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Masken der Begierde

Masken der Begierde

Titel: Masken der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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der sie zu seiner Lustbefriedigung benutzte. Vielleicht war sie das, was man ihr bereits vorgeworfen hatte: eine hemmungslose Kokotte.
     
    Lucas sah Violet beim Dinner wieder. Sie trug ein hochgeschlossenes Abendkleid in dunklem Grau und hatte ihr wundervolles, wildes Haar in einen erstaunlich akkuraten, straffen Haarknoten verbannt. Blass und wortkarg wagte sie kaum, ihn anzusehen, als er sie ansprach. Es war offensichtlich, dass sie ihr nachmittägliches Tête-à-Tête bereute.
    Allegra schien die Spannung zu fühlen, die in der Luft lag, und sah verwirrt von Violet zu Lucas und wieder zurück. Sie trank nachdenklich dreinblickend aus ihrem Glas.
    „War Euch unwohl, Miss Delacroix?”, fragte Allegra unschuldig. „Ich hörte Euch keuchen und stöhnen.“
    Violet stieg das Blut ins Gesicht. Sie wurde dunkelrot vor Scham und hüstelte.
    Lucas starrte sie interessiert an. „Ja, Miss Delacroix, plagte Euch etwas?“ Er konnte nicht widerstehen, sie aufzuziehen, und wenn es half, dass Allegra nicht stutzig wurde, würde er Violet zur Weißglut treiben.
    Violet fuhr am Halsausschnitt ihres Kleides entlang. „Ja, nein, ich meine …“, stotterte sie.
    „Vielleicht bekommen Euch die Landluft und die deftige Kost nicht?“, versetzte Lucas. „Eine Großstadtdame wie Ihr ist das beschauliche Leben nicht gewohnt. Vielleicht gelüstet es Euch nach …“, er schenkte ihr ein süffisantes Grinsen, „… erregenderen Tätigkeiten als Federball und Teetrinken?“
    Violets Kopf fuhr hoch, und in der Tat funkelte sie ihn aufgebracht an. Sie warf ihre Serviette neben ihren Teller. „Mylord!“
    Lucas überging ihren zornigen Ausruf und wandte sich an seine Schwester. „Ally, wir sollten Miss Delacroix nicht bedrängen. Ganz eindeutig ist es ihr unangenehm, über ihre Unpässlichkeit zu sprechen.“
    Allegra sah stirnrunzelnd zu Violet. Die entschied offenbar, dass ein Hinausstürmen eher Fragen aufwarf, als im Esszimmer zu bleiben und das Menü über sich ergehen zu lassen.
    Während des Essens sah Lucas immer wieder zu Violet und betrachtete sie mit den Augen eines neutralen Beobachters.
    Sie hatte eindeutig geweint, wirkte jedoch kühl und abgeklärt. Er hätte zu gern gewusst, was in ihrem Kopf vorging. Er fragte sich, ob sie daran dachte, Halcyon Manor zu verlassen. Lucas hätte seinem Verlangen nicht nachgeben dürfen. Allegra und Violet mochten sich. Es wäre ein Ding der Unmöglichkeit, erneut eine Gesellschaftsdame zu finden, die Allegras Ansprüchen genügte.
    Er presste die Lippen aufeinander.
    Seine Finger schlossen sich fester um das Glas, als er wollte, und er stürzte den Wein hinunter, ohne sein vollkommenes Bouquet zu genießen. Nie hätte er sich zu dieser Unbeherrschtheit hinreißen lassen dürfen. Die Erkenntnis, dass er Violet begehrte, hätte einen vernünftigeren Mann dazu gebracht, sich von ihr fernzuhalten, soweit es ging. Nur ein Schuft oder Dummkopf verführte seine Angestellten.
    Er ließ sich ein zweites Glas Wein einschenken, während er darüber nachdachte, ob er mit ausreichend Alkohol seine Schuld fortspülen könnte oder eher noch konservierte.
    Als sich Violet und Allegra in den Salon zurückgezogen hatten, entschied Lucas, den Abend mit reichlich Brandy zu beschließen.
    Er stand am Kamin und beobachtete die fröhlich hüpfenden Flammen, als die Tür hinter ihm geöffnet und geschlossen wurde. Stirnrunzelnd wandte er sich um.
    „Du?“ Er verfiel automatisch in die vertrauliche Anrede.
    Violet verharrte mit verlegen gefalteten Händen an der Tür.
    „Mylord.“ Sie nickte ihm zu. Ihre Wangen waren zartrosa überhaucht, und aus ihrem strengen Dutt hatten sich einzelne Strähnen gelöst und umspielten Hals und Nacken. Sie starrten sich eine Weile schweigend an, ehe Lucas sich sein Benehmen in Erinnerung rief und auf sein Glas zeigte. „Darf ich dir einen Brandy anbieten? Ansonsten muss ich nach Jeremy klingeln.“
    Violet schüttelte den Kopf. „Nein danke, ich will Euch auch nicht lange stören“, erklärte sie.
    Lucas bedeutete ihr, sich auf die Récamiere zu setzen, während er sein Glas beiseitestellte, um sich den Lehnsessel zurechtzurücken. Violet nahm Platz und wartete geduldig, bis auch er es sich gemütlich gemacht hatte. Er streckte seine Beine aus und lehnte sich zurück. „Also? Was kann ich für dich tun?“
    Violet strich ihre Röcke glatt und sah ihm ins Gesicht. „Es geht um heute Nachmittag“, klärte sie ihn ohne Umschweife auf.
    Prompt entstanden vor Lucas’

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