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Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Titel: Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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irgendwie mitschuldig«, sagte Petersen.
    »Klar, aber das stimmt nicht, und du weißt es. Niemand käme auf die Idee, dass man ermordet wird wegen so etwas.« Twiggy trank sein Glas leer und schenkte sich nach.
    »Trotzdem …« Petersen blickte hinaus. Im Haus gegenüber lehnte sich ein Mann aus dem Fenster und rauchte.
    »Was hast du Rosi gegeben?«
    »Die Bilder von den Typen. Ich habe den Baustadtrat erkannt, den hatte ich mal auf einer Veranstaltung gesehen.«
    »Und die Kolding-Leute hast du identifiziert, weil die mit einer Firmenkreditkarte bezahlt haben?«
    »Genau. Die waren zu viert, dazu kamen vier Frauen vom Laden, mit denen sie schließlich in den Puff gegangen sind. Für die Sause hat Kolding bezahlt. Ich habe im Internet recherchiert, das war eine Kleinigkeit. Kolding ist heftig zugange auf dem Berliner Immobilienmarkt, und sie bezahlen diesen beiden Herren von der Stadt den Puffbesuch. Alles klar, oder?«
    »War das nicht immer so in Berlin? Wo gebaut wird, stinkt es«, sagte Matti.
    »Und wie kamst du auf Rosi?«
    »Die habe ich vor ein paar Wochen an der Humboldt getroffen. Da hat sie mir erzählt, dass sie was zur Gentrifizierung macht. Daran habe ich mich erinnert, als ich diese Typen gesehen habe.«
    »Ganz schön clever«, sagte Dornröschen.
    »Geht so. Ich habe die Fotos gemacht und dabei so getan, als würde ich mit dem Handy spielen. Dann habe ich Rosi angerufen und ihr gesagt, was ich gesehen habe. Sie war tierisch aufgeregt, es würde genau passen zu ihrer Geschichte, hat sie gesagt. Sie ist gleich hergekommen, hat die Fotos abgeholt und mitgeschrieben, was ich ihr erzählt habe.«
    »Hast du die Bilddateien noch?«, fragte Matti.
    »Puh«, sagte Petersen. »Ich wollte sie löschen, als das mit Rosi passierte. Aber dann habe ich mir gesagt, dass mir das sowieso keiner glauben würde. Außerdem kann ich die Sauerei ja schlecht aus meinem Gedächtnis löschen. Dann habe ich ein paar Kopien gemacht, um was in der Hand zu haben. Man weiß ja nicht.«
    Er ging zum Bücherregal, zog den zweiten Band des »Kapital« heraus, klappte das Buch auf und entnahm ihm eine CD. Er legte sie auf den Tisch und setzte sich wieder. »Ich habe auch zwei Freunden die Dateien gegeben, das ist mein bester Schutz.« Er klang ängstlich. Matti ahnte, dass Petersen sich jede Nacht ausmalte, dass sie auch ihm ans Leben wollten, weil er zu viel wusste. Inzwischen wusste aber auch die Okerstraßen-WG einiges, was manchen Herren gar nicht gefallen konnte. Wenn die Rosi umgebracht hatten … Matti versuchte den Gedanken zu verdrängen.
    »Willst du zu uns ziehen?«, fragte Dornröschen.
    Matti und Twiggy wechselten erstaunte Blicke.
    Petersen schüttelte den Kopf. »Ich lauf nicht weg.« In der Stimme war ein Zittern.
    Verdammter Mist, dachte Matti.
    »Die Sache wird immer undurchschaubarer, je mehr wir wissen«, sagte Dornröschen. »Am Ende sind es doch die Typen, die wir wegen der DVD auffliegen ließen, und wir rennen vor den Falschen weg.«
    »Wir rennen doch gar nicht«, sagte Twiggy.
    Matti fiel ein, dass Dornröschen schon immer ziemlich genau wusste, was kommen würde, und ihm wurde noch mulmiger.
    Petersen blickte unruhig von einem zum anderen. In seinen Augen standen Fragezeichen, aber er sagte nichts.
    Twiggy nahm die CD in die Hand. »Hast du einen PC?«
    Petersen verschwand und kehrte mit einem Apple-Notebook zurück. Er legte die CD ein, sobald der Rechner aus dem Schlaf erwacht war. Die Bilder waren technisch nicht gut, aber es war alles zu erkennen. Im Hintergrund turnte eine barbusige Frau auf der Bühne herum, davor saßen vier Männer, zwei mit halb nackten Frauen auf dem Schoß, ein Dritter fummelte am BH seiner Begleiterin. Der Vierte kehrte seiner Bardame die Seite zu und glotzte zur Bühne. Auf dem Tisch stand ein Weinkühler, aus dem der Hals einer Champagnerflasche ragte. Weitere Fotos dokumentierten, dass die Stimmung stieg, eine Brünette servierte eine neue Flasche. Auf der Bühne erschien ein Mann, der Matti an Tarzan erinnerte, und zog der Tänzerin den Slip aus. Der dritte Mann hatte es inzwischen geschafft, den BH zu öffnen, und seine Begleiterin bedeckte die Brüste mit den Händen, während sie lachte. Im letzten Bild sah man, wie die vier Männer und die Frauen in einer Tür verschwanden. »Da geht’s zu den Zimmern«, sagte Petersen.
    »Wie hoch war die Rechnung?«, fragte Matti.
    »Viertausenddreihundertdreiundzwanzig Euro.«
    »Hat sich ja gelohnt«, sagte Twiggy.
    Matti hatte

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