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Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Titel: Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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Haarknäuel zwischen seinen Fingern.
    Ja, was hatten sie?, fragte sich Matti.
    Dornröschen kaute auf Luft, Twiggy starrte die Bierflasche an, und Matti merkte nebenbei, dass die Spüle überhäuft war mit schmutzigem Geschirr. Es klappte nichts mehr.
    »Und wenn wir auf dem Holzweg sind?«, fragte Matti.
    Schweigen. Robbi kringelte sich auf Twiggys Schoß und sagte auch nichts. Twiggy trank seine Flasche leer, deutete auf Matti, dann auf Robbi und schließlich auf den Kühlschrank. Wie ein Roboter setzte sich Matti in Bewegung und holte Bier aus dem Kühlschrank, auch eine Flasche für sich. Dornröschen begann in ihrem Tee zu rühren.
    »Welche Spur gibt es noch?«, fragte Twiggy, und als keiner antwortete, sagte er bockig: »Na also.« Er trank einen kräftigen Schluck. »Wenn wir keine andere Spur haben, müssen wir der weiter folgen, die wir haben. Logisch?«
    Matti nickte trübsinnig.
    »Das ist alles Quatsch«, sagte Dornröschen. »Dieser Klaus hat recht«, und Matti sah ihr an, wie ungern sie ihm recht gab. »Kolding ist ein internationaler Konzern. Solche Typen bringen vielleicht Leute in Nigeria um, aber nicht in Berlin. Die Vorstellung, dass der große Boss befiehlt, die kleine Rosi muss dran glauben, weil sie in meiner Stadtteilzeitung mit gerade fünftausend Auflage was rausposaunen will … nee«, sagte sie, »so blöd kann man gar nicht sein.«
    »Und wenn ein … Abteilungsleiter oder die, die Rosi hochgehen lassen wollte …?«, fragte Twiggy.
    »Was ist eigentlich mit dem Senatstyp?«, fragte Matti. »Den haben wir uns noch gar nicht angeguckt.«
    »Welcher Senatstyp?«, fragte Twiggy.
    »Rosi hat doch herausgefunden, dass einer aus dem Senat und einer vom Bezirk Fhain-Kreuzberg in eine Bestechung verwickelt ist. Wenn einer von denen weiß, dass Rosi ihn auffliegen lassen wollte … Ein besseres Mordmotiv gibt es nicht.«
    Dornröschen nickte.
    Gott sei Dank, dachte Matti. Vielleicht landet sie gerade wieder auf der Erde.
    »Was heißt, wir müssen rauskriegen, wen Rosi auffliegen lassen wollte«, sagte Matti. »Und wer den bestochen hat.«
    »Nichts einfacher als das«, stöhnte Dornröschen.
    »Wann wollte sie den Artikel denn abliefern?«, fragte Matti.
    »Bald, sie wollte nur noch etwas klären. Was, weiß ich nicht.« Dornröschen gähnte, hielt schlagartig inne und blickte zu Matti. »Wir haben ihren PC nicht durchsucht«, sagte sie.
    »Ich habe da keinen gesehen«, erwiderte Matti.
    »So ein Mist«, stöhnte Twiggy.
    Dornröschen grinste und fing an zu lachen. »Was sind wir nur für blinde Hühner! Das ist ja schon wieder lustig.«
    »Wenn da kein PC war, dann haben den die Bullen mitgenommen«, sagte Matti.
    »Wenn du einen heißen Artikel geschrieben hättest, dann würdest du doch eine Kopie an einem sicheren Ort hinterlegen. Oder?«, fragte Twiggy. »Und wo würde Rosi die hinterlegen?«
    »Bei Post-Rudi«, sagte Dornröschen. »Wo denn sonst?«

4: Sleep Well Tonight
    P ost-Rudi erschien sofort nach dem Anruf. Er legte das Päckchen auf den Küchentisch. Sein Gesicht war eingefallen und aschfahl. Die Augen waren gerötet, und er hatte eine Fahne, was ihn aber nicht daran gehindert hatte, im Auto zu kommen. Er würde seinen Toyota Starlet nie im Stich lassen, schon gar nicht im Suff.
    »Gut, dass du gleich gekommen bist«, sagte Dornröschen und zeigte auf den freien Stuhl. Sogar Robbi schickte ihm einen anerkennenden Blick.
    Matti griff das Päckchen und öffnete es vorsichtig. Rudi verfolgte jede seiner Handbewegungen. Matti wickelte die Plastikfolie ab und legte einen USB -Stick auf den Tisch.
    »Hätten wir gleich drauf kommen können«, sagte er. Und dachte an Bananen-Udo, den schmierigen Klaus und an Karla, die in Udo verknallt war.
    »Bin ich mir nicht so sicher«, erwiderte Twiggy.
    Dornröschen nickte, nahm den Stick, betrachtete ihn von allen Seiten und gab ihn Twiggy. Der setzte Robbi auf den Boden, entschuldigte sich mit einem Blick, was dessen Maunzen auch nicht verhinderte, verschwand und kam nach zwei Minuten mit Dornröschens Notebook wieder. Er stellte den Computer auf den Tisch. Es war ein Textdokument, knappe fünf Seiten lang. Matti stellte sich hinter Dornröschen und las. Ein holpriger Text, das erkannte er sofort. Darin ging es um Immobilienhandel in Berlin und die Rolle der Kolding AG in Kreuzberg. Twiggy stellte sich neben Matti und las leise mit. Rudi blieb auf seinem Platz, zögerte, erhob sich endlich, holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank und setzte sich

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