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Marschfeuer - Kriminalroman

Marschfeuer - Kriminalroman

Titel: Marschfeuer - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Denzau
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seine Lippen unter ihrem Ohr
begannen, sich hinunterzuarbeiten, seufzte sie wohlig.
    »Hör auf, Hendrik, bitte
… Ich muss los. Die Kinder warten«, sagte sie gequält, als er ihre Brüste
erreichte.
    Mit einem Ruck warf er
sich auf die Seite. »Verdammt, Lyn!« Seine Augen waren dunkel vor unterdrückter
Wut. »Wann sagst du es ihnen endlich? Seit Monaten hüpfst du zweimal die Woche
nach Feierabend zu mir ins Bett, um nach einer Stunde aufzuspringen und zu
verschwinden. Mein Gott, sie sind doch keine Kleinkinder mehr! Sie werden
Verständnis dafür haben, dass ihre Mutter einen neuen Partner hat.«
    Jetzt war er es, der die
Decke zur Seite warf und aus dem Bett sprang. Nackt lief er zum CD -Player und hämmerte auf die Stopp-Taste. Die
Adoro-Tenöre verstummten mitten im Song.
    »Ich möchte, dass du in
meinem Arm einschläfst und morgens darin aufwachst«, sagte er ruhig, nachdem er
tief durchgeatmet hatte. »Wenigstens ab und zu. Ist das zu viel verlangt? Wir
müssen ja nicht hier schlafen. Ich komme auch zu dir nach Wewelsfleth. Wir
essen gemeinsam mit den Mädchen, sehen fern oder spielen Memory oder was weiß
ich, was Kinder so spielen.«
    Lyn hatte ihm stumm
zugehört, aber jetzt lachte sie auf. »Memory! … Du hast wirklich keine Ahnung
von pubertierenden Mädchen. Ich–«
    »Wie denn auch?«, fiel
Hendrik ihr ins Wort. »Du lässt mir ja keine Chance!«
    Betretenes Schweigen
breitete sich wie ein übler Geruch zwischen ihnen aus.
    »Ich …«, setzte Lyn an,
während sie nach Slip und BH griff und beides
anzog, »also … ich bin einfach noch nicht so weit. Die Mädchen haben die
Scheidung noch nicht verarbeitet. Sie vermissen ihren Vater. Und die Kollegen …
ich möchte einfach nicht, dass die Kollegen wissen, dass du und ich … na ja,
dass da etwas ist.«
    »Dass da etwas ist?«
    Lyns Schultern schoben
sich unter seinem Blick nach oben. Enttäuschung und Trauer las sie in seinen
Augen. In seinen wundervollen grauen Augen. Sie seufzte und ging auf ihn zu.
    »Du weißt schon, wie ich
es meine«, flüsterte sie, und ihre Hand strich über seine nackte Brust, bevor
sie ihre Arme um seinen Hals schlang und ihren Kopf an seinen Hals presste. Als
er nichts sagte, strich sie mit ihrem Zeigefinger über seine Brustwarzen. »Die
Mädchen schlafen morgen beide bei Freundinnen. Also kann ich nach dem
Blaulichtfest mit zu dir kommen … Wenn du das möchtest.«
    Seufzend legte Hendrik
einen Arm um ihre Taille. Mit der Hand hob er ihr Kinn an. »Und ob ich das
möchte. Ich liebe dich, Gwendolyn Harms. Vergiss das nicht.«
    »Endlich kommst du«,
empfing Sophie ihre Mutter auf dem schmalen Flur ihres kleinen Häuschens. »Ich
habe Hunger.«
    Lyn schmatzte einen Kuss
auf die Wange ihrer zwölfjährigen Tochter und folgte ihr in die Küche.
    »Ich habe Schnittchen
für uns gemacht«, sagte Sophie und hielt Lyn einen liebevoll mit Tomaten und
Gürkchen dekorierten Brotteller unter die Nase. »Weil du immer so lange
arbeiten musst, Mama. Und gesaugt habe ich heute Nachmittag auch.«
    Lyn schoss die
Schamesröte in die Wangen. Mit Tränen in den Augen drückte sie ihre Tochter an
sich. »Ach, Krümel, das … das ist so süß von dir! Danke, mein Schatz.«
    Sie ließ Sophie los und
sah sie an. »Aber du musst keine Hausarbeiten machen, für die ich zuständig
bin. Wirklich nicht. Ich freue mich, wenn du den Geschirrspüler und den
Trockner leerst. Wie wir es besprochen haben.«
    Als Sophies Gesicht sich
verdunkelte, griff Lyn nach einer Käseschnitte mit Tomate und schob sie in
ihren Mund. »Awer cool is es trotschdem«, schmatzte sie mit vollem Mund, »dasch
ich nich mehr schaugen un kochen musch.«
    Lachend zog Sophie ihre
Mutter ins Esszimmer.
    »Wo steckt eigentlich
Charlotte?«, fragte Lyn, als sie Sophie und sich Kakao in die Becher goss. »Das
Taekwondo-Training ist doch um halb sieben zu Ende. Jetzt ist es fast halb
acht.«
    Sophie zuckte mit den
Schultern und stapelte Salamischnittchen mit Gurke auf ihren Teller.
»Vielleicht quatscht sie noch mit Jana. Von der erzählt sie doch jetzt immer.«
    Lyn nickte. Dankbar
erinnerte sie sich an den Tag vor etwa fünf Wochen, als Charlotte ihr von Jana
berichtet hatte, die ebenfalls der Taekwondo-Sparte des TSV Wewelsfleth angehörte. Es war ein gutes Zeichen, dass Charlotte begann,
Freundschaften zu schließen, nachdem sie sich über Monate in ihrem Zimmer
eingeigelt hatte. Enttäuscht von den Eltern, insbesondere von der Mutter, die
sie nach der Scheidung aus dem

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