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Mathias Sandorf

Mathias Sandorf

Titel: Mathias Sandorf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Seiten Sarcany’s vorgetragen, und jener konnte nicht umhin, ihre vollständige Richtigkeit anzuerkennen.
    Würde die Praxis nun auch die Theorie bestätigen? Darum mußte es sich doch hier in erster Reihe handeln.
     

    Sarcany verbarg das Gitter wieder. (S. 61.)
     
    Es ist doch wohl angebracht, nachstehend noch einmal die in jenem Billet enthaltenen achtzehn Worte zu nennen. Sie lauteten:
     
    ihnalz
zaemen
ruiopn
    arnuro
trvree
mtqssl
    odxhnp
estlev
eeuart
    aeeeil
ennios
noupvg
    spesdr
erssur
ouitse
    eedgne
toeedt
artuee
     
    Es handelte sich zuvörderst um die Entzifferung der ersten sechs Worte. Zu diesem Zwecke schrieb Sarcany sie auf ein reines Blatt Papier, wobei er sorgfältig darauf achtete, die Buchstaben und Zeilen von einander zu trennen, so daß auf jedes Quadrat des Gitters je ein Buchstabe kam. Dadurch erhielt er folgende Stellung:
     

    Dann wurde das Gitter auf diese Gesammtheit so gelegt, daß der mit einem Kreuze versehene Rand sich oben befand. Die neun leeren Kästen ließen nunmehr nur noch die folgenden neun Buchstaben durchblicken, während die übrigen siebenundzwanzig unter den vollen Feldern des Kärtchens verborgen waren:
     

    Sarcany drehte alsdann das Gitter ein viertel Mal von links nach rechts herum, so daß jetzt die frühere obere Linie die rechte Seitenlinie wurde. Bei dieser zweiten Lage kamen folgende Buchstaben zum Vorschein:
     

    Bei der dritten Stellung waren folgende Buchstaben sichtbar, welche, wie die übrigen, ebenfalls sorgfältig aufgeschrieben wurden:
     

    Was Silas Toronthal und Sarcany nicht aus dem Erstaunen herauskommen ließ, war der Umstand, daß die Worte, welche sich nach dem Verhältniß bildeten, keinen Sinn geben wollten. Sie hatten erwartet, sie flüssig lesen zu können, da sie durch die auf einander folgenden Umdrehungen des Gitters gewonnen werden mußten; sie blieben indessen eben so unverständlich, als diejenigen des chiffrirten Billets selbst. Sollte dieses wirklich nicht zu entziffern sein?
    Die vierte Umdrehung des Gitters gab folgendes Resultat:
     

    Kein Schimmer von Verständniß, dieselbe Dunkelheit!
    Die durch die vier Umdrehungen sich ergebenden Worte lauteten:
     
    hazrxeirg
    nohaledec
    nadnepedn
    ilruopess
     
    was absolut nichts bedeutete.
    Sarcany konnte den Zorn nicht meistern, den ihm diese Enttäuschung verursachte. Der Banquier nickte nur mit dem Kopfe und sagte nicht ohne Ironie:
    »Dieses Schema scheint wirklich nicht dasjenige zu sein, welches die Verschwörer für ihren Briefwechsel anzuwenden pflegten.«
    Diese Bemerkung brachte Sarcany in Bewegung.
    »Fahren wir fort! rief er.
    – Fahren wir fort!« echote der Banquier.
    Nachdem Sarcany das nervöse Zittern überwunden hatte, welches ihn bewegte, wandte er seine Theorie auf die zweite Wortreihe des Billets an. Viermal legte er das Gitter auf diese Worte unter viermaliger Vierteldrehung. Er erhielt abermals eine Vereinigung von Buchstaben, die jedes Sinnes bar waren:
     
    amnetnore
    velessuot
    etseirted
    zerrevnes
     
    Diesmal warf Sarcany das Täfelchen auf den Tisch und fluchte wie ein Matrose.
    Silas Toronthal hatte – ein merkwürdiger Contrast – seine Kaltblütigkeit bewahrt. Er studirte die Worte, die vom Beginne des Versuches an gewonnen waren, und blieb nachdenkend.
    »Zum Teufel mit den Gittern und mit denen, die sich ihrer bedienen! tobte Sarcany aufspringend.
    – Setzen Sie sich doch wieder! sagte Silas Toronthal.
    – Mich wieder setzen?
    – Und fahren Sie fort!«
    Sarcany sah Toronthal an. Dann setzte er sich wieder, ergriff von Neuem den Schlüssel und legte ihn auf die letzten sechs Worte des Billets, mechanisch, fast ohne zu wissen, was er that.
    Das Ergebniß waren folgende Worte:
     
    uonsouven
    qlangisre
    imerpuate
    rptsetuot
     
    Sie ließen eben so wenig wie die anderen irgend welche Erklärung zu.
    Sarcany, von alledem über alle Maßen irregeleitet, hatte das Blatt Papier, auf dem die barocken, von der Umdrehung des Gitters zur Erscheinung gebrachten Worte standen, aufgenommen und schickte sich an, es zu zerreißen.
    Silas Toronthal hielt ihn zurück.
    »Ruhe! mahnte er.
    – Pah! rief Sarcany. Was sollen wir noch mit diesem unentzifferbaren Worträthsel beginnen?
    – Schreiben Sie alle Worte hinter einander auf! antwortete der Banquier gelassen.
    – Und wozu?
    – Wie wollen einmal sehen.«
    Sarcany gehorchte; folgendes war der Wortlaut der aneinander gereihten Worte:
    hazrxeirgnohaledecnadnepednilruopessamnetnoreve

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