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Mark Twain für Boshafte

Mark Twain für Boshafte

Titel: Mark Twain für Boshafte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Twain
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alten Meister hege – weil ich manchmal nicht imstande bin, die Schönheit ihrer Werke wahrzunehmen. Ich kann nicht umhin, sie ab und an wahrzunehmen, aber ich protestiere weiterhin gegen den kriecherischen Geist, der diese Meister dazu bringen konnte, ihre edlen Gaben mit der Schmeichelei solcher Ungeheuer wie der französischen, venezianischen und Florentiner Fürsten aus der Zeit vor zwei- und dreihundert Jahren zu schänden.
    [AA 268]
    E in Märtyrer zu werden ist für manche Leute das glücklichste Schicksal. Louis XVI . starb nicht in seinem Bett,folglich geht die Geschichte sehr sanft mit ihm um; sie übt Nachsicht gegenüber seinen Schwächen und entdeckt Tugenden an ihm, die man üblicherweise nicht für Tugenden hält, wenn sie in einem König wohnen. Sie stellt ihn dar als einen Mann mit sanftmütiger und schlichter Seele, dem Herzen einer Heiligen und einem nicht ganz richtigen Kopf. Außer der letzten ist keine von diesen Eigenschaften königlich.
    [BEU 223]
    E in merkwürdiges Beispiel für die Macht, die ein Buch, sei es zum Guten oder Bösen, haben kann, zeigt sich in der Wirkung, die von »Don Quichote« und von »Ivanhoe« erzielt wurde. Ersteres bereitete der Begeisterung der Welt für die mittelalterlichen, ritterlichen Albernheiten ein Ende; letzteres stellte sie wieder her. Was unseren Süden anbelangt, so ist das gute Werk, das Cervantes getan hat, fast wie ein abgelegtes Schriftstück, so wirksam hat Scotts verderbliches Werk es unterminiert.
    [LM 237]
    J edesmal, wenn ein Cooperscher Held sich in Gefahr befindet und vollkommene Stille vier Dollar die Minute wert ist, kann man sicher sein, daß er auf einen trockenen Zweig tritt. Zwar können hundert Dinge da sein, auf die er treten könnte, aber damit gäbe Cooper sich nicht zufrieden. Cooper verlangt, daß er schließlich und endlich einen trockenen Zweig findet oder – falls ihm das nicht gelingt – sich einen borgt. In der Tat müßten die Lederstrumpf-Romane eigentlich »Knackende-Zweig-Romane« heißen.
    [BE 640]
    C ooper besaß nicht mehr Erfindungsreichtum als ein Pferd – womit ich kein richtiges Pferd meine, sondern das Pferd in der Turnhalle: ein Ding ohne Kopf.
    [BE 642]
    U nd was die Intelligenz betrifft, so ist der Unterschied zwischen einem Cooper-Indianer und einem Indio, der aus Holz geschnitzt vor einem Zigarrenladen steht, nicht gerade groß.
    [BE 645]
    ... mir scheint, der WILDTÖTER ist nichts weiter als ein literarisches delirium tremens .
    [BE 651]
    I ch glaube, daß die gesamte Bevölkerung der Vereinigten Staaten – ausgenommen die Frauen – korrupt ist, wenn es um den Dollar geht.
    [AB 175]
    A rmer Vanderbilt. Wie aufrichtig bedauere ich Sie. Sie sind ein alter Mann und sollten etwas Ruhe haben. Aber Sie müssen kämpfen und kämpfen und sich selbst verleugnen und sich den ruhevollen Schlaf und den Seelenfrieden rauben, weil Sie so dringend Geld brauchen. (...) Mißverstehen Sie mich nicht, Vanderbilt. Ich weiß, Sie besitzen siebzig Millionen; aber wir beide wissen: Nicht was ein Mann besitzt, macht seinen Wohlstand aus. Nein – es ist die Zufriedenheit mit dem, was er hat. Solange er dringend einen bestimmten zusätzlichen Betrag braucht , ist dieser Mann nicht reich. Siebzig mal siebzig Millionen können ihn nicht reich machen, solange sein armes Herz nach mehr verlangt... Sie haben siebzig Millionen, und Sie brauchen fünfhundert Millionen. Es verlangt Sie danach. Ihre Armut ist etwas Schreckliches.
    [LFI 40 f.]
    W ahrscheinlich könnte man die Tatsache beweisen, daß es keine besondere, ursprünglich amerikanische Klasse von Kriminellen gibt, vom Kongreß mal abgesehen. [PWN II 98]
    U nd unsere Flagge! Auch eines der Dinge, auf die wir stolz sind, unser höchster Stolz! Wir haben sie so glühend verehrt, und wenn wir sie in fernen Ländern sahen – wenn sie unerwartet an fremdem Himmel aufleuchtete und uns Willkommen und Segen zuwehte –, da hielten wir den Atem an, entblößten das Haupt und verstummten einen Augenblick bei dem Gedanken, was sie uns bedeutete und welche hohen Ideale sie verkörperte. Wirklich, wir müssen in dieser Sache etwas tun; das läßt sich mühelos regeln. Wir können eine Sonderflagge schaffen – unsere Bundesstaaten machen das auch: Wir nehmen einfach unsere übliche Flagge, übermalen die weißen Streifen schwarz und ersetzen die Sterne durch einen Totenkopf mit gekreuzten Knochen.
    [KL 60]
    U nsere Zivilisation ist, in einem bestimmten spektakulären und sentimentalen Sinne

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