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Mass Effect 02 - Der Aufstieg

Titel: Mass Effect 02 - Der Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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in der Cafeteria dazu gebracht, einen Sturm von biotischen Kräften zu entfesseln. Jetzt hatte Kahlee den eindeutigen Beweis dafür, dass der Sturm von neuem ausgebrochen war.
    Sie hat Angst, dachte Kahlee. Ist verwirrt. Sie will an einen Ort, an dem sie sich sicher fühlt. Und eine Sekunde später begriff sie.
    Sie geht zurück zum Shuttle.
    Sie ließ die beiden toten Soldaten liegen, wo sie waren, und arbeitete sich vorsichtig durch die Gänge zurück zur Treppe.
    Golo genoss den Kampf gegen sein früheres Volk gründlich. Obwohl er kein Mannschaftsmitglied der Idenna gewesen war, hatte er keine Probleme damit, sich vorzustellen, dass die Quarianer, die er niederschoss, diejenigen gewesen waren, die ihn von der Usela, seinem früheren Schiff, verbannt hatten.
    Schwer bewaffnet und gepanzert hatte er bereits sechs Abschüsse in der Schlacht erzielt. Zwei davon auf dem Handelsdeck und vier weitere bei der Jagd durch die Nischen. Durch die überlegenen Waffen, mit denen Cerberus ihn ausgestattet hatte, war es kein sehr fairer Kampf … und genauso mochte es Golo. Er amüsierte sich sogar dermaßen, dass er beinahe die Zeit aus den Augen verloren hätte.
    Erst als sein Timer im Helm zu piepen begann, erkannte er, dass sie nur noch zehn Minuten übrig hatten. Sie hatten das Mädchen noch nicht gefunden, aber das interessierte ihn nicht. Es war an der Zeit, zurück zu Graysons Shuttle zu gehen und die Idenna zu verlassen.
    Er wusste, dass der Rest der Mannschaft weiterkämpfen und versuchen würde, Gillian noch fünf Minuten lang zu suchen, bevor sie sich zurückzogen. Aber er mochte das nicht, wenn es so knapp wurde.
    Mit einem Seufzer des Bedauerns stoppte er seine Jagd im Labyrinth der Nischen und ging schnell und vorsichtig zurück zur Treppe, die zum Deck unter ihm führte.
    In der Passagierkabine des namenlosen Shuttles, das ihm auf Omega gestohlen worden war, ging Grayson ängstlich auf und ab. Er schaute auf die Uhr und erkannte, dass ihnen weniger als zehn Minuten blieben.
    „Du und du“, sagte er und zeigte auf zwei der drei Soldaten, die zurückgeblieben waren, um das Shuttle zu bewachen. „Geht nach draußen und löst die Andockklammern.“
    Er wollte bis zur letztmöglichen Sekunde warten, bevor er ablegte. Aber das bedeutete nicht, dass er nicht vorausplante.
    Die beiden Soldaten liefen zur Luftschleuse, während Grayson und der Pilot warteten.
    Er hörte ein lautes, schweres Donnern, das von außerhalb des Schiffes kam. Neugierig, aber vorsichtig ging er zur Schleuse und sah eine kleine, weibliche Gestalt, die vom Kopf bis zu den Zehenspitzen in einem Schutzanzug steckte, in der Landebucht stehen.
    „Papa?“, fragte die Gestalt. Obwohl die Stimme teilweise durch die Maske und die Atemapparatur gedämpft wurde, erkannte er sie sofort.
    „Gigi“, sagte er, kniete sich hin und streckte ihr die Hand entgegen.
    Sie näherte sich ihm in ihrem vertrauten, steifbeinigen Gang, bis sie nahe genug war, um ihn zu berühren. Weil er ihren Zustand gut kannte, ließ er seine Hand sinken, ohne mit ihr in Kontakt zu treten. Und dann, zu seiner großen Überraschung, trat sie einen weiteren Schritt vor und umarmte ihn.
    Erst als er seine Tochter in die Arme nahm und an die Brust drückte, bemerkte er die beiden Soldaten, die er erst vor kurzer Zeit losgeschickt hatte. Sie lagen unter einem umgeworfenen Gabelstapler begraben, den die Quarianer nutzten, um Schiffe zu be- und entladen. Es sah aus, als ob das sechs Tonnen schwere Fahrzeug irgendwie hochgehoben und dann auf sie gestürzt worden wäre, sodass es sie wie Ameisen zerquetscht hatte.
    Ihr privates Wiedersehen wurde eine Sekunde später unterbrochen, als er den Copiloten hinter sich sprechen hörte.
    „S … s … sir“, stotterte er und starrte auf die zerquetschten Körper der beiden toten Soldaten, die unter dem Gabelstapler hervorragten. „Was ist mit denen passiert?“
    „Schon gut“, sagte Grayson scharf, ließ seine Tochter los und stand auf. „Geh einfach an Bord und starte die Triebwerke. Es ist Zeit zu gehen.“
    „Wir können noch nicht weg“, erwiderte Gillian. Grayson war überrascht, echte Gefühle in ihrer Stimme zu hören, statt der üblichen, monotonen Tonlage. „Wir müssen auf meine Freunde warten.“
    „Deine Freunde?“, fragte er.
    „Hendel und Kahlee und Lemm“, antwortete sie. „Lemm ist ein Quarianer.“
    „Wir können nicht auf sie warten, Schatz“, sagte er freundlich.
    Sie verschränkte die Arme und trat von ihm weg.

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