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Mass Effect 02 - Der Aufstieg

Titel: Mass Effect 02 - Der Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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während der Geländewagen wild dahinrumpelte.
    Den Richtungsangaben des Quarianers folgend, ließen sie schnell die dicht stehenden Gebäude hinter sich und kamen zu den Randbezirken der Landebuchten. Sie rasten über offenes Gelände. Der Navigationsschirm zeigte drei kleine Raumschiffe, die allesamt am hinteren Ende des Raumhafens angedockt waren.
    „Lemm, welches davon ist deins?“, fragte Kahlee.
    „Welches du willst.“ Seine Stimme klang jetzt kräftiger. Sie bemerkte, dass Hendel sein Bein geschient und in sterile Verbände verpackt hatte, um eine Infektion zu verhindern. Und das Medigel hatte den Schmerz betäubt, während es die Wunde desinfizierte und mit der Heilung begann.
    Sie bremste den Geländewagen keine vier Meter von der nächstgelegenen Luftschleuse entfernt ab und sprang hinaus. Dann wandte sie sich dem verletzten Quarianer zu. Er glitt vorsichtig über den Sitz zur Tür, dann stützte er sich auf Kahlee und stieg mit seinem unverletzten Bein zuerst aus dem Auto. Hendel kam ein paar Sekunden später nach und trug die immer noch ohnmächtige Gillian auf den Armen. Lemms Rucksack hielt er in der anderen Hand.
    „Da brat mir doch einer …“, murmelte er und schaute durch das Fenster der Raumstation zu dem Shuttle, das dort angedockt lag. Kahlee musste lachen, als sie erkannte, was er sah: Sie waren gerade dabei, Graysons Schiff zu stehlen.
    Der Quarianer begann, das Sicherheitssystem des Schiffes zu überbrücken. Er dauerte über eine Minute, bevor sich die Luftschleuse mit einem leisen Klickgeräusch öffnete und die Landerampe mit einem sanften Zischen der Hydraulik ausfuhr.
    Im Schiff setzte Hendel Gillian in einen der Passagiersitze und schnallte sie an, während Kahlee Lemm half, ins Cockpit zu klettern.
    „Kannst du dieses Ding fliegen?", fragte sie ihn.
    Er überprüfte ein paar Sekunden lang die Systeme, dann nickte er. „Ich glaube schon. Sieht alles sehr standardmäßig aus.“
    Der Quarianer nahm im Pilotensessel Platz und betätigte die Steuerung mit seiner behandschuhten, dreifingrigen Hand. Kahlee wurde plötzlich daran erinnert, dass, obwohl Quarianer leicht menschlich aussahen, sie unter den Schutzanzügen und Filtermasken eindeutig Außerirdische waren. Und dieser Außerirdische hatte sein Leben eingesetzt, um sie zu retten.
    „Danke“, sagte sie. „Wir verdanken dir unsere Leben.“
    Lemm nahm ihre Dankbarkeit nicht an. Stattdessen fragte er: „Warum wurdet ihr gefangen genommen?“
    „Sie wollten uns an die Sammler verkaufen.“
    Er erschauderte, sagte aber nichts mehr. Eine Sekunde später gingen die Bildschirme online.
    „Kein Anzeichen einer unmittelbaren Verfolgung“, murmelte er.
    „Cerberus wird nicht so leicht aufgeben“, warnte ihn Hendel, als er das Cockpit betrat.
    „Die haben nicht für Cerberus gearbeitet“, erklärte Kahlee und erinnerte sich daran, dass Hendel nicht an der Unterhaltung in Graysons Zelle teilgenommen hatte. „Nicht mehr. Ich denke, sie haben herausgefunden, dass sie freiberuflich mehr Geld machen können.“
    Erst da fiel ihr auf, dass Hendel bislang nicht gefragt hatte, warum sie Grayson zurückgelassen hatten.
    Er muss ihn mehr gehasst haben, als ich gedacht habe. Wenn man überlegte, wie sich die Dinge entwickelt hatten, konnte sie ihm das nicht verübeln.
    „Du hattest recht mit Grayson“, sagte sie. „Er war ein Agent von Cerberus. Er muss die ganze Zeit mit Jiro zusammengearbeitet haben.“
    Das Schiff zitterte leicht, als Lemm die Triebwerke zündete.
    Die Nachricht von Graysons wahrer Identität schien Hendel nicht zu überraschen. Netterweise nutzte der Sicherheitschef die Gelegenheit nicht, um zu bemerken „Ich habe es dir ja gleich gesagt.“ Stattdessen fragte er nur: „Hast du ihn getötet?“
    „Er lebt noch, soweit ich weiß“, meinte Kahlee. „Sie hatten ihn auch gefangen, wie uns. Ich habe ihn in der Zelle zurückgelassen.“
    „Wenn sie ihn an die Sammler übergeben, wird er sich wünschen, dass du ihn getötet hättest“, meinte Lemm.
    Kahlee hatte darüber gar nicht nachgedacht. Aber der Gedanke zauberte ein schwaches Lächeln auf Hendels Lippen.
    Der Quarianer führte ein paar abschließende Korrekturen durch. Dann starteten die Triebwerke und hoben das Shuttle langsam in die Luft.
    „Welchen Kurs soll ich anlegen?“, fragte er.
    Gute Frage, dachte Kahlee.
    „Es hat sich nichts geändert“, sagte Hendel besorgt. „Cerberus will immer noch Gillian in die Finger bekommen. Und wir können es immer

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