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Mars Trilogie 1 - Roter Mars

Mars Trilogie 1 - Roter Mars

Titel: Mars Trilogie 1 - Roter Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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jemand angreift, will er einem Böses. Das war die fundmentale Tatsache. Es war wichtig herauszufinden, wer die Angreifer waren. Und so weiter. Die schmerzstillenden Mittel waren stark, und das Omegendorph laß nach. Das Denken fiel schwerer. Es würde ein Problem sein, den Schutzanzug loszuwerden. Besonders der Helm war ein großes sperriges Ding. Aber jetzt steckte er in der Sache drin, und es gab keinen eleganten Ausweg. Er lachte. Er wußte, daß ihm schon etwas einfallen würde.

E r wollte mit Arkady sprechen. Ein Anruf erklärte aber, daß Arkady die gerontologische Behandlung mit Nadia in Acheron beendet hatte und sich nach oben zu Phobos begeben hatte. John hatte den schnellen kleinen Mond noch nie besucht. »Warum kommst du nicht herauf und siehst ihn dir an?« fragte Arkady am Telefon. »Besser, sich persönlich zu unterhalten, nicht wahr?«
    »Okay.«
    Er war seit der Landung der Ares vor fünfundzwanzig Jahren nicht mehr im Weltraum gewesen, und die gewohnten Eindrücke von Beschleunigung und Gewichtslosigkeit riefen einen unerwarteten Anfall von Übelkeit hervor. Er erzählte Arkady davon, als sie bei Phobos andockten, und Arkady sagte: »Mir ist es immer so ergangen, bis ich anfing, kurz vor dem Start Wodka zu trinken.« Er hatte dafür eine lange physiologische Erklärung, aber die Details machten John nervös, und er bat ihn aufzuhören. Arkady lachte. Die gerontologische Behandlung hatte ihm den üblichen postoperativen Schwung gegeben, und er war schon vorher ein glücklicher Mensch gewesen. Er sah so aus, als würde ihm tausend Jahre lang nicht wieder schlecht werden.
    Stickney erwies sich als eine kleine aufblühende Stadt. Die Betonkuppel des Kraters war mit dem neuesten Strahlenschutz verkleidet, und der Boden des Kraters verlief in konzentrischen Ringen terrassenförmig bis zu einer Plaza ganz unten. Die Ringe wechselten zwischen Parks und zweistöckigen Gebäuden mit Dachgärten. In der Luft gab es Netze für Leute, die bei ihren Sprüngen über die Stadt die Orientierung verloren oder durch einen Unfall in die Höhe sprangen. Die Entweichgeschwindigkeit betrug nur fünfzig Kilometer in der Stunde, so daß es fast möglich war, von dem Mond direkt wegzulaufen. Genau unter dem Fundament der Kuppel erspähte John eine kleine Version des außen herumlaufenden Zuges, die gegenüber den Bauten der Stadt horizontal verlief und sich mit einer Geschwindigkeit bewegte, die ihren Passagieren das Gefühl von Marsschwere vermittelte. Die Bahn hielt viermal am Tage, um Leute aufzunehmen. Aber wenn John sich dort hineinflüchten würde, hätte das nur seine Akklimatisation verzögert. Darum ging er zu dem ihm zugewiesenen Gästezimmer und wartete in jämmerlichem Zustand ab, bis die Übelkeit abklang. Anscheinend war er jetzt ein Planetenbewohner, endgültig ein Marsmensch, so daß es schmerzhaft war, den Mars zu verlassen. Lächerlich, aber wahr.
    Am nächsten Tag fühlte er sich besser, und Arkady machte mit ihm eine Besichtigungstour von Phobos. Das Innere war von Tunneln, Gängen, Stollen und mehreren riesigen offenen Kammern ausgehöhlt, von denen in vielen noch Wasser und Treibstoff gewonnen wurde. Die meisten Tunnels im Innern des Mondes waren glatte zweckmäßige Röhren, aber die Innenräume und einige der großen Gänge waren nach Arkadys sozio-architekturellen Theorien gestaltet; und er führte John durch einige dieser runden Korridore, gemischte Gebiete für Arbeit und Erholung und geätzte Metallwände - alles Merkmale, die zum Standard geworden waren während der nach Kratern orientierten Phase des Bauens auf dem Mars, auf die Arkady aber immer noch stolz war.
    Drei der kleinen Krater gegenüber von Stickney waren mit Glas abgedeckt und voller Dörfer, die eine Aussicht auf den unter ihnen dahinrasenden Planeten boten, wie sie niemals von Stickney aus möglich waren, da die Hauptachse von Phobos ständig auf den Mars gerichtet war, wobei der große Krater immer in die entgegengesetzte Richtung zeigte. Arkady und John standen in Semenov und schauten durch die Kuppel zum Mars auf, der den halben Himmel ausfüllte und von Staubwolken verhüllt war, so daß keine Merkmale zu erkennen waren. »Der Große Sturm«, sagte Arkady. »Sax muß allmählich durchdrehen.«
    »Nein«, sagte John. »Er hält es für eine momentane Erscheinung.«
    Arkady johlte. Die beiden waren schon wieder in ihre alte Kameraderie verfallen, in das Gefühl, seit langer Zeit wie gleichgestellte Brüder zu sein. Arkady war

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