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Mass Effect 03 - Vergeltung

Mass Effect 03 - Vergeltung

Titel: Mass Effect 03 - Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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seinen Körper hatte, dann war vielleicht noch nicht alles verloren.
    Er versuchte, die Kontrolle zur ückzubekommen. Sein Kampf gegen den Feind in ihm ließ ihn zeitweise die fernen Geräusche des Kampfes ignorieren, die von irgendwo weither kamen. Als er sich gegen die Reaper wehrte, spürte er, wie sie dagegenhielten. Sie waren sich seiner Bemühungen auf einer tieferen, intimeren Ebene als zuvor bewusst.
    Erschrocken versuchte Grayson, die Verbindung zu unte r brechen, indem er seinen Geist mit Emoti o nen flutete: Angst, Hass, Verzweiflung. Erhoffte, dass diese primitiven, tierischen Gedanken irgendwie die Maschinen st ören oder zumindest a b stoßen würden, die ihn vom Rande der Galaxis aus kontrollie r ten. Doch er wusste augenblicklich, dass das nicht der Fall war. Er erkannte, dass er in diesem Kampf machtlos war. Er hatte keine effektive Waffe, die er gegen seine Feinde einsetzen konnte.
    Das galt f ür die Reaper nicht. Das Gefühl von tausend gl ü henden Nadeln, die seinen Schädel durchdrangen, ließ seinen Geist vor Schmerz aufschreien. Die Qual war derart intensiv, dass er augenblicklich seine Bemühungen einstellte, die Ko n trolle über seinen Körper zurückzuerhalten.
    Der Sieg seiner Feinde war dennoch nicht umfassend. In seiner Folter hatte Graysons physische H ülle mit einem kaum hörbaren Stöhnen darauf reagiert … ein weiterer Beweis dafür, dass er sich noch nicht völlig unter ihrer Kontrolle befand. Die Erinn e rung des zehrenden Schmerzes war zu frisch, um es noch einmal zu versuchen, zumindest für den Moment. Stattdessen zog er sich mit seinem Bewusstsein z u rück, sackte zusammen und ließ die Maschinen für die restliche Zeit in Ruhe.
    Wieder in die Rolle des Beobachters gedr ängt, schaute er zu, als die Reaper ihn zur Zellentür leiteten und sein Ohr dagegen pressten. Er spürte, wie die Alientechnologie die Energie auf seine Ohren konzentrierte, und erstau n licherweise wurde sein Geh ör so fein, dass er einzelne Geräusche in dem fernen Schri l len des Alarms au s machen konnte. Er konnte Schüsse hören, selbst Rufe, von nah und fern, durchschnitten von einer gel e gentlichen Explosion oder einem Schrei. Die Reaper nahmen es alles auf, dürsteten verzweifelt nach Informationen und benut z ten die hörbaren Hinweise, um ein mögliches Szenario zu en t werfen, was dra u ßen vorging.
    Grayson wusste auch nicht, was geschah. Er hatte Theorien, doch er hatte Angst, sie detailliert zu durchdenken. Er glaubte nicht, dass die Reaper ta t s ächlich seine Gedanken lesen konnten – noch nicht –, aber er wollte es auch nicht riskieren.
    Sie zwangen ihn einige Zeit in diese unangenehme Position, ignorierten oder k ümmerten sich einfach nicht um den Krampf, der sich in seinem Nacken und über seine Schultern ausbreitete, was allein an dem unangenehmen Winkel lag, der nötig war, um sein Ohr so fest an die Tür zu pressen. Schließlich spürte er, wie die Muskeln zuckten. Bitter verfluchte er die Ironie, dass er, obwohl er seinen Körper nicht ko n trollieren konnte, trotzdem Schmerzen litt, wenn er verletzt wurde.
    Ein paar Minuten sp äter erklangen die Schüsse vereinzelter, dann verschwanden sie ganz. Bald d a nach hörte er Schritte, als eine kleine Gruppe die Tür erreichte. Eine Sekunde später ha n tierte jemand an dem elektronischen Schloss auf der anderen Seite.
    Er dachte, dass die Reaper sich zu einem verzweifelten Sprung in die Freiheit bereit machten, als die T ür sich öffnete. Die Muskeln in seinen Beinen bebten leicht, als diese Möglic h keit bedacht wurde, dann verwarf man sie aber schnell wieder. Stattdessen trat sein Körper einige Schritte zurück, um so w e niger bedro h lich zu wirken.
    Grayson wurde ganz automatisch auf alles au f merksam, was seine Feinde taten, auf alles, was sie ihn tun lie ßen. Er musste seinen Feind sorgfältig studieren. Das war seine ein zige Hof f nung, irgendeine Schw äche zu entdecken, falls er denn eine hatte. Die Ta t sache, dass sie ihn von der Tür zurückweichen ließen, verriet ihm, dass die Maschinen wenig i m pulsiv waren. Sie wandten stets eine kühle, unangreifbare Logik an, anal y sierten die Lage im Hinblick auf den wahrscheinlichsten Erfolg. Häufig, so erkannt er, entschieden sie sich für ein geduldiges und b e dächtiges Vorgehen.
    Einige Momente sp äter glitt die Tür auf, und drei schwer bewaffnete Turianer kamen herein. Sie en t deckten ihn in der Zelle, traten einen Schritt zurück und hoben angesichts

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