Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt

Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt

Titel: Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
Vom Netzwerk:
gesetzt hatte, schüttelte er seine blonde Mähne, während sein breiter Mund nicht aufhören wollte zu grinsen. Er schniefte einmal kräftig, winkte nach einem Bier, zündete sich eine Zigarette an und klopfte mit der Faust leise auf die Tischplatte. »Nun, Genossen, was gibt’s?« Er klang ziemlich hessisch, was er unterdrückte, wenn er nicht aufgeregt war, als müsste er sich seiner Herkunft aus Mörfelden schämen. Er blickte in die Runde, und seine Augen blieben an Dornröschen hängen. Die sagte bedächtig: »Du weißt, wir sind einer krummen Sache auf der Spur. Einer ganz krummen Sache. Und wir brauchen deine Hilfe.«
    Konny wiegte seinen Kopf. »Ihr müsstet mir schon ein bisschen mehr erzählen.«
    Dornröschen blickte erst Hilfe suchend zu Matti, dann zu Twiggy.
    Matti sagte nach einer Pause: »Pass auf, es ist eigentlich besser, du weißt nicht zu viel. Die Sache …« Und dann fiel ihm ein, dass sie Konny in etwas hineinzogen, das gefährlich werden konnte. Er hatte ein Recht, mehr zu erfahren.
    Ein fragender Blick zu Dornröschen, die nickte, dann hob Twiggy die Augenbrauen und nickte auch. Endlich erzählte Matti Konny die ganze Geschichte.
    »Gewidder noch emol«, sagte Konny, als Matti fertig war. Dann sagte er eine Weile gar nichts mehr, schniefte, schob sein Bierglas hin und her, trank mehr aus Verlegenheit, und Matti konnte in Konnys Gesicht ablesen, wie dessen Hirn arbeitete.
    Mattis Handy klingelte. Es war Gaby. Matti ging hinaus, um dem Kneipenlärm zu entgehen, es lief mal wieder Satellite , und Matti ärgerte sich immer, wenn er das Lied hörte, weil seine Finger oder Füße unwillkürlich dem Rhythmus folgten. »Kannst du ins Bäreneck kommen?«, fragte er, während ein ukrainischer Lastwagen vorbeidröhnte. Er brauchte dann auch nicht lange, um Gaby zu überreden, obwohl die, wie sie sagte, »eigentlich« keine Zeit hatte.
    »Ihr seid mein familiärer Notfall«, sagte Gaby, als sie abgehetzt auftauchte. Aber sie schnaufte doch nicht stark, sie war durchtrainiert, lief jeden Tag, arbeitete mit Gewichten, und vor allem siegte sie in Karatekämpfen für den Verein Rote Fäuste , nachdem sie im Kickboxen keine Gegnerinnen mehr gefunden hatte.
    Sie bestellte ein Mineralwasser.
    Gaby erwiderte erst mal nichts, als Matti sie eingeweiht hatte. Aber in ihren Augen las Matti Zorn und Entschlossenheit. »Da habt ihr uns aber ganz schön verarscht«, sagte sie schließlich, aber es klang nicht vorwurfsvoll. Ihr Zorn richtete sich auf ein anderes Ziel.
    Matti zuckte mit den Achseln, und Twiggy hob kurz die Augenbrauen, während Dornröschen keine Reaktion zeigte. Sie hörte zu und würde am Ende erklären, ob es richtig gewesen war, den Kreis der Mitwisser zu erhöhen.
    »Ich kann die Tagschichten machen«, sagte Konny. »Ich bin auf Hartz IV .«
    »Und ich bin in der Nacht dabei«, sagte Gaby. Sie hatte eine kehlige Stimme, männlich fast.
    »Gut«, sagte Twiggy, »wir fangen am Nachmittag an, spätestens ab vier beginnt die Nachtschicht, wir wissen ja nicht, wann der Typ Schluss macht. Hast du Zeit, Matti?«
    »Ich bin ja krank«, sagte Matti.
    In den Augen der anderen las Matti Anspannung, vielleicht Angst. Sie hatten es vielleicht mit Leuten zu tun, die mordeten, wenn sie es für nötig hielten. Aber eine Detektei, die Killer beschäftigte? Nur, wer hatte Norbi ermordet? Wer hatte die Scheißwanzen eingebaut?
    Das Handy klingelte, er las Lily auf der Anzeige. »Ich ruf zurück, in spätestens zwanzig Minuten.« Er wandte sich an Konny. »Wir brauchen gleich ein Auto, hast du eines?«
    Konny legte einen Augenblick Falten auf die Stirn, dann schniefte und nickte er. »Könnte klappen, wenn nicht …« Ein Blick zu Twiggy. Der hörte gerade Gaby zu, die leise irgendwas über Werner das Großmaul erzählte. Matti verstand nur, dass man ihn »unbedingt raushalten« müsse, und er fragte sich, warum sie mit diesem Kerl in einer WG lebte. Wenn man sichergehen wolle, dass auch das letzte Geheimnis herumgetratscht würde, müsse man nur … und so weiter. Klar, das hatte Matti schon hundert Mal gehört.
    »Die Sache bleibt unter uns«, sagte Dornröschen, »niemand, absolut niemand außer uns erfährt davon. Nicht mal den Hauch einer Andeutung. Einverstanden!« Das fragte sie nicht, sie verordnete es.
    Gaby murmelte: »Okay«, Twiggy nickte, Matti fand es unter seiner Würde, eine Reaktion zu zeigen, und Konny klackte zwei Mal mit der Faust auf den Tisch, leise, aber bestimmt.
    »Also, Konny und Matti, ihr

Weitere Kostenlose Bücher