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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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er bei Bewu ß tsein ist. Und am Leben.
    » Bleiben Sie stehen! « rief Mironow. » Ich komme. Ich habe die Peilantenne dabei. «
    Erst als Jamie sich ganz umdrehte, sah er den Russen in seinem Feuerwehranzug mit gro ß en S ä tzen auf sich zukommen. Er hatte einen schwarzen Kasten von der Gr öß e eines tragbaren Fernsehers in einer behandschuhten Hand. Patel stand immer noch wie erstarrt an derselben Stelle; er hatte keine andere Bewegung gemacht, als den Arm sinken zu lassen.
    Die Peilantenne wird uns nicht viel n ü tzen, dachte Jamie. Wenn weder Naguib uns h ö ren kann noch wir ihn, dann f ä ngt auch die Peilantenne kein Funksignal auf.
    » Er mu ß auf der anderen Seite dieser Spalte sein « , rief Jamie Mironow zu, wobei er unbewu ß t die Stimme hob, als m üß te er schreien, um die Distanz zwischen ihnen zu ü berbr ü cken.
    Bevor Mironow etwas erwidern konnte, trat Jamie ein paar Schritte zur ü ck, nahm Anlauf und sprang ü ber die Spalte. Bei der geringen Schwerkraft war das leicht, sogar mit dem unhandlichen Anzug, der ihn belastete.
    »Warten Sie!« brüllte Mironow. »Ich befehle Ihnen zu warten!«
    Jamie ging noch ein paar Schritte weiter und ließ seinen Blick so weit hin- und herschweifen, wie es der Helm erlaubte. Er ist irgendwo hier oben. Er muß hier sein. Irgendwo, wo wir ihn nicht sehen können. Wo wir keinen Funkkontakt mit ihm aufnehmen können. Das bedeutet…
    Links von ihm schien der unebene Boden pl ö tzlich aufzuh ö ren, als w ü rde er steil abfallen. Jamie ging dort hin ü ber. Er h ö rte Mironows keuchenden Atem in seinem Kopfh ö rer.
    » Hier entlang, glaube ich « , rief Jamie und ging auf die Spalte zu. Es war eine Runse, sah er, eine ziemlich steile Talrinne.
    Und dort lag Naguib, mit dem Gesicht nach unten, am Fu ß einer zehn Meter hohen Felswand. Die Runse – ein zerkl ü fteter, unregelm äß iger Graben, der in den festen Basalt gekerbt worden war – hatte einen Durchmesser von ungef ä hr zwanzig Metern. Naguibs dunkelgr ü ner Raumanzug lag lang hingestreckt und mit gespreizten Beinen an ihrem Grund wie ein kaputtes, weggeworfenes Spielzeug. Er bewegte sich nicht.
    » Er ist hier! « rief Jamie und drehte sich so weit um, da ß er Mironow ü ber die Spalte segeln sah. » Kommen Sie her. Wir brauchen ein Seil, eine Leine. «
    Vorsichtig begann Jamie, die Steilwand hinunterzuklettern. Sie lag vollst ä ndig im Schatten, weil die Sonne zum Horizont sank, aber es war noch hell genug, da ß er Vorspr ü nge und kleine Spalten sah, an denen er mit H ä nden und F üß en Halt finden konnte.
    Er h ö rte, wie Mironow Patel zurief: » Laufen Sie zum Rover zur ü ck und holen Sie die Kletterwinde. « Die Funkstimme wurde merklich leiser, sobald Jamies Helm unter den Rand der Talrinne tauchte.
    Es schien eine Stunde zu dauern, bis er sich zu dem Ä gypter hinuntergearbeitet hatte. Auf der Talsohle war es dunkel; er ben ö tigte seine Helmlampe, um auf den letzten Metern etwas zu sehen.
    In seinem Kopfh ö rer h ö rte er Naguib jedoch rauh atmen. Er lebt. Sein Anzug ist nicht kaputtgegangen.
    Endlich kam er bei dem Geophysiker an. Sein Tornisterger ä t war arg zerbeult. Im Licht von Jamies Helmlampe war schwer zu erkennen, wie stark es besch ä digt war.
    » Lebt er? « Mironows Stimme war so laut, da ß Jamie zusammenfuhr.
    » Ja. Wir brauchen eine Leine, um ihn hochzuhieven. «
    » Schon unterwegs. «
    Langsam und vorsichtig drehte Jamie Naguib auf den R ü cken. Der verdammte Helm war ebenfalls verbeult, wie er sah. Er sp ä hte in die Sichtscheibe, wischte den roten Sand weg, mit dem sie beschmiert war. Naguibs Lider flatterten. Sein Gesicht schien blutbeschmiert zu sein. Er hustete.
    Jamie warf einen Blick auf die Kontrollinstrumente an Naguibs Handgelenk. Lieber Himmel, er hat keine Luft mehr! Er mu ß da drinnen seine eigenen Ausd ü nstungen einatmen.
    Mit den automatischen Reaktionen, die von langen Stunden des Trainings herr ü hrten, griff Jamie rasch an die Seite seines eigenen Tornisters und ri ß den Notluftschlauch los. Er schaute auf die Anzeigeinstrumente an seinem Handgelenk. Nicht mehr viel ü brig; wir sind alle so verdammt lange drau ß en gewesen, da ß die Filter des Luftaufbereiters weitgehend aufgebraucht sind.
    Er steckte das freie Ende des Schlauches in die Notbuchse an Naguibs metallenem Kragenring, dr ü ckte auf den Ausl ö ser und lie ß Luft aus seinem Tank in Naguibs zerbeulten Helm str ö men.
    Der Ä gypter tat einen tiefen, seufzenden

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