Martin, Kat - Perlen Serie
brachte.
„Ich habe Mary auf der Treppe getroffen. Sie wollte gerade nach oben kommen, um dir beim Ankleiden behilflich zu sein, aber ich dachte mir, dass ich das an ihrer Stelle machen könnte."
Danielle errötete, als sie das Verlangen in Rafes tiefblauen Augen bemerkte. Sie hatte sich für einen Abend im Theater angezogen und trug ein Kleid aus smaragdgrüner Seide. Da- nach wollten sie und Rafe sich noch mit ihren besten Freun- den Ethan und Grace sowie Cord und Victoria zum Essen tref- fen.
„Zu meinem großen Bedauern muss ich feststellen, dass du schon fast fertig bist. Es wäre mir lieber gewesen, wenn ich dich noch unbekleidet gefunden hätte, aber das können wir vielleicht später nachholen. Was kann ich denn jetzt noch für dich tun?"
Danielle lachte, während sie ihm den Rücken zuwandte, und dachte, dass seine Pläne für den Abend ganz den ihren entspra- chen. „Du könntest die Knöpfe meines Kleides schließen und mir mein Collier anlegen."
Sie wartete, bis er das Kleid zugeknöpft hatte, und reichte ihm dann die Perlenkette. Rafe legte den eleganten Schmuck um ihren Hals und befestigte den Verschluss. Er beugte sich zu ihr herab und küsste leicht ihren Nacken, dann drehte er sie zu sich herum.
Danielle lächelte ihn so strahlend an, dass er überrascht die Augenbrauen hochzog. „Du scheinst dich sehr über etwas zu
freuen. Was ist es?"
Sie hob die Hand und berührte die sanft schimmernden Per- len und die funkelnden Diamanten des Colliers, spürte die ver- traute Wärme, die von dem Schmuck auszugehen schien, und atmete tief durch. „Ich habe sehr aufregende Neuigkeiten ..." Sie blinzelte rasch, doch ihr Glück überwältigte sie so sehr, dass ihr die Tränen über die Wangen strömten.
„Du weinst."
Sie nickte. „Ich war heute bei Dr. McCauley."
Rafe sah besorgt drein. „Du bist doch nicht etwa krank? Es ist doch alles ..."
„Nein, es besteht kein Grund zur Sorge." Sie strahlte nun übers ganze Gesicht. „Ein Wunder ist geschehen, Rafael! Ich kann es mir nicht erklären, und ich weiß, dass es gar nicht sein kann, aber es ist dennoch geschehen. Ich erwarte dein Kind, mein Liebster. Wir bekommen ein Baby!"
Eine Weile sah Rafe sie fassungslos an. Dann zog er sie über- schwänglich in seine Arme und drückte sie fest an sich. „Bist du sicher? Täuscht McCauley sich nicht?"
„Er ist sich ganz sicher, und ich bin bereits im vierten Mo- nat. Er sagte, dass er dafür auch keine Erklärung weiß, aber es besteht kein Zweifel. Und ich weiß, dass er recht hat, denn ich kann spüren, wie dein Kind in mir wächst."
Rafe hielt sie in seinen Armen, und sie spürte, wie ein leich- ter Schauder ihn erbeben ließ.
„Ich hätte nie gedacht... es war nicht länger von Bedeutung, aber ich ... jetzt bin ich der glücklichste Mann der Welt!"
Sie lachte durch ihre Tränen hindurch, schmiegte sich an ihn und fand keine Worte, die ihr Glück hätten beschreiben kön- nen. Dann löste sie sich ein wenig von Rafe und berührte er- neut die Perlen an ihrem Hals.
„Es liegt an dem Collier", meinte sie. „Dessen bin ich mir ganz sicher." Sie glaubte, dass Rafe ihr nun sagen würde, dass sie albern sei und es eine andere Erklärung geben müsse.
Doch stattdessen zog er sie erneut an sich und küsste sie zärt- lich. „Vielleicht. Mit Sicherheit werden wir das nie wissen kön- nen."
Aber Danielle wusste es. Ihr war das große Glück zuteilgewor- den, das die Brautkette der Legende nach zu geben vermochte. Auch Caro und Robert hatten ihr Glück gefunden, genauso wie Victoria und Cord sowie Grace und Ethan.
Danielle musste wieder an Lady Ariana of Merrick denken und an die große Liebe zwischen ihr und Lord Fallon.
Und auch wenn es sich nie beweisen lassen würde und die meisten Menschen wohl nicht daran glauben mochten, so wusste Danielle doch tief in ihrem Herzen, dass die Legende von dem Hochzeitscollier sich bewahrheitet hatte.
- ENDE -
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