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Maskenschmuck (German Edition)

Maskenschmuck (German Edition)

Titel: Maskenschmuck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sibylle Walter
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war ihre Antwort.“
    Neugierig nahm Rebecca den Zettel in die Hand und überflog den langen Text.
    „Riding?“
    „Nein, nicht reiten, davon habe ich dir schon erzählt. Das hier!“, sie wies auf eine bestimmte Stelle:
    ...when I was five, it was all toys, toys, toys,
         now, that I’m older,
         it’s all boys, boys, boys.
    „Direkter Übergang von Spielzeug zu Jungs! Ich lach mich schlapp! Das kann ich mir denken, dass Nicki diese Aussage gefällt! Sie ist doch auch ganz hin und weg von diesem Siegmund, was meinst du denn dazu? Ist der nicht zu alt für sie.“
    „Klar, aber als ich ihn kennenlernte, war ich wieder beruhigt“, sagte Lara, „Er behandelt sie wie eine kleine Schwester, außerdem hat er eine feste Freundin. Nicki sieht ihn allerdings nicht wie einen Bruder, sie himmelt ihn ganz ungeniert an. Schon deshalb finde ich es beruhigend, dass sie ein Jahr nach Australien geht. das überlebt so eine Schwärmerei nicht.“
    „Wird er nicht auch in Australien studieren? Nicki erwähnte so etwas“, Rebecca war nicht sicher, ob Lara in diesem Fall nicht Nickis Zielstrebigkeit unterschätzte.
    „Richtig, aber Australien ist bekanntlich groß. Außerdem wird so viel Neues auf Nicki einstürmen, dass ich einfach nicht glaube, dass sie einem widerstrebenden jungen Mann hinterherlaufen würde. Und wenn sie sich dort in einen anderen verliebt, kann ich es auch nicht verhindern – will ich auch gar nicht. Sie muss ihre eigenen Erfahrungen machen. Eltern können ihre Kinder nicht vor allem beschützen.“
    „Welch weise Worte! Wer hat dir denn zu dieser Erkenntnis verholfen?“; spöttelte Rebecca, die den Gluckentrieb ihrer Cousine kannte.
    „Margot“, gab Lara zu, „Sie hat mich auch davon überzeugt, nichts gegen ein gelegentliches Treffen von Nicki und Siegmund zu unternehmen. Sie meinte, das würde sich auf diese Weise am schnellsten überleben. Eigentlich war sie richtig bissig zu mir!“
    „Du Ärmste, aber anscheinend hast du es überlebt. Jetzt erzähl mir doch mal von ...“
    Und Rebecca und Lara wandten sich anderen Themen zu.
     
     
     
                                                                  *
     
     
    Nina hatte den Umsatz in ihrem neu umgestalteten Café gewaltig steigern können. Rebecca stellte das erneut mit gemischten Gefühlen fest, als sie wieder zu arbeiten begonnen hatte. Einerseits freute sie sich für Nina, dass deren Konzept so gut aufgegangen war, andererseits fühlte sie sich manchmal in ihrer Arbeit behindert. Ständig steckte einer der Gäste den Kopf in ihr Atelier und störte sie bei der Arbeit. Wenn sie früher dankbar für das Interesse gewesen wäre, was schließlich verkaufsfördernd war, unterbrach es jetzt ihre Tätigkeit. Sie war inzwischen mehr auf die Bedienung ihrer Großkunden denn auf Einzelpersonen ausgerichtet.
    „Ich fühle mich so hin- und hergerissen“, beklagte sie sich bei einem ihrer Telefonate mit Arne, „Einerseits ist es herrlich, endlich so viel Geld zu verdienen, das muss ich einfach zugeben. Es ist angenehm, sich keine Sorgen um den nächsten Auftrag machen zu müssen. Andererseits habe ich immer sehr viel Spaß daran gefunden, für den einzelnen Kunden zu planen. Einzelstücke anzufertigen, weißt du?“
    Arne verstand das Problem sehr gut: „Vielleicht lässt sich beides miteinander verbinden? Dein Maskenschmuck ist doch mittlerweile beinahe ein Selbstgänger, du könntest die Rechte daran weitergeben, vielleicht irgendwie eingeschränkt, und hättest dann wieder mehr Zeit für individuelle Dinge. Lass uns das in Ruhe besprechen, wenn ich am Wochenende bei dir bin. Denk daran, dass wir zu meinem Großvater fahren vor der Hochzeitsfeier von Christin und Udo. Das habe ich ihm versprochen. Leider muss ich jetzt Schluss machen, ich muss noch packen.“
    Rebecca legte nachdenklich den Hörer beiseite. Wie sollten sie das zeitlich schaffen? Da hatte Arne wohl ein wenig zu viel eingeplant, die kirchliche Trauung begann schon um drei. Was um Himmelswillen wollte er eigentlich Großartiges packen, dass er keine Zeit zum Reden mehr hatte? Anzug und fertig, oder? Er warf doch auch sonst nur wenige Kleidungsstücke in die Tasche, wenn er am Wochenende zu ihr kam. Heute war Mittwoch! Kopfschüttelnd machte sie sich wieder an ihre Arbeit, wurde aber schon bald wieder von einem neugierigen Gast unterbrochen. Seufzend legte sie den Stift zur Seite, heute konnte sie sich

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