Master and Servant
Adjutanten des Wirtschaftsministers in Empfang genommen und zum Feuer geleitet. Dort war unter einem Baldachin ein großer Teppich ausgelegt, auf dem eine große Sitzgruppe aus Kissen und Hockern angeordnet war. Das flackernde Feuer tauchte die Szene in ein schillerndes Spiel aus Licht und Schatten. Dan und Mag wurden dem Wirtschaftsminister kurz vorgestellt, ein bärtiger, finster dreinblickender Araber, dessen windgegerbtem Gesicht man ansah, daß er die Zeiten vor dem großen Ölboom noch auf dem Rücken eines Kamels miterlebt hatte.
Dan wurde willkommen geheißen, man bot ihm einen Platz a Feuer an, und es wurde Mag erlaubt, mit in der Runde zu sitzen. Die Araber respektierten den Umstand, daß Mag zu Dan gehörte, und daß sie aus einem anderen Kulturkreis stammten. Dadurch, daß Mag traditionell mit Schleier gekleidet war, schmeichelten sie den Gastgebern und zeigten ebenfalls respekt vor ihren Sitten und Gebräuchen. Die Sklaven saßen am Boden zu ihren Füßen. Ein Diener reichte kleine Gläser mit heißem, schwarzen Tee, der leicht gewürzt war. Dan meinte, Kardamom zu schmecken. Dazu wurde ein trockenes, honiggesüßtes Gebäck gereicht.
Dan plauderte ein wenig mit den anwesenden Ältesten, einige verstanden Eglisch, anderen wurde es übersetzt. Man lachte, es wurde gescherzt, und vdie Araber protzten mit ihren Ölmilliarden. Dan bestätigte sie, indem er immer wieder den Geschäftssinn der Scheichs lobte und Bewunderung artikulierte.
Man sprach über die beabsichtigten Geschäfte, besonders interessant war es für Dan, weil der Scheich ihm in Aussicht stellte, einen Teil seiner Behörde in eines der S.E.D.-Gebäude zu verlagern. Das versprach einen fetten Gewinn, da der Araber über Preise gar nicht erst reden wollte.
Neben Dan saß ein junger Mann von Mitte dreißig. Sein Kopfband, daß das weiße Tuch fixierte, identifizierte ihn als Angehörigen des Hauses Fahd, und es schien sich um einen direkten Verwandten des Ministers zu handeln. Er war Dan schon vorher aufgefallen, weil er die Frauen sehr verächtlich angesehen hatte. Er sprach Dan in akzentuiertem Englisch an.
„ Du hast Sklavinnen?“
„ Diese da,“ Dan deutete auf Belana, „ist eine Sklavin. Und der Junge ist ein Sklave“
Dan nippte am Teeglas.
„ Gib sie mir!“ forderte der Araber.
„ Das geht nicht, sie ist meine Sklavin. Ich brauche sie.“
„ Ich kaufe sie Dir ab. 100.000 Dollar.“
Dan sah ihn an. Er meinte es ernst. Dan schüttelte den Kopf.
„ Eine Million Dollar und zwei hervorragende Rennkamele. Ich habe die schnellsten Kamele im Umkreis von 7 Tagesreisen.“
Dan wußte, daß er nun vorsichtig sein mußte. Araber waren extrem leicht zu beleidigen, und er wollte es sich nicht verderben. Er entgegnete:
„ Ich weiß Dein Angebot zu schätzen, und ich bin erfreut und geehrt, daß Du die Sklavin für derart wertvoll erachtest“ er deutete eine Verbeugung an „aber sie ist ein Geschenk eines verstorbenen Freundes. Es wäre entehrend, wenn ich sie verkaufen würde.“
Der Araber nippte an seinem Tee und sah ihn ein wenig finster an. Nach einer Weile meinte er beiläufig: „Du willst Geschäfte machen. Mit meinem Onkel.“ Er nippte erneut am Teeglas.
Daher wehte der Wind. Dan überlegte. Es konnte gut sein, daß eine Abweisung des Arabers ihn einige Millionen kosten würde...
„ Das ist korrekt. Darum bin ich hier.“
„ Ich bin Jusuf Ibn Fahd. Ich bin sein Neffe und Ratgeber.“
„ Ich freue mich, Euch kennenzulernen, Scheich.“ gab Dan übertrieben höflich zurück. Dan wußte, daß der Mann nicht den Rang eines Scheichs hatte, wollte ihm aber schmeicheln.
Es wirkte. Der Araber grinste.
„ Vielleicht machen wir ein Geschäft. Das würde meinem Onkel sicherlich gefallen...“
Ok, dachte Dan, das war deutlich. Der Bursche wollte unbedingt an Belanas Arsch ran. Dan überlegte.
„ Wartet einen Moment, ich bin gleich zurück.“
Er ging hinüber zu Magdalena und tippte sie an. Unauffällig sprach er mit ihr.
„ Der Bursche, mit dem ich eben geredet habe, will Belana. Er ist der Neffe des Wirtschaftsministers, ich denke, wir sollten bei dem Kerl ein paar Punkte machen. Geben wir sie ihm für eine stunde? Was meinst Du?“
Mag nickte unmerklich. Dan erhob sich und ging zu den Sklaven. Vor Belana baute er sich auf.
„ Du sollst deiner Herrin und mir einen Dienst erweisen. Du sollst einem der Araber dienen. Für eine Stunde. Es wird kein Vergnügen sein und sicherlich schmerzhaft.
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