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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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bei einer Mission zum Mars mit ganz ä hnlichen Problemen konfrontiert w ä re. Oder der mittlerweile ergraute, aber immer noch vor jugendlichem Eifer spr ü hende Alberto Brumado moderierte eine Fernseh-Sondersendung ü ber den Ursprung des Lebens auf der Erde und fragte sehns ü chtig, ob es m ö glich w ä re, da ß auch auf dem Mars Leben entstanden sei.
    Sein Vater war schockiert und erz ü rnt, als Tony es ablehnte, die Familienpraxis zu ü bernehmen.
    Mit rotem Gesicht und au ß er sich vor Zorn, beleibt von den Jahren und dem zu guten Leben, schrie sein Vater: » Ich habe mein ganzes Leben damit verbracht, diese Praxis aufzubauen! Du mu ß t sie weiterf ü hren! «
    Tony l ä chelte k ü hl und versuchte, die schreckliche Angst zu verbergen, die der Zorn seines Vaters stets in ihm ausl ö ste. » Vater, es hilft alles nichts. Ich werde nicht in deine geheiligten Fu ß stapfen treten. «
    » Was ist denn los mit dir? « br ü llte sein Vater. » Kannst kein Blut sehen? Ist es das? Operationen machen dir eine Heidenangst, hm? Verdammter flennender Feigling! «
    Tony wich nicht zur ü ck.
    » Bei Gott, in deinem Alter habe ich Verwundete auf einem Lazarettschiff mitten in den Winterst ü rmen des S ü datlantik zusammengeflickt. «
    » Du hast uns oft von deinen ruhmreichen Heldentaten im Falklandkrieg erz ä hlt, Vater. «
    » Du bist ein Feigling! Ein verdammter zitternder, bibbernder kleiner Feigling! « Der alte Mann wandte sich an seine Frau. » Du hast einen Feigling als Sohn gro ß gezogen. «
    Tony sp ü rte, wie sein Blut in Wallung geriet. » H ö r auf, sie zu schikanieren! «
    Sein Vater starrte ihn einen langen Augenblick an, dann st ü rmte er mit einem erbitterten Grunzen hinaus. Tony drehte sich zu seiner Mutter um, die stumm und geduldig dasa ß . Sie h ö rten, wie sich die Haust ü r ö ffnete und dann ins Schlo ß fiel.
    » Du glaubst doch nicht, da ß ich ein Feigling bin, oder? « fragte Tony seine Mama.
    » Nat ü rlich nicht, mein Schatz. «
    Zwei Tage sp ä ter bewarb sich Tony f ü r einen Posten im Raumfahrtprogramm der britischen Regierung. Innerhalb von vierzehn Tagen wurde er benachrichtigt, da ß er vorl ä ufig angenommen worden sei; er solle sich im Trainingszentrum melden, um dort seine Tests und Untersuchungen zu absolvieren. Sein Vater war nicht zu Hause, als der Brief eintraf; es war niemand im Haus, nur Tony und seine Mutter.
    » Sie brauchen Ä rzte « , erkl ä rte er ihr. Sein Stolz war immer noch verletzt. » Es kann sehr gut sein, da ß ich ins Mars-Trainingsteam komme, wenn England in das Programm einsteigt. «
    Er hatte erwartet, da ß sie entsetzt in Tr ä nen ausbrechen und ihn bitten w ü rde, es sich noch einmal zu ü berlegen. Statt dessen k üß te ihn seine Mutter l ä chelnd auf die Stirn und erkl ä rte ihm, er solle tun, was immer er wolle.
    Am Ende wurde Tony vom Marsprojekt angenommen, ein Fremder kaufte die lukrative Praxis, als sein Vater in den Ruhestand ging, und seine Mutter schleppte den alten Mann nach Nassau, wo er in ihrem ersten Jahr in der Sonne einen Schlaganfall erlitt und zu einem hilflosen Kr ü ppel wurde, der vollkommen auf die liebevolle F ü rsorge seiner lange vernachl ä ssigten Frau angewiesen war.
    Tony geno ß es, beim Marsprojekt dabeizusein. Die meisten anderen Trainingsteilnehmer waren entweder Astronauten oder Wissenschaftler, langweilige Techniker oder Forscher mit so eng umrissenen Spezialgebieten, da ß sie so gut wie nichts von der gr öß eren Welt der sch ö nen K ü nste und der Gesellschaft wu ß ten. Tony am ü sierte sich bestens. Er war stets das kultivierte Zentrum des Interesses, und alle f ü hlten sich zu ihm hingezogen. W ä hrend andere vor Angst, beim Auswahlproze ß durchzufallen, fast hysterisch wurden, zweifelte Tony nie daran, da ß er ins Marsteam kommen w ü rde. Falls ihm der Gedanke angst machte, Millionen von Kilometern durch den Raum zu einer leeren, h ö chst ungastlichen Welt zu reisen, so behielt er solche unguten Gef ü hle f ü r sich. Nur in seinen Tr ä umen suchten ihn derartige Schrecknisse heim, und zwar immer in Gestalt seines Vaters, der wie ein furchtbarer, nimmersatter Oger ü ber ihm aufragte, w ä hrend seine Mutter hilflos schluchzte.
    W ä hrend seiner wachen Stunden unternahm Tony nur einen Schritt, den er sp ä ter f ü r einen Fehler hielt. Er half Joanna, Hoffmann loszuwerden und den Navajo ins Marsteam zu holen. Ein Schnitzer, dachte Tony im R ü ckblick. Der Navajo ist ins

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