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Mass Effect 02 - Der Aufstieg

Titel: Mass Effect 02 - Der Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Bereich lag, den er für das Zentrum des Gebäudes hielt, entdeckte er eine kleine Luke, die in den Boden eingelassen war. Sie war von primitivem Design – statt auf Schienen zu gleiten, bewegte sie sich an metallenen Scharnieren. Sie war mit einem einfachen Türriegel verschlossen.
    Grayson richtete das Gewehr auf die Luke und öffnete den Verschluss mit seiner Schuhspitze. Er wartete ein paar Sekunden, und als nichts geschah, beugte er sich vorsichtig vor und stieß die Luke auf, jederzeit bereit zu feuern.
    Der Keller darunter war vollständig dunkel. Eine wackelige Holztreppe führte in die Finsternis. Grayson schaltete die Taschenlampe ein, die in das Gewehr eingebaut war. Der kräftige Lichtstrahl teilte die Dunkelheit, während er langsam die Stufen hinabstieg.
    Als er das Ende der Treppe erreichte, leuchtete er erst im Kreis und dann in jede Ecke. Der Raum war quadratisch, vielleicht sechs Meter pro Seite lang. Die Wände waren aus Stein und Mörtel gefertigt, der Boden aus Zement. Er war völlig leer bis auf die bewegungslose Gestalt, die auf dem Rücken nahe an einer der Wände lag.
    Er richtete den Strahl der Lampe und damit auch den Lauf des Gewehrs auf den Körper und ging näher heran. Grayson war nur noch ein kleines Stück entfernt, bevor er erkannte, was er sah. Er hatte den quarianischen Gefangenen gefunden.
    Er ließ den Lichtstrahl langsam vom Kopf bis zu den Zehen wandern und entdeckte, dass der Gefangene an Händen und Füßen gefesselt und komplett ausgezogen worden war. Grayson hatte noch nie einen Quarianer ohne seinen Schutzanzug und Helm gesehen. Obwohl er bezweifelte, dass dieses Exemplar noch als repräsentatives Exemplar seiner Gattung gelten konnte. Sein Gesicht war eine deformierte Masse von Geschwulsten, Prellungen, Schnitten und Brandverletzungen. Ein klarer Beweis der Folter, die der Außerirdische hatte erleiden müssen. Jemand hatte ihm alle Zähne ausgeschlagen und einen Wangenknochen eingedrückt. Die andere Wange klaffte weit auf, als ob jemand sie der Länge nach von der Lippe bis zur quarianischen Version eines Ohrs aufgeschnitten hätte.
    Ein Auge war vollständig zugeschwollen. Dem anderen fehlten oberes und unteres Augenlid. Die Reste von Fleisch zeugten davon, dass sie brutal mit einer Zange herausgerissen worden waren. Grayson erinnerte sich mit Ekel daran, wie sehr Pel diese Methode der Folter genossen hatte. Zu den Schmerzen beim Entfernen kam, dass das Opfer langsam aber qualvoll erblindete, weil der entblößte Augapfel langsam dehydrierte.
    Der Rest des Körpers zeigte ähnliche Zeichen der Misshandlung.
    Die Finger und Zehen waren allesamt gebrochen. Und mehrere waren aus den Gelenken gerissen worden. Jeder Zentimeter Haut wies Spuren von Schlägen, Schnitten, Verbrennungen oder Säure auf. Es gab aber noch etwas Ungewöhnliches an diesem Körper, was Grayson zu einem genaueren Blick veranlasste.
    Es schien eine Art klebrigen, grauen Auswuchs zu geben, der sich aus den Wunden des Quarianers zu winden schien und sich über die Haut ausbreitete. Grayson brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass es ein bakterieller Pilz war. Zusätzlich zur sadistischen Folter musste der Quarianer auch noch unter einer merkwürdigen außerirdischen Krankheit gelitten haben.
    Grayson schnaubte angeekelt und trat von dem Quarianer zurück. Zu seiner Überraschung reagierte der mit einem kurzen Schreckensschrei.
    Meine Güte, der arme Kerl lebt ja noch!
    Der Außerirdische versuchte, etwas zu sagen und wiederholte mit krächzender Stimme immer wieder denselben Satz. Die Worte waren unverständlich, weil ihm sämtliche Zähne fehlten und das Gesicht grauenhaft misshandelt worden war. Graysons automatischer Übersetzer brauchte deshalb mehrere Wiederholungen, bevor er entschlüsseln konnte, was er sagte.
    „Frequenz 43 223 … Mein Körper reist zu fernen Sternen, aber meine Seele verlässt die Flotte nie … Frequenz 43 223 … Mein Körper reist zu fernen Sternen, aber meine Seele verlässt die Flotte nie …“
    Immer wieder murmelte er heiser denselben Satz, seine Stimme hob und senkte sich dabei. Grayson beugte sich über ihn, wobei er bemüht war, nicht das infizierte Fleisch zu berühren.
    „Es ist in Ordnung“, sagte er leise in dem Wissen, dass der Übersetzer seine Worte in der Sprache des Quarianers wiederholen würde. „Niemand tut dir mehr weh. Es ist in Ordnung.“
    Der Quarianer schien ihn nicht zu hören, sondern brabbelte weiter. Seine Worte kamen immer schneller,

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