Master and Servant
nun ist es halt so. Ich mache Dir keinen Vorwurf, Belana. Es hätte auch genausogut andersherum sein können.“
„ Danke, Nemo.“ Nach einem Moment meinte sie: „Wie ist es eigentlich für Dich, der Herrin nun auch zu dienen? Du bist doch eigentlich schwul, oder?“
„ Naja. Es ist ... ungewöhnlich. Aber ich diene, und stelle keine Fragen. Wenn der Gebieter es wünscht, diene ich. Ich bin froh, daß er mich angenommen hat, das war großes Glück für mich. Mein Leben war vorher leer, ohne Ziel. Der Gebieter hat mir gezeigt, welche Erfüllung es bedeutet, mit Hingabe dienen zu können. Ich liebe den Gebieter. Es ist für mich das schönste, ihm gefallen zu können.Egal, wie...“
„ Ja, das verstehe ich.“ Belana nickte. Es war mittlerweile ziemlich heiß geworden. Beide schwitzten stark, und es hatten sich schon einige Bremsen auf ihren Rücken versammelt, um sie mit schmerzhaften Stichen zu piesacken. Ab und an schüttelten sie sich, aber die Biester waren nur kurz zu verscheuchen. Die Einstiche waren schmerzhaft und juckten hinterher arg. Steve erzählte Belana von der Nummer mit den Mücken auf der Terrasse des Gebieters. Belana lachte.
„ Der Gebieter hat eine blühende Phantasie... das kann ja heiter werden...“
Die beiden standen noch bis zum Abend an der Palme, dann kam Mag heraus und band sie los. Man erwartete Besuch im Hause, und die Sklaven hatten ihre Arbeit zu verrichten.
Gegen sechs Uhr dann landete ein Hubschrauber auf dem Gelände, und vier Araber stiegen aus. Steve öffnete die Tür und führte die Gruppe in den Empfangsraum, der im arabischen Stil eingerichtet war. Es gab dort Sitzkissen aus Kamelleder, Wasserpfeifen, Teegeschirr und der Raum war mit kostbaren Teppichen ausgelegt. Es roch angenehm nach Jasmin und Flieder, erhellt wurde der Raum von einigen Öllampen, die an den Wänden brannten. Kurz darauf erschienen Dan und Mag, sie war in ein weites Kleid mit Schleier gewandet und nahm links, etwas hinter Dan auf einem der Kissen Platz. Die beiden wollten die patriarchialen Traditionen der Wüste nicht völlig mißachten, obschon die Anwesenheit einer Frau für die Araber gewöhnungsbedürftig war. Es handelte sich um eine Abordnung des Hauses Fahd, die für die Abwicklung der S.E.D. Transaktionen von Seiten des Wirtschaftsministeriums verantwortlich war. Die beiden Älteren waren Neffen des Königs, die beiden Jüngeren schienen Beamte des Ministeriums zu sein.
Zum Tee, den Belana und Steve servierten, plauschte man belanglos, tauschte umfangreiche Höflichkeitsfloskeln aus, wobei Mag sich deutlich zurücknahm. Als Dan vorsichtig in Richtung geschäftliche Themen vorstieß, gab man ihm zu verstehen, daß man das am besten anläßlich eines Festes erörtern würde, das der Wirtschaftsminister für den Abend in einem traditionellen Rahmen anberaumt hatte. Dan und Mag wurden offiziell zu diesem Fest geladen und sagten natürlich zu. Sichtlich erfreut darüber verabschiedeten sich die Scheichs dann und flogen davon. Um acht Uhr sollte der Helikopter sie dann abholen.
Punkt acht dann landete ein geräumiger Helikopter auf der Wiese vor dem Haus, Isu Abu Ghareif stieg aus und nahm sie in Empfang. Dan und Mag waren in traditionelle Kleidung der Beduinen gehüllt, die Sklaven trugen ebenfalls arabisch gestylte Kleidung und Halsbänder aus Leder. Sie gingen drei Schritte hinter Dan und Mag und hielten die Köpfe gesenkt. Die Frauen trugen Schleier. Als sie den Helikopter bestiegen hatten, hob dieser gleich ab und steuerte das Festland an. Die Sonne ging bereits unter, es dämmerte. Nach einer knappen halben Stunde Flug erreichten sie die offene Wüste Etwa einhundert Meter neben einem ausgedehnten Zeltlager landeten sie auf der Lee-Seite und der Helikopterpilot stellte die Rotoren ab.
Dan und Mag machten sich zurecht und entstiegen dem Helikopter. Die Luft war noch immer warm und trocken, es roch nach Ozon. Die Dünen warfen lange Schatten, die sich zu skurrilen, weichen Formen auf dem Sand addierten. Ein leichter Wind wehte den Geruch des Meeres herüber. Der Sand unter ihren Füßen war weich und gab beim Gehen etwas nach, was einiger Gewöhnung bedurfte. Nach weinigen Minuten hatten sie sich an das Gefühl gewöhnt und kamen im Lager an. Das Beduinencamp bestand aus über einem Dutzend großer Zelte, die um einen zentralen Feuerplatz angeordnet waren. Einige der Zelte lagen auch etwas abseits in der zweiten Reihe. Als sie das Lager betraten, wurden sie sogleich vom
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