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Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Titel: Mars 03 - Kriegsherr des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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hatte, dessen oberes Bein in eine große, dürftig beleuchtete Kammer führte, deren Boden völlig mit giftigen Schlangen und abscheulichen Reptilien bedeckt war.
    Ein Versuch, über diesen Boden zu gehen, wäre dem sofortigen Tod gleichgekommen, und ich war erst einmal gründlich entmutigt. Dann fiel mir ein, daß ja Thurid und Matai Shang mit ihrer Gruppe auch diesen Raum durchquert haben mußten, also mußte es einen ungefährlicheren Weg geben.
    Es war ein ungeheuerer Glücksfall gewesen, daß ich wenigstens einen Teil der Unterhaltung dieser beiden Therns mitgehört hatte, denn sonst wäre ich mit Wula mindestens ein paar Schritte in diesen Raum hineingestolpert – in eine sich windende Masse der Zerstörung -, und das hätte durchaus genügt, unser Verhängnis zu besiegeln.
    Das waren die einzigen Reptilien, die ich jemals auf Barsoom gesehen habe, aber ich wußte aus der Ähnlichkeit mit versteinerten und wahrscheinlich längst ausgerotteten Tieren, die ich in den Museen von Helium gesehen hatte, daß es viele prähistorische Reptilien gegeben haben mußte, von denen die meisten vermutlich noch nicht einmal entdeckt waren.
    Noch nie hatte ich eine häßlichere und gefährlichere Ansammlung scheußlicher Untiere gesehen als die, welche sich nun meinen Augen darbot. Sie lassen sich einem Erdenmenschen nicht beschreiben, denn es ist nur die Substanz, die sie mit den bei uns zu irgendeiner Zeit einmal heimisch gewesenen Rassen gemeinsam hatten. Selbst ihr Gift ist von einer Wirksamkeit, die jede irdische Giftigkeit übertrifft und eine Kobra vergleichsweise so harmlos erscheinen läßt wie eine Ringelnatter.
    Als sie mich sahen, schlängelten sich die Tiere sofort der Tür entgegen, neben der ich stand, doch eine Reihe von Radiumbirnen, die an der Schwelle ihrer Kammer angebracht waren, bot ihnen Einhalt.
    Diese Lichtlinie durften sie anscheinend nicht überschreiten.
    Wenn ich auch nicht gewußt hatte, was sie aufhalten könnte, so war ich doch irgendwie sicher gewesen, daß sie den Raum nicht verlassen würden. Die einfache Tatsache, daß wir im Korridor keinem Reptil begegnet waren, gab mir die Gewißheit, daß sie sich dort nicht herumtrieben.
    Ich rief Wula zu mir, damit ihm nichts zustoßen konnte, und dann suchte ich sorgfältig mit den Augen die ganze Reptilienkammer ab, soweit ich von meinem Platz an der Tür sehen konnte. Als sich meine Augen an das Halbdunkel gewöhnt hatten, bemerkte ich am anderen Ende der Kammer eine niedere Galerie, von der ausgehend sich verschiedene Ausgänge öffneten.
    Dieser Galerie folgte ich nun genau mit den Augen und entdeckte, daß sie vermutlich um den ganzen Raum herumlief. Nun schaute ich ein wenig höher und sah zu meiner freudigen Überraschung, daß ein Ende der Galerie in etwa Fußhöhe über meinem Kopf bis zur Tür lief, unter der ich stand. Im nächsten Augenblick war ich auch schon hinaufgesprungen, und dann rief ich Wula, daß er mir folgen solle.
    Hier gab es keine Reptilien, und der Weg zur anderen Seite der scheußlichen Kammer war frei und sicher. Wenig später ließ ich mich zusammen mit Wula in den Korridor hinunterfallen.
    Nach zehn Minuten erreichten wir einen riesigen runden Raum aus weißem Marmor, dessen Wände mit den seltsamen goldenen Schriftzeichen der Erstgeborenen geschmückt waren. Dieser Raum hatte eine unendlich hohe Kuppel, und von dieser führte eine wuchtige runde Säule bis zum Boden. Als ich sie beobachtete, entdeckte ich, daß sie sich ganz langsam drehte.
    Ich hatte den Fuß des Sonnentempels erreicht!
    Irgendwo über mir lag Dejah Thoris, und bei ihr waren Phaidor, die Tochter von Matai Shang, und Thuvia von Ptarth. Wie ich sie aber jetzt, da ich die einzige verletzliche Stelle in ihrem mächtigen Gefängnis gefunden hatte, erreichen konnte, war noch immer ein verwirrendes Geheimnis für mich.
    Langsam umkreiste ich den riesigen runden Schaft und untersuchte ihn, soweit ich sehen konnte, nach einer Möglichkeit, in ihn einzudringen. Als ich ein Stück herumgegangen war, fand ich eine winzige Radiumtaschenlampe, die ich selbstverständlich neugierig prüfte, denn an diesem unzugänglichen und größtenteils unbekannten Fleck hatte sie etwas zu bedeuten. Und da fand ich im Gehäuse die Insignien des Hauses Thurid in winzigen bunten Juwelen.
    Also war ich auf dem richtigen Pfad. Ich ließ das hübsche Spielzeug. In meine Gürteltasche gleiten und setzte meine Suche nach einem Eingang fort. Einen solchen Zugang mußte es ja irgendwo

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