Mars Trilogie 1 - Roter Mars
zusammen.«
Ihre Augen verengten sich, und sie warf einen raschen Blick auf die Zelte unter ihnen.
Als sie John wieder anblickte, fuhr er fort: »Du hast sie erzeugt, nicht wahr? Einen Haufen deiner Eier befruchtet und sie in vitro wachsen lassen?«
Nach einer Pause nickte sie.
»Hiroko!« sagte Ann. »Du hast keine Ahnung, wie gut dieses ektogene Verfahren funktioniert!«
»Wir haben es ausprobiert«, sagte Hiroko. »Die Kleinen sind sehr gut geraten.«
Jetzt schwieg die ganze Gruppe und beobachtete Hiroko und John. Der sagte: »Mag sein, aber manche von ihnen teilen nicht deine Gedanken. Sie handeln eigenmächtig, wie Kinder nun einmal sind. Sie haben Eckzähne aus Stein, oder stimmt das nicht?«
Hiroko rümpfte die Nase. »Es sind Kronen. Eher eine Mischung als echter Stein. Eine alberne Mode.«
»Und eine Art Abzeichen. Und draußen auf der Oberfläche gibt es Leute, die das aufgegriffen haben, Leute, die mit deinen Kindern in Kontakt stehen und ihnen bei den Sabotagen helfen. Ich bin von einigen fast getötet worden in Senzeni Na. Mein Führer dort hatte einen steinernen Eckzahn, obwohl es lange dauerte, bis ich mich daran erinnerte, wo ich das gesehen hatte. Ich nehme an, es war ein Zufall, daß wir beide gleichzeitig da unten waren, als der Wagen herunterfiel. Ich hatte ihnen nicht angekündigt, daß ich zu Besuch kommen würde, und so nehme ich an, die ganze Sache war geplant, ehe ich hinkam, und sie wußten nicht, wie man sie aufhalten konnte. Okakura ist wahrscheinlich in das Loch hinabgestiegen in dem Glauben, daß er wie ein Käfer zerquetscht würde um der Sache willen.«
Eine neue Pause. Hiroko sagte: »Bist du sicher?« »Ich bin mir recht sicher. Es war lange verwirrend, weil es ihnen nicht ganz ähnlich sieht. Es läuft mehr als ein Ding. Aber als ich den ersten steinernen Zahn gesehen hatte, wurde es mir klar; und ich stellte fest, daß eine ganze Schiffsladung mit zahnärztlichem Gerät damals 2044 von der Erde leer angekommen war. Ein ganzer Frachter ausgeraubt. Das brachte mich auf den Gedanken, einer Sache auf der Spur zu sein. Und dann geschahen die Sabotagen an Orten und zu Zeiten, wo niemand, der im Netz war, es hätte tun können. Wie damals, als ich Mary bei dem Wasserlager von Margaritifer besuchte, und das Quellengebäude explodierte. Es war klar, daß es niemand gewesen sein konnte, der dort stationiert war. Das war einfach unmöglich. Aber es ist eine sehr isolierte Station, und zu jener Zeit war sonst niemand in der Nähe. Also mußte es jemand außerhalb des Netzes gewesen sein. Und so habe ich an dich gedacht.«
Er zuckte entschuldigend die Achseln. »Wenn du es nachprüfst, wirst du feststellen, daß ungefähr die Hälfte der Sabotagen einfach nicht von jemandem im Netz ausgeführt sein konnte. Und bei der anderen Hälfte wurde gewöhnlich jemand mit einem Steinzahn in der Gegend bemerkt. Das ist inzwischen eine recht weit verbreitete Mode, aber ich dachte immer noch, daß du es warst. Und ich hatte meine KI eine Analyse machen lassen, die zeigte, daß etwa zwei Drittel der Fälle in der unteren südlichen Hemisphäre passiert sind, dies oder innerhalb eines Kreises von dreitausend Kilometern mit dem chaotischen Terrain am Ostende von Marineris als Zentrum. Das ist ein Kreis, der eine Menge Siedlungen enthält; aber selbst in diesem Fall schien mir, daß das Chaos ein logischer Platz wäre, wo sich die Saboteure verstecken könnten. Und wir haben alle seit Jahren herausgefunden, daß es dort war, wohin ihr gegangen seid, als ihr Underhill verließet.«
Hirokos Gesicht ließ nichts erkennen. Endlich sagte sie: »Ich werde dem nachgehen.«
»Gut.«
Sax sagte: »John, du sagtest, daß mehr als ein Ding im Gange wäre?«
John nickte. »Siehst du, es ist nicht bloß Sabotage gewesen. Jemand hat versucht, mich zu töten.«
Sax zwinkerte, und die anderen machten ein schockiertes Gesicht. John sagte: »Zuerst dachte ich, es wären die Saboteure, die versuchten, meine Nachforschungen zu verhindern. Das ergab Sinn, und der erste Vorfall war wirklich ein Sabotageakt, so daß man leicht verwirrt werden konnte. Aber jetzt bin ich recht sicher, daß es damals ein Irrtum gewesen war. Die Saboteure waren nicht daran interessiert, mich zu töten. Das hätten sie tun können, machten es aber nicht.
Eines Nachts hat mich eine Gruppe von ihnen aufgehalten, einschließlich deines Sohnes Kasei, Hiroko, und des Cojoten, von dem ich annehme, daß er derselbe blinde Passagier ist, den du auf
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