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Mass Effect 02 - Der Aufstieg

Titel: Mass Effect 02 - Der Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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von Mals Team, inklusive Lemm, dem Kapitän, Hendel und Kahlee selbst, trug nicht mal eine Rüstung.
    Und Cerberus hatte Granaten.
    Wie aufs Stichwort hörte sie eine laute Explosion von der anderen Seite des Decks. Sie wedelte mit der Hand, damit sich der Rauch auflöste, und erkannte die verbrannten und leblosen Körper von zwei Quarianern, die die tödliche Explosion erwischt hatte.
    Zumindest hatten sie Hendel auf ihrer Seite. Der große Mann streckte den Kopf hinter seiner Kiste hervor und ließ einen weiteren biotischen Angriff los. Zwei Cerberussoldaten flogen rückwärts aus ihrer Deckung, wodurch beide vor die nächste Wand krachten. Der eine landete hart, kam aber schnell wieder auf die Beine und erreichte unverletzt die nächste Deckung. Kahlee zog den Abzug ihrer Waffe durch und stellte sicher, dass die Frau es nicht schaffte.
    Eine Sekunde später flog Hendel rückwärts durch die Luft. Cerberus hatte offensichtlich auch einen Biotiker dabei. Hendel brüllte vor Überraschung auf, dann knallte er hart gegen die Wand vor dem Lagerraum, wo sie ihre Waffen herhatten. Er stürzte zu Boden und rührte sich nicht mehr.
    „Hendel!“, schrie sie und kämpfte gegen den selbstmörderischen Drang an, vorzulaufen und nach ihm zu sehen.
    Stattdessen konzentrierte sie sich auf den Feind und profitierte dabei von ihrem jahrelangen Training bei der Allianz. Soldaten wurden im Kampf getroffen, auch Freunde.
    Normalerweise konnte man nichts für sie tun, bevor der Feind nicht neutralisiert war.
    Sie hielt ihre Position und wählte ihre Ziele mit Bedacht. Sie sah mehr als einen Cerberussoldat fallen. Ihrer Zählung nach blieben fünf übrig, inklusive des Biotikers. Aber um sie herum hörte sie die Schreie von Mals Leuten. Als der Cerberusbiotiker einen neuen Angriff startete und einen schützenden Behälter beiseite warf, der eine Quarianerin mit Scharfschützengewehr verborgen hatte und die jetzt niedergeschossen wurde, gab der Kapitän schließlich den Befehl, den Kahlee schon erwartet hatte.
    „Zurückfallen lassen!“, rief er. „Lasst euch zurückfallen!“
    Sie wollte Hendel nicht hierlassen. Aber wenn sie versuchen sollte, ihn zu erreichen, würde sie garantiert erschossen werden. Sie blinzelte die Tränen weg und legte Sperrfeuer, als sie ihren Rückzug begann.
    Gillian lief kreuz und quer entlang der Nischen. Leise zählte sie, bis sie das Quartier mit dem grellen orangefarbenen Vorhang erreicht hatte. Aus der Ferne vernahm sie Geräusche, die sie nicht bewusst einordnen konnte – oder wollte.
    Sie wusste, dass etwas nicht stimmte, und sie wusste, dass sie daran irgendwie schuld war. Aber obwohl sie darum kämpfte zu begreifen, was passierte, entglitt ihr das Bild immer wieder. In ihrem tranceähnlichem Zustand und geschockt durch den Stress der Situation blieben ihr nur ein paar unzusammenhängende Teile eines Puzzles, an die sich ihr kranker Geist klammern konnte.
    Zum Beispiel erkannte sie, dass mehr Leute hätten anwesend sein müssen. Sie hatte flüchtige, unvollständige Erinnerungen an eine ganze Menge Wesen, die hier lebten. Sie konnte sich an die vielen Stimmen erinnern. Sie waren wie ein Schwärm wütender Bienen um sie herumgeflogen. Jetzt waren aber alle Nischen leer. Alles lag still und ruhig.
    Wieder wusste sie, dass etwas nicht stimmte. Sie fand nur einfach nicht heraus was.
    Kahlee hatte gesagt, versteck dich in Seetos Raum, überlegte sie, als sie den Vorhang beiseite zog. Die Nische sah anders aus, als sie sie in Erinnerung hatte. Die Schlafmatte war fünfzehn Zentimeter zur Seite gerückt worden. Und jemand hatten den Ofen um 90 Grad gedreht, seit sie das letzte Mal hier gewesen war.
    Gillian wusste, dass Leute manchmal Dinge herumschoben. Aber sie mochte das nicht. Dinge sollten immer zurück an denselben Ort gestellt werden.
    Mir gefällt es hier nicht. Ich will zurück ins Shuttle.
    Sie ließ den Vorhang fallen und wandte sich von der Nische ab. Mit langsamen, unsicheren Schritten machte sie sich auf den Weg durch den im Zickzack verlaufenden Gang zur Treppe, die ein Deck tiefer führte. Dabei lief sie über einen langen, gewundenen Pfad, der sich deutlich von dem unterschied, der sie hierher geführt hatte.
    Kahlee zog sich über die Treppe zurück. Sie wusste, dass die Hölle los sein würde, wenn die Cerberussoldaten ihnen folgten und der Kampf in die bevölkerte Ebene getragen wurde. Selbst wenn alle Zivilisten evakuiert waren, würde das Gefecht zu einer wilden Schlacht in den

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