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Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Titel: Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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allerdings weigerte er sich, das übliche Spiel mitzuspielen, nämlich Provision zu kassieren und dafür den Puff zu empfehlen. Er öffnete die Tür des Lokals und stand vor einem Typen, der ungefähr doppelt so groß war wie er, doppelt so schwer, doppelt so breit und mindestens doppelt so stark. Außerdem war der doppelt so schwarz angezogen. Der Typ musterte ihn wortlos von oben bis unten.
    »Ich muss mit deinem Chef sprechen«, sagte Matti.
    Der Typ guckte ihn ausdruckslos an, griff in seine Jacketttasche, zog ein Handy hervor, das in seiner Pranke lächerlich winzig aussah, und telefonierte. Er flüsterte fast, Matti verstand nur: »Typ … Chef …« Der Gorilla steckte das Telefon zurück in die Tasche, trat eineinhalb Zentimeter zur Seite und wies mit seinem Daumen nach hinten. Matti öffnete eine weitere Tür und sah nur noch Rot. Rote Sessel und Tische, rote Tapeten, rotes Licht, ein roter Bartresen, dahinter eine Blondine, deren Dekolleté bis zum Knie reichte. Es waren erst wenige Gäste da, bei den meisten saßen leicht bekleidete Damen. Matti stellte sich an den Tresen und empfing einen abschätzenden Blick. Das Lächeln verschwand aus dem Gesicht der Dame. Während Matti doch einen Blick ins Dekolleté wagte, tippte jemand auf seine Schulter. Matti drehte sich um und sah in das Grinsen eines Mannes, den als unscheinbar zu beschreiben noch übertrieben gewesen wäre. Er sah aus wie ein Finanzbeamter aus dem Bilderbuch der Klischees. Mausgrau. Spärliche graue Haare, grauer Anzug, weißes Hemd und eine Gesichtsfarbe, die von einem Leben in einer Höhle zeugte. Eine rote Fliege betonte die Farblosigkeit nur.
    »Sie wollten mich sprechen, ich bin hier der Geschäftsführer«, sagte der Mann mit tonloser Stimme.
    »Bei Ihnen hat ein Student gearbeitet« – Mattis Augen zeigten kurz zur Bar –, »leider weiß ich seinen Namen nicht, nur dessen Initialen, die lauten A. P.«
    Der Geschäftsführer blickte Matti misstrauisch an. »Es gehört nicht zu unserer Praxis, persönliche Daten unserer Mitarbeiter herauszugeben, schon gar nicht an Leute, die ich nicht kenne.«
    »Ich bin Taxifahrer, ich habe diesen Herrn hergebracht, und er hat etwas in meinem Taxi liegen gelassen.«
    »Dann geben Sie mir das, und ich leite es weiter.«
    »Das darf ich nicht. Das ist kein Misstrauen, sondern eine Weisung meines Chefs. Ich darf das nur dem besagten Herrn persönlich überreichen. Sie verstehen das gewiss.«
    »Und was hat der Herr vergessen?« Ein misstrauischer Blick.
    »Eine Karstadt-Tüte, darin ein Paket, unbeschriftet.«
    »Aha«, sagte der Geschäftsführer. »Kann ich das sehen?«
    »Natürlich, aber Sie müssen mit zum Taxi kommen.«
    Der Geschäftsführer ging zwei Schritte in Richtung Ausgang, durch den gerade eine Gruppe von fünf Männern in feinem Zwirn eintrat. Einer von denen lachte scheppernd, woraufhin die anderen einfielen. Der Geschäftsführer schenkte den Männern keinen Blick, blieb stehen und wandte sich an Matti. »Arnulf Petersen …« Er schnipste mit dem Finger, aus dem Dunkel eines Separees erschien ein schwarz gekleideter Mann, drahtig, glatt, gefährlich. Der Mann stellte sich neben den Geschäftsführer, der flüsterte ihm etwas ins Ohr. Die Frau am Tresen bot ihren Ausschnitt einem aus der Männergruppe an, einem Glatzkopf mit schwitziger Schweinchenvisage. Der Mann wollte ins Dekolleté fassen, was die Barfrau mit einem neckischen Schlag auf die Hand und einem Lachen abwies. Der Mann bestellte was. Die Barfrau servierte dem Glatzkopf ein Glas Champagner, als der gefährliche Typ zurückkam. Er hatte einen Zettel in der Hand. Er gab ihn seinem Chef, der ihn nach einem kurzen Blick darauf an Matti weiterreichte. Arnulf Petersen, Dolziger Str. 28c stand darauf.
    »Wie heißt du?«, fragte der Geschäftsführer.
    Matti nannte seinen Namen.
    »Hast du einen Ausweis dabei?« Er öffnete die Hand.
    Matti gab ihm seinen Personalausweis. Der Geschäftsführer reichte ihn seinem Helfer und flüsterte ihm wieder etwas ins Ohr. Der Kerl zog mit dem Ausweis ab und kehrte nach einer halben Minute zurück. Währenddessen öffnete sich ein roter Vorhang, und auf der roten Bühne rekelte sich eine üppige Schwarzhaarige im roten Bustier und mit schwarzen Strapsen. Die Männer am Tresen drehten sich auf ihren Barhockern und gafften zur Bühne.
    »Wenn du Scheiß baust, kriegst du Ärger«, sagte der Geschäftsführer. Er gab Matti seinen Ausweis zurück.
    Matti wurde heiß. »Ist klar«, sagte er und ging

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