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Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt

Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt

Titel: Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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saßen und sich vor Lachen auf die Schenkel klopften und dass auf der DVD höchstens Ersatzteile für einen Pommes-Automaten abgebildet waren. Sie waren einfach zu blöd für so eine Sache.
    Konny stieg ein, die Hände waren ölverschmiert. Er wischte sie an einem Taschentuch ab, ohne dass sie sauber wurden. Er war ganz unbekümmert. Allerdings, dachte Matti, allerdings werden die nicht davon ausgehen, dass wir den Spieß umdrehen. Sie werden nicht damit rechnen, dass wir hier parken und sie beobachten. Sie werden auf Ergebnisse ihrer Lauschattacke warten, aber die würde es nicht geben, weil die WG ihnen immer noch ein Theater vorspielte, auch wenn es nervig wurde. Gestern hatten sie sich zu einem Anschlag auf die Siegessäule verabredet, ohne dass ein beweiskräftiges Wort gefallen wäre. Robbi hat freudig gemaunzt, zumindest in der Interpretation von Twiggy, und von allem anderen abgesehen, hatte die Siegessäule ohnehin nur ein solches Schicksal verdient, dieses elende Riesenstreichholz auf Hitlers Prachtpromenade, auf dem heldenhafte Preußenkrieger mit Wollust Franzosen abschlachteten. Eine gute Idee, wirklich, hatte Dornröschen gesagt. Wir halten das mal fest. Matti war etwas schummrig geworden. Wenn Dornröschen etwas festhielt, dann tat sie es auch.
    Matti hätte gern gewusst, was die Lauscher dabei gedacht hatten. Einen Augenblick hatte er mit dem Gedanken gespielt nachzuschauen, ob die Siegessäule nun überwacht würde, aber sie hatten andere Sorgen.
    Das nächste Auto, das den Hof verließ, war der S-Klasse-Benz. Er hielt nicht, um auf den Chef zu warten, sofern der aus der Tür kam, durch die er hineingegangen war. Matti konnte nicht sehen, ob jemand außer dem Fahrer darin saß, die Scheiben waren getönt. Er entschloss sich, dem Wagen zu folgen. Nach dem Motto, ihn lieber zu verlieren, als aufzufliegen, morgen ist auch noch ein Tag, hielt er einen großen Abstand. An einer Ampel holte er die Kamera heraus, an der nächsten sagte er Konny kurz, was Twiggy ihm erklärt hatte. Das Gerät war ohnehin einfach zu bedienen, Schalter auf Intelligente Automatik stellen, mit dem Zoom den Bildausschnitt wählen, den Rest erledigte der Apparat, wenn Konny auslöste. Manchmal war es sinnvoll, das Ding Serienbilder schießen zu lassen. Er deutete auf den Schalter für den Bildmodus. »Und bloß den Blitz eingeklappt lassen.«
    Konny nickte, er war ja nicht blöd, und was ein Fotoapparat war, wusste er, denn er hatte einen, wenn auch nicht so ein Hightechmonstrum.
    Überhaupt fand Matti, dass Konny ein cleverer Typ war. Sie hatten sich bei einer Veranstaltung im Kato kennengelernt, irgendeine der fünf Millionen Streitereien über den bewaffneten Kampf. Konny war irgendwann der Kragen geplatzt, und er hatte sich über den Größenwahn und die Anmaßung der RAF -Typen lustig gemacht und ein bisschen öffentliche Exegese ihrer Schriften betrieben. Er war unterhaltsam, denn Konny hatte genau gelesen, er hatte ein scharfes Urteil und eine Menge Witz dazu. Und Nerven, ihn verunsicherte das Gejohle der einschlägigen Fraktion nicht im Geringsten. Natürlich hatte alles Reden keinen Sinn gehabt, wie bei den 4 999 999 Gelegenheiten zuvor. Erst später begriff Matti, dass die Leute in ihren Biografien steckten und nicht mehr herauskamen. Man wirft ungern ein Leben weg, selbst wenn es nötig wäre, um ein richtiges Leben zu gewinnen.
    Nachdem sie auf die Weitlingstraße abgebogen waren, kamen sie bald an einem Bahnhof vorbei, auf dessen fast dreieckiger Empfangshalle prangte BERLIN-LICHTENBERG , darunter, bis zum Vordach, unter dem Taxis warteten, eine grau getönte Glasfront, die oberen beiden Reihen mit nach außen gewölbten Scheiben. Der Benz schwamm ruhig im Verkehr mit, und Matti ahnte, dass es in die Frankfurter Allee gehen würde. Tatsächlich bog der Luxusschlitten ab in Richtung Mitte, wo er nach einiger Kurverei endlich die Frankfurter Allee erreichte.
    Zwischen ihnen und dem Benz fuhren zwei Laster, einer mit Hänger, ein grauer Golf, und links überholte ein hektischer Handwerker-Kleinbus. Der Benz rollte ruhig voran. Matti schnappte sich sein Handy und tippte Twiggys Kurzwahl.
    »Wo ist der Audi? Du weißt, wen ich meine.«
    »Moment.« Eine kurze Pause. Dann: »Der steht tatsächlich in der Manitiusstraße, ich lach mich schlapp. Besonders helle scheinen die nicht zu sein.«
    »Gruß an Robbi.«
    »Den weck ich doch nicht wegen so was!«
    Matti grinste und trennte das Gespräch. Er blickte in den Rückspiegel,

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