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Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt

Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt

Titel: Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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Rache. Das ist zwar Unsinn, aber sie kommen damit erst mal durch. Ich werde natürlich weiter Dampf machen, aber das kann dauern.« Gerd klang so, als hätte er nichts anderes erwartet.
    Nachdem Matti in der Kneipe berichtet hatte, was Gerd meinte, sagte Twiggy nur: »Scheiße.«
    Die Tür ging auf, und es stand ein Mann im Raum. Er passte ganz und gar nicht in diese Kneipe. Er trug einen eleganten blauen Mantel über dem Arm, in der Hand hatte er einen breitkrempigen Hut. Sein Anzug sah teuer aus und passte perfekt. Der Mann hatte kurz geschnittene graue Haare und einen schmalen grauen Schnurrbart. Seine Augen waren schwarz und passten gar nicht zu dem Lächeln, das makellose Zähne zeigte. Matti warf einen Blick auf die Schuhe, sie waren vermutlich handgefertigt. Der Mann stand eine Weile, vielleicht genoss er es, die Blicke auf sich zu ziehen, dann wandte er sich mit einem freundlichen Lachen dem Tisch zu und fragte mit öliger Stimme: »Darf ich mich einen Augenblick zu Ihnen setzen?«
    Bevor einer antworten konnte, hatte er einen Stuhl zurückgeschoben und sich hingesetzt. Mantel und Hut legte er auf den letzten freien Stuhl. Er schaute in die Runde, und die anderen blickten ihn an.
    »Mein Name ist Seiler, Michael S. Seiler.«
    »Mein Name ist Jelonek, Matthias Nichts Jelonek.«
    Twiggy musste lachen, auch Dornröschen grinste.
    »Haben Sie eine Visitenkarte?«, fragte Matti.
    »Gewiss«, sagte Seiler. »Aber sie würde Ihnen nichts nützen. Sie ist falsch.«
    »Sehr beruhigend«, sagte Matti.
    Die Wirtin kam, und er bestellte einen Kaffee, zeigte aber deutlich, dass er sich gestört fühlte. Überhaupt schien ihm das Ambiente nicht zu behagen. Im Radio plärrte einer dieser Schlager, die einem trotz ihrer Dämlichkeit noch eine Zeit lang im Ohr klebten. Die Figuren am Tresen hatten sich nur kurz umgewandt zu dem seltsamen Mann, sich dann aber wieder ihren Getränken gewidmet. Ein Rauchschwaden zog über den Tisch.
    »Ich bin der Mann, der für Ruhe zuständig ist. Da liegen Sie ganz richtig.« Er lächelte freundlich, genauer gesagt, der Mund lächelte, die Augen nicht. Matti sah, der Kerl hatte sich offenbar die Augenbrauen gezupft, jedes verbliebene Härchen lag akkurat. »Und ich bin auch zuständig für gute Nachrichten.«
    »Aha«, sagte Twiggy. »Da freuen wir uns aber.«
    Dornröschen sagte nichts, sondern fixierte den Mann. Darin war sie Meisterin, sie konnte Leute in den Wahnsinn treiben, während sie sie mit ihren Augen durchbohrte.
    »Ich will Sie nicht lange hinhalten, Sie werden ja schon neugierig sein.«
    »Es geht so«, sagte Matti.
    Der Mann lächelte. »Sie haben da ein … Projekt in Arbeit, von dem ich Ihnen abrate.«
    »Das ist wirklich sehr freundlich von Ihnen«, sagte Matti.
    »Ich bin gerührt«, ergänzte Twiggy.
    Dornröschen schwieg und schaute.
    »Darf ich fragen, wer Sie schickt?«
    »Ja, natürlich«, sagte der Mann fast erleichtert. »Ich darf es Ihnen leider nicht sagen.« Er hob die Schultern, öffnete die Hände, und auch sein Gesicht zeigte nur Traurigkeit über diesen misslichen Umstand.
    »Das ist ja echt schrecklich«, sagte Matti. »Tut mir leid, dass ich gefragt habe.«
    »Ist in Ordnung«, sagte der Mann . Und dann sagte er kalt: »Sie kriegen eine Million Euro.« Er blickte sich einmal um. »Sie geben alle Dateien heraus, die Sie sich illegal angeeignet haben. Sie zeigen mir das Versteck der DVD -Kopie …«
    Irgendwie hatte er gesehen, dass sein Kaffee serviert wurde. Er wartete, bis die Tasse stand, dann sprach er weiter. »Sie lassen diese Sache mit Ihren Freunden auf sich beruhen.«
    Wieder blickte er in die Runde. Dann rührte er etwas Zucker in den Kaffee und trank einen kleinen Schluck, um das Gesicht zu verziehen und die Tasse abzusetzen.
    »Wenn Sie nicht sagen, wer Sie sind und wer Sie schickt, passiert hier gar nichts«, sagte Matti.
    »Da irren Sie sich.« Wieder dieser Ausdruck des Bedauerns. »Ich mache Ihnen ein freundliches Angebot. Eine Million, bar, steuerfrei. Ziehen Sie nach … Italien, machen Sie sich ein schönes Leben. Sie würden sich einen Gefallen tun, Berlin für eine Weile zu verlassen.«
    »Dann gehört das mit zum Deal?«, fragte Twiggy.
    Der Mann nickte bedächtig. »Zum Deal « – das Wort gefiel ihm nicht – »gehört auch, dass Sie aus Deutschland verschwinden, und zwar für mindestens drei Jahre.«
    »Da ist angesichts unseres Lebensstils eine Million recht knapp bemessen«, sagte Matti. »Wenn ich da nur an Robbi denke

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