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Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt

Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt

Titel: Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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Entenmann auswies. »Herr Dr. Entenmann hat Geschäftsunterlagen im Wagen vergessen und schickt mich, sie zu holen.«
    »Selbstverständlich, Herr« – ein Blick auf die Visitenkarte – »Dr. Söder.« Ihr Blick streifte Dornröschen, und die blickte kalt zurück.
    »Bitte folgen Sie mir.« Sie marschierte in ihrem roten, aber doch dezenten Kostüm vorneweg zur Rückseite, öffnete eine Tür und deutete hinein. »Er steht gleich hier vorn.« Dann schüttelte sie den Kopf, was ihre Hochfrisur fast ins Wanken gebracht hätte. »Dieser Vandalismus, es wird immer schlimmer. Die zünden nicht nur Autos an, diese … Typen, jetzt überfallen sie die schon offen auf der Straße. Und der Senat tut nichts. Nichts!«, wiederholte sie zornig. Man konnte fast glauben, alle in Berlin abgefackelten Mercedes-Karossen würden ihr persönlich gehören. Aber wahrscheinlich reichte ihr Gehalt nur für eine abgespeckte A-Klasse mit Personalrabatt.
    Der Wagen stand ganz vorn, neben einem silbernen SL -Cabrio. Als die Blondine abgezogen war, setzten sie sich auf die Rückbank und begannen mit ihrer Arbeit. Mit einem Spray fand Dornröschen Fingerabdrücke, und Matti drückte auf jeden Abdruck ein flaches Silikonstück und warf einen prüfenden Blick darauf, bevor er es in eine durchsichtige Plastiktüte packte. Sie sahen aus wie Weihnachtsplätzchen. Er hatte dreißig Stück dabei und verbrauchte alle. Dann steckte er die Plastiktüte in Dornröschens Tasche. Sie kehrten zurück in den Ausstellungsraum. »Vielen Dank und einen schönen Abend!«, grüßte Matti, während sie den Ausgang ansteuerten. Dornröschen machte weiter auf arrogant und würdigte die Frau keines Blicks. Sie betraten den Bürgersteig, und Matti widerstand dem Impuls zu schauen, ob ihnen jemand folgte. Bloß nicht schauen, bloß nicht rennen. Sie querten die Straße und sahen gleich Twiggys Fiat, der nicht eingeparkt, sondern mit laufendem Motor auf dem Weg zwischen den beidseitigen Parklücken stand. Sie stiegen ein, Twiggy blickte in den Rückspiegel, grinste und fuhr los. Als sie auf dem Ku’damm waren, klatschte Dornröschen in die Hände. »Endlich hat mal was geklappt.«
    »Aber der Entenmann wird davon erfahren«, sagte Twiggy.
    »Vielleicht, aber das ist doch egal. Der wird noch was ganz anderes erfahren. Und er wird erst später kapieren, um was es geht. Diesmal sind wir einen Schritt voraus.«
    Teil zwei des Plans war viel schwieriger. Zumal sie noch nicht so genau wussten, wie sie die Idee umsetzen sollten.
    »Gut, dass ich noch putzen gehe. Eigentlich wollte ich heute aufhören. Aber der Typ hat angerufen, der einen geht es noch nicht so gut. Wenn du mich fragst, nutzt sie die Lage aus und hat sich erst mal krankschreiben lassen.«
    »Dann kann sie uns ja direkt dankbar sein. Und warum gehst du noch putzen?«, fragte Matti.
    »Sie hat ihre Bestimmung entdeckt«, warf Twiggy ein.
    Dornröschen zeigte ihm den Mittelfinger. »Manchmal seid ihr echt begriffsstutzig. Die Sache ist doch ganz einfach. Wir holen die andere Kiste aus dem Lissagary, und ich verstaue sie bei dieser Computerfirma. Twiggy bastelt einen hübschen kleinen Wecker, und das war’s. Die einfachsten Pläne sind die besten, da kann am wenigsten schiefgehen. Obwohl, wenn ich mir euch so anschaue …«
    Twiggy streckte ihr die Zunge raus.
    »So, Kinder, genug gespielt«, sagte Matti, der aber insgeheim froh war, dass wieder gefrotzelt wurde. Leichte Entspannung. »Hätten wir gleich dran denken können. Also noch mal hin. Am besten gleich morgen. Ich fahre heute Nachtschicht für Klaus.«
    »Grüß Lily«, sagte Dornröschen und grinste frech. »Aber nicht, dass du ihr erzählst, wo du wohnst.«
    Matti tippte sich an die Stirn.
    Nachdem er ein besoffenes Pärchen in die Kantstraße gefahren und reichlich Trinkgeld eingesackt hatte, meldete er sich beim Spreefunk ab und klingelte bei Lily. Matti schaute auf die Uhr, er war sogar pünktlich. Sie erwartete ihn in einer Jeans und einem weißen T-Shirt und sah hinreißend aus. Ihre Haare glänzten schwarzbläulich, und dem Duft, der aus der Wohnung drang, nach zu urteilen, hatte sie gekocht.
    Aber zuerst gingen sie ins Bett, und nachdem sie zusammen geduscht hatten, aßen sie ein Currygericht. Sie trank Pinot Grigio, er Wasser.
    »Was treibt ihr so Wichtiges? Die Sache mit dieser Detektei habt ihr doch aufgegeben, oder?«
    »Hab ich doch gesagt, ich bin doch nicht verrückt und leg mich mit denen an.« Ein bisschen blöd fühlte er sich schon

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