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Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Titel: Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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wieder.
    »Aha, der Baustadtrat Dr. Jürgen Spiel spielt da mit und außerdem Otto Rademacher«, sagte Twiggy.
    »Ein windiger Geselle«, sagte Matti. »Ich hab den mal gefahren, zusammen mit einer Blondine, mit der er nicht verheiratet war und deren Beruf nicht schwer zu erraten gewesen wäre.«
    »Und das sagst du jetzt erst«, schimpfte Twiggy.
    »Taxikunden verpfeif ich nicht, jedenfalls nicht wegen so was.«
    »Haltet die Klappe«, sagte Dornröschen. »Schau an, schau an. Rosi schreibt, die Kolding-Fritzen hätten den Bezirksbaustadtrat und den stellvertretenden Leiter der Obersten Bauaufsicht beim Senat geschmiert. Volles Rohr an allen Fronten.«
    Matti und Twiggy blickten sich fragend an.
    »Was macht diese Oberste Bauaufsicht?«, fragte Twiggy und zwinkerte Matti zu.
    »Die strickt die Berliner Bauordnung und die Vorschriften, die Herren Spiel & Co. sind zuständig für deren Überwachung.«
    »Das heißt, wenn du die beiden Behörden schmieren kannst, drücken die entweder ein Auge zu oder backen dir gleich deine Privatvorschrift«, sagte Matti.
    »Berlin, bauen, schmieren, eine gute alte Tradition«, sagte Rudi und setzte die Flasche an.
    »Gut, und wie wurde geschmiert?«, fragte Twiggy.
    »Also, der Baustadtfritze war mit dem Typen der Obersten Bauaufsicht zusammen mit zwei Kolding-Leuten in der Tanzmarie …«
    »Die kenn ich«, warf Matti ein. »Ist in Wilmersdorf, mit angeschlossenem Edelpuff.«
    Dornröschen blickte ihn erst strafend an, dann grinste sie. »Passt doch. Ein ehemaliger Kommilitone von Rosi, dessen Namen sie nicht erwähnt, in Klammern steht A. P. … Rudi, kennst du einen A. P.?«
    Rudi schüttelte den Kopf.
    »Das ist noch kaum ausformuliert«, sagte Dornröschen, »ist so eine Mischung aus Artikel und Notizen. Also, der Kommilitone hat einen Barjob gemacht, weil der Barkeeper krank wurde, und da hat er die Typen gesehen, hat mit dem Handy Fotos gemacht … Rudi, weiß du was von Fotos?«
    Rudi schüttelte den Kopf, ohne aufzublicken.
    »Und bezahlt hat einer von den Kolding-Leuten.«
    »Woher weiß A. P., dass das einer von denen war?«, fragte Twiggy.
    »Keine Ahnung«, sagte Dornröschen.
    »Firmenkreditkarte, tippe ich«, sagte Matti. »Waren sie auch im Puff?«
    »Sie waren«, sagte Dornröschen, »und A. P. hat die Rechnung fotografiert. Schlaues Kerlchen, der hat gerochen, dass was ist. Oder dass für ihn was zu holen ist.«
    »Okay, Puffbesuch, ein schönes Skandälchen, kann denen den Job kosten. Aber ist auch Geld geflossen?«, fragte Twiggy. »O je, die hat auch handschriftliche Notizen eingescannt. Der Text wird immer chaotischer. Ich kann das ohnehin von hier aus kaum lesen, kipp doch mal …«
    »Nix da«, sagte Dornröschen. »A. P. hat außerdem gesehen, dass ein Umschlag über den Tisch ging.«
    »Hat er die Kohle gesehen?«, fragte Matti.
    »Davon steht hier nichts, ist doch eindeutig, oder?«, schnappte Dornröschen.
    »Quatsch«, sagte Matti. »In einem Umschlag kann alles Mögliche stecken. Wir müssen A. P. finden. Der hat die Fotos, und vielleicht weiß er mehr. Außerdem ist er in Lebensgefahr, wenn Rosi ermordet wurde, um die Enthüllung zu verhindern.«
    »Ich blick bald nicht mehr durch«, sagte Twiggy und setzte sich auf seinen Stuhl.
    »Also«, sagte Matti, »das ist doch einfach …«
    »Du musst mir das nicht erklären, blöd bin ich nicht.«
    Dornröschen gähnte herzhaft. »Wenn Rosi keinen Unsinn zusammengesponnen hat, haben die Kolding-Leute und die noblen Herren der Baubehörde eine Leiche im Keller. Und wenn sie gewusst haben, dass Rosi die Leiche gefunden hat, dann haben die ein handfestes Motiv.«
    »Und sie werden es gewusst haben, weil Rosi sie bestimmt gefragt hat, ob es stimme, dass …« Matti setzte sich auch. »Und sie hat dir nichts erzählt?«, fragte er Rudi.
    Rudi schüttelte müde den Kopf.
    »Vielleicht wollte sie dich nicht in Gefahr bringen«, sagte Twiggy, aber das heiterte Rudi auch nicht auf.
    »Wir müssen als Erstes A. P. finden«, sagte Matti.
    Die Nachtschicht hatte Vorteile. Weniger Verkehr. Fahrgäste, die getrunken hatten, zahlten mehr Trinkgeld. Es waren weniger Taxis unterwegs. Und Ülcan schlief oder betete zu Allah oder glotzte Trabsonspor gegen Be ş ikta ş . Wahrscheinlich konnte er alles gleichzeitig. Jedenfalls würde Ülcan nicht nörgeln, wenn Matti den Wagen abstellte. Ülcan auf nüchternen Magen wäre zu viel.
    Zur Tanzmarie in der Winterfeldtstraße hatte Matti schon Dutzende von geilen Böcken gefahren,

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