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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 3. Perlen für die Herzogin
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Mitternacht hatte Rafe an die Tür ihres Zimmers geklopft und dann den Knauf gedreht. Als er die Tür aufstieß, fand er seinen Freund im Bett mit seiner Verlobten ... er lag nackt neben der Frau, die Rafe liebte.
    Rafe konnte sich noch gut an die Welle der Übelkeit erin- nern, die über ihm zusammenschlug, und an das entsetzliche, furchtbare Gefühl tief in seinem Innern, das ihm der Betrug verursachte.
    Diese Empfindungen stiegen nun wieder in ihm empor, wäh- rend die Musik im Saal zu einem Crescendo anschwoll. Rafe richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf das Orchester. Er war fest entschlossen, die Geister der Vergangenheit zu vertreiben und die Erinnerungen zu begraben, wie er es schon vor fünf Jahren getan hatte.
    Die nächste Stunde verbrachte er damit, mit den Ehefrauen seiner Freunde zu tanzen, dann tanzte er noch einmal mit Mary Rose. Eine der Organisatorinnen des Balls hielt eine kurze Re- de, und als Rafe in ihr Flora Chamberlain erkannte, verstand er auch, weshalb Danielle heute Abend hier war.
    Zumindest könnte die Anwesenheit ihrer Tante einer der Gründe sein.
    Sollte sie noch andere haben, so würde er sie nie erfahren. Als die Musik wieder einsetzte, sah Rafe erneut über die Tanz- fläche zum hinteren Teil des Saals.
    Danielle Duval war nicht mehr da.
    2. KAPITEL
    „Hast du bemerkt, wie er sie angesehen hat?" Victoria Easton, Countess of Brant, strich sich eine Locke ihres kastanienbrau- nen Haars zurück. Sie saß auf dem Brokatsofa im Blauen Sa- lon des Stadthauses, in dem sie mit ihrem Mann und ihrem zehn Monate alten Sohn lebte. Claire, Lady Percival Chezwick, und Victorias beste Freundin Grace Sharpe, Marchioness of Bel- ford, leisteten ihr Gesellschaft.

„Ja, das war wirklich allerhand", stimmte Grace zu. „Ich ha- be noch nie einen so leidenschaftlichen Ausdruck in seinen Au- gen gesehen."
    „Wahrscheinlich war er nur wütend darüber, dass sie auf dem Ball erschienen ist", wandte Claire ein. „Ich wünschte, ich wäre dabei gewesen!"
    „Stattdessen bist du lieber mit Percy zu Hause geblieben und hast weitaus Vergnüglicheres getan, als einen Wohltätig- keitsball zu besuchen", meinte Tory schmunzelnd.
    Claire kicherte. Sie war die jüngste der drei Frauen, und auch nach ihrer Heirat wirkte sie oft noch ein wenig unbedarft. „Ja, wir hatten einen wundervollen Abend. Percy ist so ein Roman- tiker. Aber dennoch hätte ich gerne einmal eine wirklich verru- fene Frau gesehen."
    „Rafael tat mir leid", bemerkte Grace. „Er muss sie wirklich geliebt haben. Obwohl er sich bemüht hat, es zu verbergen, war er auch nach all den Jahren immer noch rasend vor Wut."
    „Ja, und eigentlich verliert er nur sehr selten die Fassung", stellte Tory fest. Sie seufzte. „Es ist furchtbar, was sie ihm an- getan hat. Aber ich wundere mich darüber, dass sie ihn so sehr hat täuschen können, denn an sich verfügt Rafe über eine aus- gezeichnete Menschenkenntnis."
    „Was genau hat sie denn getan?", fragte Claire und beugte sich in ihrem Sessel vor.
    „Cord hat mir erzählt, dass Danielle einen Freund von ihm in ihr Bett eingeladen haben soll. Rafe hat die beiden ertappt und die Verlobung gelöst. Alles fand recht öffentlich statt, und der Skandal hat ihn noch Jahre danach verfolgt."
    Grace strich nachdenklich über den Rock ihres apricotfarbe- nen Musselinkleides. „Danielle Duval ist also der Grund, wes- halb Rafe entschlossen ist, nicht aus Liebe zu heiraten." Vor einer Woche war Andrew Ethan, ihr kleiner Sohn, ein halbes Jahr alt geworden, aber Grace war bereits wieder so schlank wie eh und je.
    In diesem Moment klopfte Timmons, und Tory bedeutete dem Butler einzutreten. Er rollte den Teewagen herein, stellte ihn neben dem Sofa ab und verließ dann wieder den Salon.
    „Noch ist nicht alles verloren", meinte Tory zu Grace und beugte sich vor, um den dampfenden Tee in drei wunderschöne Porzellantassen mit Goldrand zu gießen. „Jetzt, wo du Rafael das Hochzeitscollier gegeben hast, gibt es vielleicht doch noch

einen Hoffnungsschimmer."
    Kufe war maßgeblich daran beteiligt gewesen, Grace und ihrem kleinen Sohn das Leben zu retten. Und weil sie wollte, dass ihr Freund genauso glücklich wurde, wie sie es mit Ethan geworden war, hatte sie dem Duke ein ganz besonderes Ge- schenk gemacht. Die Halskette war ein sehr altes Schmuck- stück, das im dreizehnten Jahrhundert für die Braut Lord Fal- lons gefertigt worden war. Der Legende nach lastete ein Fluch auf der Kette, der besagte, dass sie

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