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Maschinenmann: Roman (German Edition)

Maschinenmann: Roman (German Edition)

Titel: Maschinenmann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Barry
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Neuronen verschieben. Wir können …«
    »Ich darf. Dich kurz. Unterbrechen.« Ich holte Luft für einen ganzen Satz. »Vielleicht ist dir nicht klar, dass ich inzwischen nur noch ein Kopf bin.«
    »Charlie …«
    »Ich kann. Die Körperteile. Nicht einfach. Loswerden. Ich bin die Teile. Verstehst du. Alles andere ist vorbei. Ich habe ihn. Abgesägt. Meinen Arm. Also beruhigen wir uns. Und vergessen verrückte Ideen. Die sich nicht. Realisieren lassen.«
    »Das Es muss unter Wasser bleiben, Charlie. Es darf nicht bewusst werden.«
    »Das Es. Das ist Psychologie! Eine weiche Wissenschaft!«
    Carl mischte sich ein. »Dr. Neumann, ich verstehe …«
    »Halten Sie den Mund. Nichts verstehen Sie. Sie haben Körperteile. Ich bin Körperteile. Ich bin die Technologie. Sie sind ein Mann mit Krücke. Sie sind überhaupt nicht wie ich.« Schieß ihn nieder, schlug eine Stimme in mir vor. Eine einleuchtende Idee.
    »Ich hätte es schon viel früher erkennen müssen«, sagte Lola. »Ich hätte dich aufhalten müssen.«
    »Nein. Geh weg von Carl. «
    »Charlie, wir müssen dich aus diesen Körperteilen rausholen, bevor du verrückt wirst.«
    »Du bist selbst verrückt.« Mir war klar, dass das kein besonders gutes Argument war. Ich bekam schlicht Panik, weil Lola auf meiner Seite hätte sein müssen. »Die Sache ist, Lola. Der Mensch, der ich war. Niemand hat ihn gemocht. Dann hab ich das gemacht. Und die Leute haben sich für mich interessiert. Leute wie du. Was soll daran. So schlecht sein? Es … sind viele Körperteile. Ich muss mich noch. An sie gewöhnen. Aber ich will nicht. Zurück. Es gibt kein Zurück. Mir geht es jetzt besser. Ja. Die Körperteile reden. Doch das macht nichts. Das ist wie Gesellschaft. Und nichts funktioniert schon. Beim ersten Mal perfekt. Man kann nicht bei. Jeder kleinen Störung. Ein Projekt abblasen. Nur durch Hartnäckigkeit. Erzielt man Fortschritte. Das Entscheidende ist. Insgesamt hab ich mich. Verbessert.« Ich las in Lolas Gesicht, dass ich sie nicht überzeugt hatte. »Vergiss es. Tatsache ist, ich brauche Körperteile. Um zu leben. Das lässt sich nicht ändern. Mir sind die Hände gebunden.«
    »Man kann doch …«
    » Egal! Selbst wenn ich. Überleben könnte. Mit irgendeinem beschissenen. Lebenserhaltungssystem. Ich will nicht! Hast du eine Ahnung. Was dieser Körper kann? Ich habe GPS! Sollen wir jetzt vielleicht wieder mit. Landkarten rumfummeln?« Ich zwang mich zur Ruhe. »Was du da erzählst. Du mutest mir doch praktisch zu. In einer Höhle zu leben. Wie ein Neandertaler .«
    »Wer ist wir?«
    »Ich habe nichts von wir gesagt.« Oder vielleicht doch? »Die Körperteile und …« Ich ließ den Satz unvollendet. Schieß, forderten die Körperteile schon seit geraumer Zeit, und es fiel mir immer schwerer, sie zu ignorieren. Mein Blick wanderte zu Carl. Er war an allem schuld. Vom ersten Tag an hatte er nur Scherereien gemacht. Sein Tod war die Lösung. Oder auch nicht. Möglicherweise stimmte diese Logik nicht ganz. Aber das war dem Körperteil, der schießen wollte, egal. Er war nur darauf aus, Carl zu vernichten. Das musste Lola doch verstehen. Nicht sofort vielleicht. Aber irgendwann. Es gab keinen anderen Weg, denn einem Kopf würde Lola sicher nicht die Treue halten. Und wenn sie noch so sehr das Gegenteil schwor. Langfristig war so eine Beziehung einfach zum Scheitern verurteilt. Es war das Beste für alle, wenn ich Carl sofort erschoss.
    Lola kam auf mich zu. Mein Herz machte einen Satz, denn das bot mir eine ausgezeichnete Gelegenheit, auf Carl zu feuern. Ein kurzes Stück vor mir blieb sie stehen. »Charlie … du wolltest doch nie eine Waffe werden, oder?«
    »An der Waffe ist nichts. Auszusetzen.« Meine Beine hoben sich auf den Hufen und gingen in Position. Ob ich es wollte oder nicht, die Sache war nicht mehr aufzuhalten. Ich hatte keine Kontrolle mehr.
    »Zusammen können wir das durchstehen. Irgendwie finden wir …«
    »Schau dir Carl doch an!«, rief ich. »Er hat Arme! Wenn die Körperteile so gefährlich sind. Warum. Trägt er dann. Seine Arme? «
    Carl schielte kurz zu Lola. »Also …« Er klang kleinlaut. Aber nicht sehr. »Wenn Sie Ihre Körperteile nicht freiwillig hergeben, dann muss ich Sie Ihnen abnehmen.«
    Eins hätte mir längst klar werden müssen: Carl hatte Better Future angegriffen und es überlebt. Sie hatten bewaffnete Sicherheitskräfte und schweres Gerät gegen ihn eingesetzt, doch er hatte dank seiner guten Planung und Taktik die Oberhand

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