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Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars

Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars

Titel: Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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Nachrichten des Tages austauschten. Als Cojote sich zurückzog, stand Ann auf und erhob ihre Stimme laut genug, daß alle sie hören konnten. Es war ihr bewußt, daß sie in ihrem Leben noch nie in der Führungsposition der Roten gewesen war, oder was das jetzt bedeutete. Diese Leute hatten sie ernstgenommen; und hier waren sie jetzt, geschlagen und froh, noch am Leben zu sein, mit toten Freunden allenthalben in der Stadt östlich von ihnen.
    Sie sagte hilflos: »Der direkte Angriff war eine schlechte Strategie. Sie war in Burroughs erfolgreich. Aber das war eine andere Situation. Hier hat sie versagt. Menschen, die tausend Jahre hätten leben können, sind tot. Das Kabel war das nicht wert. Wir gehen ins Versteck und warten auf unsere nächste Chance, eine reale Chance.«
    Es gab groben Widerspruch und ärgerliche Rufe: »Nein! Niemals! Holt das Kabel herunter!«
    Ann wartete ab. Dann hob sie die Hand, und langsam trat wieder Ruhe ein.
    »Es könnte sehr leicht einen Rohrkrepierer geben, wenn wir jetzt gegen die Grünen kämpfen. Das würde den Metanats einen Vorwand geben, wieder einzurücken. Das wäre weitaus schlimmer, als mit einer eingeborenen Regierung auszukommen. Mit den Marsianern können wir zumindest sprechen. Der von der Umwelt handelnde Teil der Übereinkunft von Dorsa Brevia gibt uns einen gewissen Hebelarm. Wir brauchen bloß so gut weiterzuarbeiten, wie wir können. Irgendwo anders beginnen. Versteht ihr?«
    Am Morgen wäre das nicht gelungen. Jetzt wollten sie noch nicht. Ann wartete die protestierenden Stimmen ab und starrte ihre Gegner an, bis sie verstummten. Der scharfe eindringende Blick von Ann Clayborne... Eine Menge von ihnen war ihretwegen mit in den Kampf gezogen, in jenen Tagen, da der Feind der Feind war und der Untergrund eine wirklich funktionierende Allianz, locker und geteilt, aber mit allen Elementen mehr oder weniger auf derselben Seite...
    Sie senkten die Köpfe und erkannten widerstrebend an, daß, wenn Clayborne gegen sie war, ihre moralische Führerschaft dahin wäre. Und ohne diese, ohne Kasei, ohne Dao, während die Eingeborenen zumeist Grüne waren und fest hinter Nirgal und Jackie als Führern standen, während Peter der Verräter war...
    »Cojote wird euch von Tharsis wegbringen«, gab sie bekannt. Sie fühlte sich unwohl und verließ den Raum, ging durchs Terminal und durch die Schleuse wieder in ihren Rover. Das Handy von Kasei lag auf dem Armaturenbrett; sie warf es aufstöhnend durch die Kabine. Sie setzte sich auf den Fahrersitz und nahm sich zusammen. Dann startete sie den Wagen und machte sich auf, um nach Nadia, Sax und dem ganzen Rest Ausschau zu halten.
     
    Endlich befand sie sich wieder in Ost-Pavonis: und in dem Lagerhauskomplex waren sie alle noch da. Als sie zur Tür hereinkam, starrten sie sie an, als wäre der Angriff auf das Kabel ihre Idee gewesen und als ob sie persönlich verantwortlich wäre für alles Üble, das geschehen war, sowohl an diesem Tage wie während der ganzen Revolution. Genau so, wie man sie nach Burroughs angestarrt hatte. Peter, der Verräter, war wirklich da; und sie wandte sich von ihm ab und ignorierte die übrigen, oder versuchte es wenigstens. Jackie mit verweinten Augen und wütend. Ihr Vater war schließlich an diesem Tag getötet worden; und obwohl sie sich selbst in Peters Camp befunden hatte und damit zum Teil schuld an der verheerenden Reaktion auf die Offensive der Roten, konnte man mit einem Blick auf sie erkennen, daß jemand würde bezahlen müssen. Aber Ann ignorierte das alles und ging durch den Raum zu Sax, der in seinem Winkel in der gegenüberliegenden Ecke des großen Raums vor einem Bildschirm saß, lange Kolumnen von Zahlen las und mit seinem Computer flüsterte. Ann wedelte mit der Hand zwischen seinem Gesicht und dem Schirm. Er schaute überrascht auf.
    Eigenartigerweise war er der einzige in der Menge, der ihr keine Vorwürfe zu machen schien. Statt dessen sah er sie mit zur Seite geneigtem Kopf mit einer vogelartigen Neugier an, die fast an Sympathie grenzte.
    »Schlechte Nachrichten über Kasei und den ganzen Rest«, sagte er. »Ich bin froh, daß du und Desmond überlebt habt.«
    Sie überging das und sagte ihm rasch und in gedämpftem Ton, wohin die Roten gingen und was sie ihnen zu tun aufgetragen hatte. »Ich denke, ich kann sie davon abhalten, noch weitere direkte Angriffe auf das Kabel zu versuchen. Und auch von den meisten weiteren Gewaltakten abzusehen, jedenfalls vorerst.«
    »Gut!« sagte

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