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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Iwschenko, » was w ü rde es uns n ü tzen, wenn wir selbst neben ihnen steckenblieben? «
    » Was schl ä gst du vor? « knurrte Wosnesneski. Er sp ü rte pl ö tzlich Ungeduld mit seinem Begleiter.
    » Ich schlage vor « , sagte Iwschenko, wobei er die letzten beiden Worte ironisch betonte, » da ß wir am Rand des Canyons anhalten und sie zu Fu ß zu uns heraufkommen lassen. Das ist am sichersten. «
    » Und wenn sie zu schwach dazu sind? «
    Der Kosmonaut kaute auf der Unterlippe. Wosnesneski wartete auf seine Antwort und dachte: Wenn er sagt, da ß wir zur Kuppel zur ü ckkehren sollten, ohne dort hinunterzufahren und sie zu holen, werfe ich ihn ohne Anzug aus der Luftschleuse.
    » Wenn sie zu schwach dazu sind « , sagte Iwschenko langsam, » dann werden wir wohl zu Fu ß hinuntergehen und ihnen helfen m ü ssen. «
    » Wir? «
    » Doktor Reed und ich « , sagte Iwschenko. » Du solltest hier im Rover bleiben, Mikhail Andrejewitsch. «
    Wosnesenski wurde es warm ums Herz. Sein Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen. » Bravo, Dimitri Josifowitsch! Tapfere Worte! Aber ich habe eine viel bessere Idee. «
    Das will ich hoffen, dachte Tony Reed. Keine zehn Pferde bringen mich da hinaus!

SOL 40
    MITTAG
     
    Jamie drehte an dem geriffelten Rädchen am Fernglas; die wellige Sandfläche wurde scharf.
    »Es muß ein alter Krater sein, der sich mit Staub gefüllt hat«, sagte er ebenso zu sich selbst wie zu den anderen, die sich im Cockpit drängten.
    » Warum weht der Wind den Staub nicht weg? « fragte Joanna.
    Er stellte das Fernglas ab. Sie sa ß neben ihm auf dem rechten Sitz. Ihr Gesicht war bla ß , ihr Haar verfilzt und matt. Ihr Atem stank. Genau wie meiner, sagte sich Jamie. Wie der von uns allen.
    Connors, der abgerissener denn je aussah, hockte auf dem Boden zwischen den beiden Sitzen. Sein Overall war zerknittert und hatte dunkle Schwei ß flecken. Ilona stand hinter ihm und st ü tzte sich m ü de auf die Lehnen der Sitze. Sie wirkte ebenfalls ungepflegt; wie Joanna hatte sie nicht mehr die Kraft, sich die Haare zu k ä mmen. So krank und ersch ö pft sie jedoch waren, sie konnten es alle kaum erwarten, den ersten Blick von Wosnesenskis Rover zu erhaschen.
    » Ich glaube nicht, da ß der Wind genug Kraft hat, den Krater freizur ä umen. Die Luft ist zu d ü nn, selbst wenn er mit zweihundert Knoten bl ä st. Der Krater hat sicherlich steile W ä nde. Wahrscheinlich stammt er von einem Meteoriten, der fast senkrecht heruntergekommen ist. «
    » Der Wind kann den Krater allm ä hlich mit Staub f ü llen « , mutma ß te Joanna, » aber wenn er einmal voll ist, dann bleibt er auch voll. «
    » Genau « , sagte Jamie. Wir reden hier von Jahrmillionen, setzte er stumm hinzu. Nichts geht schnell auf dem Mars. Wenn wir in einer Million Jahre zur ü ckkommen, steht der Rover h ö chstwahrscheinlich immer noch hier.
    Er hob das Fernglas wieder an die Augen. Wenn der merkw ü rdig gewellte Sand die Kraterfl ä che repr ä sentierte, dann hatte der Krater einen Durchmesser von ü ber einem Kilometer. Jamie konnte seinen Rand deutlich sehen, einen gro ß en Kreis, wo die kleinen Wellen aus rotem Sand endeten und der Boden st ä rker mit Steinen und Felsbrocken ü bers ä t war.
    Er erinnerte sich, da ß er mit Naguib ü ber die H ä ufigkeit solcher mit Staub gef ü llten Krater diskutiert hatte. Der Ä gypter nannte sie › Geisterkrater ‹ und glaubte, da ß die Landschaft selbst dort von ihnen gespickt war, wo der Boden relativ eben wirkte. Jamie war anderer Meinung gewesen. Aber Abdul hat recht gehabt; wir sind in einen Geisterkrater gest ü rzt. Ich h ä tte den Unterschied in der Bodenbeschaffenheit merken m ü ssen, tadelte sich Jamie. Ich h ä tte dieses Gebiet umfahren m ü ssen. Wenn ich nur besser aufgepa ß t h ä tte …
    » Da sind sie! «
    Joanna zeigte eifrig hin. Ihr blasses Gesicht verzog sich auf einmal zu einem L ä cheln.
    Jamie folgte ihrem ausgestreckten Arm und erblickte den Rover, der sich ü ber den Kamm des Hangs schob. Er sah wie eine dicke, silberne Raupe mit einem gro ß en, gl ä nzenden, knolligen Kopf aus, die in ihre Richtung kroch.
    » Seid mir gegr üß t, meine Reisegef ä hrten! « kam Wosnesenskis Stimme rauh und kr ä chzend aus dem Lautsprecher an der Kontrolltafel. F ü r die vier klang sie wie s üß er Engelsgesang.
    Jamie schaute auf den Kommunikationsbildschirm hinunter. Der Kosmonaut wirkte schwach und angespannt. Er sa ß schwitzend an den Steuerelementen des

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