatürlich blaß. Es verzerrte sich, als er sich mir zuwandte.
    Langsam kam ihm die Erinnerung. Er begriff anscheinend, was passiert war, sprach aber kein Wort.
    »Wir müssen aussteigen!« keuchte John Holleway.
    »Nein«, stöhnte Cummings entsetzt. »Die werden uns töten.«
    »Holleway hat recht«, versetzte ich. »Wir haben keine Wahl.«
    Entschlossen öffnete ich den Wagenschlag. Den Schavall hielt ich in beiden Händen, ganz offen.
    Er strahlte wie eine Miniatursonne. Die Hitze, die von ihm ausging, war enorm, hingegen, sie vermochte es nicht, mir zu schaden.
    Meine Gefährten drängten sich mir nach aus dem Wagen. Auch Cummings hatte ich mit einem Dämonenbann versorgt.
    Es bestand allerdings die Frage, ob das etwas nutzte, angesichts der Stärke des Gegners, oder ob sie lediglich unnützer Behang für Todgeweihte blieben.
    Ron Williams und der Alte taten das einzig Richtige, sie hielten sich in meiner unmittelbaren Nähe.
    Auf die Besessenen übte der Schavall eine ungeheure Wirkung aus. Kreischend ergriffen sie die Flucht.
    »Schnell«, rief ich den anderen zu. »Wir müssen uns beeilen, ehe sich der Dämon auf uns konzentriert.«
    Weit vor uns tauchte aus dem Nichts das transparente Antlitz eines Mädchens auf. Die Augen waren dunkel, groß und ausdrucksvoll.
    Niemand brauchte mir zu sagen, daß es sich um Marietta handelte.
    Ron Williams stöhnte gequält auf.
    Wir rannten auf die Erscheinung zu.
    Sie löste sich wieder auf.
    Eine donnernde Stimme erscholl. Sie hallte von den Felsen wider.
    Ich verstand die Worte nicht.
    Der Weg erschien mir endlos weit. Mehrmals kam ich ins Stolpern. Wenn mir der Schavall, den ich ununterbrochen vor mich hielt, entglitt, waren wir verloren.
    Die Felsen erbebten. Staub wirbelte auf. Steine prasselten auf den Weg herab.
    Um Licht brauchten wir uns nicht zu sorgen. Die Atmosphäre um uns herum kochte. Es gab strahlende Lichterscheinungen, die hin und her zuckten, uns indessen nichts anhaben konnten.
    Es war, als hätte der Schavall einen Schutzschirm um uns herum errichtet.
    Dieses Phänomen war für mich nicht neu, aber für meine Begleiter.
    Wir befanden uns in der Nähe des Jagdhauses, als vor uns Rauch aus der Erde quoll und sich zu Schreckensgestalten formierte.
    Sie rasten auf uns zu, attackierten uns, prallten jedoch ab.
    Und dann zuckte ein mächtiger Blitz nieder. Er zerstob über unseren Köpfen und übergoß uns mit feuriger Glut. Ich befürchtete schon, daß wir alle verbrennen würden.
    Reichte denn die Kraft des Schavans nicht aus, uns zu schützen?
    »Verdammt, Holleway, gehen Sie vor, um das Dämonenauge zu entlasten! Sie brauchen seinen Schutz nicht.«
    Johns Gesicht verzerrte sich. Widerstrebend folgte er meiner Aufforderung.
    Kaum hatte er die schützende Sphäre verlassen, als tausend Funken auf ihn niederprasselten. Er zuckte zusammen, wie unter starken Stromschlägen.
    Aber dann verlor der böse Wille an Kraft, er prallte an Johns natürlichem Schutz ab.
    Ich beneidete ihn in diesem Augenblick für diese Eigenschaft. Hätte ich sie besessen, um wieviel leichter wäre für mich vieles gewesen!
    Aber seine Begabung mochte auch Nachteile haben, die ich im Moment nicht abzuschätzen vermochte.
    Wir erreichten das Jagdhaus.
    Die Luft war von fürchterlichem Heulen und Wehklagen erfüllt. Die Hölle schien ihre Pforten geöffnet zu haben.
    Das Jagdhaus spuckte eine Reihe von Untoten aus. Sie stürzten sich auf Holleway.
    Indessen, ihre knochigen Hände glitten an ihm ab. Sie konnten ihm nichts anhaben.
    Als Holleway den einen Untoten mit der Faust niederstreckte, rührte er sich nicht mehr.
    Mein Respekt vor diesem Mann wuchs gewaltig. Er hatte zwar keinerlei magische Fähigkeiten, aber er besaß Antikräfte, die bewundernswert waren.
    Und trotzdem litt er unsagbar. Man sah es seinem Gesicht an. Im Moment hielt er sich noch aufrecht. Auf die Dauer jedoch würde auch er

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