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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 3. Perlen für die Herzogin
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wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Danielle Duval zu. Sie folgte ihrer Tante hoch erhobenen Hauptes durch den Saal, ließ sich nicht anmerken, dass sie die Blicke und das Getuschel durchaus wahrnahm, und bewegte sich mit der Gra- zie, die der Duchess gebührte, die sie einmal hätte sein sollen.
    Dem Himmel sei Dank, dass ihr wahrer Charakter zum Vor- schein kam, noch bevor Rafael sie geheiratet hatte! Und bevor er sich noch mehr in sie verliebte ...
    Die Duchess sah zu Mary Rose hinüber und dachte sich, was für eine fügsame Ehefrau sie doch abgeben würde - ganz an- ders als Danielle Duval -, und wurde auf einmal von tiefer Dankbarkeit ergriffen.
    Von der hohen Decke des prachtvollen Ballsaals hingen kris- tallene Kronleuchter, die einen warmen Schein auf das glän- zende Parkett warfen. Entlang der Wände standen große Vasen mit gelben Rosen und weißen Chrysanthemen. Alle, die im ton Rang und Namen hatten, waren zu der Gala für die Londoner Gesellschaß für Witwen und Waisen erschienen und tanzten zur Musik des zehnköpfigen, in hellblaue Livreen gekleideten Orchesters.
    Am Rande der Tanzfläche standen Cord Easton, Earl of Brant, und Ethan Sharpe, Marquess of Belford, mit ihren Frauen Victoria und Grace.
    „Seht ihr auch, was ich zu sehen glaube?", erkundigte sich Cord plötzlich und richtete seinen Blick auf die beiden Frauen, die am anderen Ende des Saals dicht an der Wand entlanggin- gen. Cord war ein stattlicher Mann von kräftiger Statur, mit dunkelbraunem Haar und goldbraunen Augen. Er und Ethan waren die besten Freunde des Dukes.
    „Was fesselt dich denn so?" Victoria Easton folgte seinem Blick.
    „Danielle Duval", stellte Ethan überrascht fest. „Ich kann kaum glauben, dass sie es wagt, sich hier sehen zu lassen." Ethan war genauso groß wie der Duke, schlank und breitschult- rig, mit schwarzem Haar und sehr hellen blauen Augen.
    „Oh, aber sie ist ja wunderschön ..." Grace Sharpe betrach- tete die schlanke, rothaarige Frau ganz ergriffen. „Kein Wun- der, dass Rafe sich in sie verliebt hat."
    „Mary Rose ist auch schön", wandte Victoria ein.

„Ja, natürlich ist sie das. Aber Miss Duval hat etwas ... seht ihr das nicht auch?"
    „Sie hat wirklich etwas, dem stimme ich zu", knurrte Cord. „Sie ist ein heimtückisches, gewissenloses Biest mit dem Her- zen einer Schlange. Jeder hier weiß, was sie Rafe angetan hat, und sie ist alles andere als willkommen."
    Cord ließ seinen Blick über die Tanzenden schweifen, bis er den Duke entdeckt hatte, der seine zierliche, blonde Braut mit einer Aufmerksamkeit bedachte, die er ihr nie zuvor geschenkt hatte. „Rafe muss sie auch gesehen haben", bemerkte Cord. „Verdammt! Warum nur musste Danielle nach London zurück- kehren?"
    „Was, meinst du, wird Rafe tun?", fragte Victoria.
    „Sie nicht beachten. Rafe ist viel zu beherrscht, als dass er sich dazu herablassen würde."
    Danielle Duval sah starr geradeaus und folgte ihrer Tante. Sie steuerten den hinteren Teil des Saals an, wo Danielle den Bli- cken der meisten anderen Gäste entzogen sein würde.
    Aus dem Augenwinkel nahm sie eine Frau wahr, die sich ab- rupt abwandte und ihr den Rücken zudrehte. Sie konnte hören, wie um sie herum getuschelt und über den Skandal geredet wurde. Warum um alles in der Welt hatte sie sich nur von ihrer Tante überreden lassen, hierherzukommen?
    Aber Flora Chamberlain hatte es schon immer verstanden, andere von ihren eigenen Vorstellungen zu überzeugen.
    „Die Wohltätigkeitsorganisation bedeutet mir alles, meine Liebe", hatte sie erklärt. „Und du warst an all unserer guten Arbeit maßgeblich beteiligt und hast noch kein einziges Wort des Dankes gehört. Ich werde nicht ohne dich auf den Ball ge- hen. Bitte tu deiner Tante diesen kleinen Gefallen."
    „Sie wissen, wie es für mich sein wird, Tante Flora. Nie- mand wird mit mir sprechen. Hinter meinem Rücken wird ge- redet werden. Ich weiß nicht, ob ich das noch einmal ertragen kann."
    „Früher oder später musst du dich aus deinem Versteck wa- gen. Fünf Jahre sind bereits eine lange Zeit! Und du hast nie etwas getan, was es rechtfertigen würde, wie man dich behan- delt. Es wird höchste Zeit, dass du deinen Anspruch in der Ge- sellschaft wieder geltend machst."
    Da sie wusste, wie viel der Ball ihrer Tante bedeutete, hatte

Danielle zögernd zugestimmt. Im Grunde hatte Tante Flora recht - es war an der Zeit, dass sie wieder den Platz einnahm, der ihr gebührte. Zudem musste sie nur die nächsten beiden

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