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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Proben im Atomreaktor bestrahlen k ö nnen, werden wir aussagekr ä ftigere Tests durchf ü hren. «
    Naguib nickte. » Ja. Wenn die Ferngreiferanlage funktioniert. Sie war kaputt …«
    » Pete sagt, er repariert sie, bis wir zur ü ckkommen « , sagte Jamie.
    » Astronaut Connors! « schnaubte Patel beinahe. » Er fliegt die ganze Zeit das RPV, statt sich um seine Wartungsaufgaben zu k ü mmern. «
    » Pete wird die Steueranlage repariert haben, wenn wir zur ü ckkommen « , beharrte Jamie.
    Schlie ß lich klappten sie ihre Liegen herunter, um sich schlafenzulegen: Patel und Naguib oben, Mironow und Jamie unten. Jamie schlief rasch ein, wurde dann allerdings von einem wimmernden, beinahe schluchzenden Laut von oben wieder geweckt. Einer von ihnen hat einen Alptraum, erkannte er. Er drehte sich mit dem Gesicht zur gekr ü mmten Wand des Rovers und schlief wieder ein. Sein letzter bewu ß ter Gedanke war, da ß sich die Metallh ü lle des Fahrzeugs kalt anf ü hlte; drau ß en wartete die eisige Marsnacht, nur ein paar Zentimeter entfernt.
     
    Beim Frühstück kamen sie überein, daß es taktisch am klügsten wäre, wenn sie sich an der Linie aus Spalten und Schlundlöchern entlang vorarbeiteten, die an einer Flanke des massiven Vulkans aufwärts verlief. Sie würden den sanft ansteigenden Hang des Schildes so weit hinaufgehen, wie sie konnten, und Mironow würde mit dem Rover hinter ihnen herfahren, damit sie die in den Missionsvorschriften festgelegte sichere Rückkehrdistanz nicht überschritten.
    Diese Vulkane sitzen alle drei genau auf dieser großen Verwerfungslinie, sagte sich Jamie, während er angestrengt auf den harten schwarzen Basalt einhackte. Er schaute zum Rover zurück und sah, daß Mironow eine weitere Bake in den Boden pflanzte. Es war keine leichte Arbeit; dies war echtes Felsgestein, nicht der verdichtete Sand, den sie in der Umgebung ihrer Kuppelbasis vorgefunden hatten. Die dünne, rötliche Staubschicht, die das Gestein bedeckte, ließ sich leicht wegwischen. Jamie fragte sich, weshalb der Wind sie nicht ganz abtrug.
    Im Innern seines Raumanzugs sp ü rte Jamie keinen Wind, und am lachsfarbenen Himmel waren keine Wolken, an denen man Luftbewegungen ablesen konnte. Doch die meteorologischen Me ß instrumente ihrer Baken zeigten an, da ß eine ziemlich stetige Brise mit einer Windgeschwindigkeit von ü ber sechzig Stundenkilometern den langen, allm ä hlich ansteigenden Hang zum fernen Gipfel des Vulkans hinauf wehte. Bei Nacht kehrte sich die Windrichtung um, und die Windgeschwindigkeit sank auf etwas mehr als drei ß ig Stundenkilometer.
    Sechzig Stundenkilometer w ä ren auf der Erde eine steife Brise, wie Jamie wu ß te. Aber in der d ü nnen Marsluft hatte der Wind keine Kraft; sie reichte nicht einmal, um die letzte Sandschicht von den Felsen zu blasen.
    Jamie st ü tzte die H ä nde auf die Knie und lie ß sich eine Weile vom Anzuggebl ä se abk ü hlen. Durch die harte Arbeit hatte sich sein Visier beschlagen. Er wartete ab und lie ß den Blick ü ber die kahle Steinw ü ste schweifen, die sich ü berall um sie herum erstreckte. Toter Fels, so zerkl ü ftet und nackt wie die schlimmsten Badlands, die er in New Mexico je gesehen hatte. Ö de und von Meteoritenkratern zernarbt, die manchmal so gro ß waren wie ein Football-Feld, meistens aber nicht mehr als Dellen, wie sie ein Hammer in die Motorhaube eines Autos schlagen w ü rde. In der erstarrten Lava waren Risse – Schlote und Spalten, die sich von einem Kraterloch zum n ä chsten schl ä ngelten. Der Boden stieg fast unmerklich zu der hohen Caldera des Vulkans an, die so weit entfernt war, da ß sie sich ein gutes St ü ck hinter dem Horizont befand.
    Seltsamerweise lagen nicht allzu viele Gesteinsbrocken herum. Der geschmolzene Basalt mu ß te sie hangabw ä rts geschoben haben. Jamie stellte sich die schwarze Steinfl ä che, auf der er stand, in einem fr ü heren Stadium vor: ein breiter, wogender Strom gluthei ß er Lava, die aus diesen Schloten quoll, tr ä ge zur Ebene hinabflo ß und dabei die Steine in ihrem Weg schmolz oder plattwalzte.
    L ä ngs dieser Verwerfungslinie mu ß W ä rme aus dem Innern heraufkommen, folgerte Jamie. Geschmolzene Magma, die hin und wieder austritt, diese gewaltigen Kegel schafft, sich dann aus ihnen ergie ß t und die Schilde formt. Aber wie steht es dann mit Olympus Mons, rund f ü nfzehnhundert Kilometer nordwestlich? Er liegt allem Anschein nach nicht auf einer Verwerfung. Aber er ist

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