Maskenschmuck (German Edition)
werden.
„Und das Haupthaus? Wie geht es damit voran? Hat er nun einen Nachfolger für die Werksstatt gefunden? Hoffentlich verändert der nicht alles!“, sorgte sich Rebecca, die wehmütig an die geschmackvollen Räumlichkeiten dachte, die sie höchstwahrscheinlich nicht mehr betreten würde, wenn der neue Besitzer oder Mieter erst eingezogen wäre.
„Das kann ich dir auch nicht so genau sagen, darum habe ich mich nicht gekümmert. Ich muss jetzt Schluss machen, Emily scheint raus zu müssen!“
Damit verabschiedete sie sich und ließ Rebecca etwas verdutzt am Telefon zurück. Aber Rebecca hatte genug zu tun, ihre Papiere auf Vordermann zu bringen, wenn sie Lara noch besuchen wollte. Die Stunden bis dahin flogen nur so dahin.
Nach einer herzlichen Begrüßung entdeckte sie erfreut den gedeckten Kaffeetisch.
„Das hatte ich sehr gehofft! Du kannst dir nicht vorstellen, wie ausgehungert ich bin! Christin hat mich wieder mal mit Sekt abgefüllt, da war mir heute morgen noch nicht einmal nach Frühstück! Und danach musste ich meine Angelegenheiten in Ordnung bringen, da habe ich es vergessen, bis mich ein lautes Geräusch störte – mein Magen. Ich bin froh, dass ich ab morgen wieder arbeite, dann komme ich jedenfalls zu regelmäßigen Mahlzeiten. Ich habe deine Kuchen sehr vermisst. Du kannst es nicht glauben, was für Scheußlichkeiten wir manchmal zu uns genommen haben! Fettfrei, zuckerfrei, künstliche Aromen, und, und, ...“
Lara lachte und wies auf einen Teller: „Da sind auch Muffins, die dich sicher an Amerika erinnern. Aber ich habe sie selbst gebacken, sie sind herzhaft. Ich habe mir schon gedacht, dass das Essen in den ersten Tagen Nebensache bei dir ist.“
Dankbar griff Rebecca zu und freute sich, wieder bei Lara zu sein und sich ganz ohne Umstände wieder bei ihr zu Hause zu fühlen können. Nicki war mit Jan unterwegs, der seinen freien Nachmittag nutzte, um seine Tochter zum Reiten zu begleiten.
„Das ist auch ein herrliches Geschenk für Jan, dieser freie Nachmittag. In der Klinik waren freie Stunden schon ein Fremdwort geworden. Jetzt hat er natürlich auch Nachtdienste oder Hausbesuche, aber er kann sich seine Zeit etwas besser einteilen, das genießen wir alle sehr. Das Leben ist so viel entspannter geworden.“
Das sah Rebecca Lara an, sie wirkte rundum zufrieden und viel weicher im Gesicht als vorher.
„Und Nicki geht für ein Jahr nach Australien? Sie war völlig aus dem Häuschen, als sie mir das erzählte“, neugierig sah Rebecca zu Lara, „Wie geht es euch bei dem Gedanken?“
Nachdenklich rührte Lara in ihrer Tasse: „Das haben wir uns natürlich auch gefragt. Wir haben uns lange darüber Gedanken gemacht, aber schließlich doch zugestimmt. Nicki ist so gut in der Schule und so wissbegierig, da kann ihr das eine Jahr nicht schaden, eher im Gegenteil! Sie lernt neue Menschen kennen, neue Lebensumstände – nicht zu vergessen, die Sprache. Danach wird sie zumindest Englisch fließend sprechen. Und du solltest sie mal sehen, jeden tag sitzt sie am Computer und informiert uns danach über neue erstaunliche Dinge, die sie über ihren zukünftigen Lebenskreis herausgefunden hat. Ich denke, wir werden sie nach einem halben Jahr mal besuchen, auch für uns ein Grund, mal einen anderen Kontinent zu besuchen.“
„Wenn sie es möchte“, schränkte sie dann ein.
„Und die Familie? Hast du über sie Näheres erfahren können? Nicki sprach von zwei Kindern?“
„Ja, die Eltern haben auch an uns geschrieben und Fotos geschickt. Soweit wir das aus der Entfernung beurteilen können, machen sie einen sehr ordentlichen und freundlichen Eindruck. Ich denke, Nicki wird da gut aufgehoben sein, außerdem steht ihr die Austauschorganisation vor Ort zur Verfügung, falls doch mal etwas schieflaufen sollte.“
„Joanna heißt das Mädchen, glaube ich? Nicki sagte, sie sei ganz auf ihrer Wellenlänge?“
Jetzt lachte Lara unvermittelt auf: „Ja, das ist sie wohl! Sie reitet leidenschaftlich gern, die Familie hat mehrere Pferde. Das passt also schon mal gut, aber einen Punkt muss ich dir unbedingt zitieren!“, sie sprang auf und kam mit einem Zettel zurück: „Hier, lies selbst! Sie schreiben nur E-Mails, daher haben wir viele ausgedruckt, um nachlesen zu können – übrigens mit Nickis ausdrücklicher Erlaubnis! Und ich bin extra von ihr autorisiert worden, dir welche zu zeigen. Diese eine Antwort musst du unbedingt lesen! Nicki hat sie nach ihren Hobbys gefragt, und dies
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