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Mass Effect 03 - Vergeltung

Mass Effect 03 - Vergeltung

Titel: Mass Effect 03 - Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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herausschossen, brach er über seinem gepolsterten Sitz zusa m men und rang keuchend nach Atem.
    Er war schon lange nicht mehr im aktiven Einsatz gewesen. Sein K örper war nicht an die intensiven physischen Belastungen des Kampfes gewöhnt. Während er nach Luft schnappte, b e merkte er, dass Kai Leng nicht einmal schwer atmete.
    Nach ein paar Minuten hatte er sich soweit erholt, dass er sprechen konnte.
    „Sie haben Grayson eliminiert, vermute ich mal“, sagte er.
    Kai Leng sch üttelte den Kopf. „Dazu war keine Zeit. Ich musste mich entscheiden, ihn töten oder Sie re t ten. Ich habe mich für Sie entschieden.“
    Der Unbekannte h ätte beinahe gesagt: „Sie haben die falsche Entscheidung getroffen.“ Stattdessen biss er sich auf die Zunge, als er erkannte, dass er Kai Leng diese Frage auch schon auf der Station hätte stellen können, wo es noch die Chance gegeben hätte, etwas dagegen zu unternehmen.
    Die Begegnung mit den Turianern hatte ihn aus dem Konzept gebracht. Er hatte geglaubt, er m üsse ste r ben. Mit der eigenen Sterblichkeit konfrontiert, hatte er sich entschlossen, Kai Leng nicht nach Grayson zu fragen, weil er die Antwort nicht kennen wollte. Nicht, wenn sie ihn das Leben kosten konnte. Er war ein Patriot, doch tief in seinem Innern war er nicht bereit, ein M ä r tyrer zu sein.
    Er hatte auch die Tatsache akzeptiert, dass dies alles seine Schuld war. Es hatte keinen Grund geg e ben, pers önlich zu dieser Einrichtung zu kommen, um die Experimente zu überwachen. Er hätte in seiner sicheren Basis bleiben können und regelmäßige B e richte erhalten. Doch er hatte Grayson leiden sehen wollen. Er hatte sein Verlangen nach Rache seinem gesunden Mensche n verstand untergeordnet. Und das hätte ihn beinahe umgebracht.
    Die Wahrheit war nicht angenehm, doch der Unbekannte hatte seine Karriere aus unangenehmen Wahrheiten gestaltet. Er w ürde denselben Fehler nicht noch einmal begehen. Und er würde seinen besten Agenten nicht bestrafen, weil er etwas getan hatte, von dem er selbst taktisch profitiert hatte.
    „Diese Operation war zu gut geplant für eine einzelne Akt i on“, informierte er Kai Leng. „Gehen Sie auf die sicheren K a näle. Finden Sie heraus, wen es noch erwischt hat.“
    Der Schadenskontrolle musste ihre h öchste Au f merksamkeit gelten. Er musste die Situation übe r denken. Seine Ressourcen neu ordnen. Danach konnte er sich wieder auf Grayson ko n zentrieren.
    Grayson durfte nicht am Leben bleiben. Es ging ihm nicht mehr um Rache. Sie hatten ihn in ein Monster verwandelt, in etwas Widernat ürliches. Grayson war ein Avatar der Reaper geworden, und jetzt war er in Freiheit. Der einzige Weg, um die Menschheit zu beschützen, bestand darin, ihn zu finden und zu töten.

Elf
    Grayson erwachte, als er den Alarm schrillen h örte. Oder präziser formuliert, als seine kybernetisch ve r stärkten Sinne das ferne Geräusch der Sirenen auffingen, das von irgendwo a u ßerhalb der Zelle widerhallte. Die Reaper, die seinen Körper kontrollie r ten, brachten ihn dazu, sich aufzusetzen und seine Augen zu öffnen.
    Er war wieder in sich selbst gefangen. Er konnte alles sehen und h ören, seine Sinne leiteten alle Informationen durch das Netzwerk der synthetischen Synapsen, die durch die graue M a terie seines Hirns verli e fen. Er konnte die Temperatur der Luft spüren, die kühl über seine Haut glitt. Der Gestank seines eig e nen Fleischs – seit Wochen ungewaschen – erfüllte seine Nase. Selbst sein Geschmacksinn war auf eine u n natürliche Ebene erhöht. Die würzige Soße der Nahrungsrationen, die er letzte Nacht verschlu n gen hatte, lag immer noch auf seiner Zunge.
    Doch obwohl er sich seiner Umgebung v öllig b e wusst war, lag sie irgendwie fern, als ströme sie durch einen Filter, bevor sie weitergeleitet wurde. Das war kein angenehmer Nebel wie der des Roten Sands, obwohl er die Effekte der letzten Drogendosis noch spüren konnte, die man ihm verabreicht hatte, um sein Sy s tem zu reinigen. Das war etwas anderes. Es war fast so, als ob sein Bewusstsein aus dieser Gleichung entfernt worden sei, a b getrennt von dieser unerklärlichen Verbindung zwischen phys i schem und me n talem Ich.
    Die Reaper wurden st ärker, das war die einzige Erklärung dafür. Der Gedanke ließ sein Herz pochen, während das Adr e nalin durch sein System schoss. Die instinktive Reaktion gab Grayson Hoffnung. Seine Angst hatte sie ausgel öst. Wenn sein emoti o naler Zustand immer noch Einfluss auf

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