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Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Titel: Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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Rechts tauchte der riesige Komplex auf, in dem der Verfassungsschutz und das BKA saßen. Rot geklinkerte Bauten, Kameras, Stacheldraht, Menschenleere. In den Fenstern Topfpflanzen, der Spitzel als Spießer. Gleich danach die Vattenfallzentrale. »Passt perfekt«, sagte Twiggy. »Schnüffler und Raffzähne auf einem Haufen.«
    Sie gingen durch den S-Bahnhof und erreichten den Treptower Park. Dornröschen marschierte vorneweg, bis sie das Spreeufer erreichten, wo Rundfahrtschiffe und Hausboote lagen. Imbissstände, Tische, Stühle, einige waren besetzt. Im Wasser spiegelte sich die Sonne. Draußen fuhr ein Motorboot in Richtung Oberbaumbrücke. In seinen Fenstern spiegelte sich das Ufer.
    »Wir nehmen die Knarren und schnappen uns als Ersten den Runde«, sagte Dornröschen.
    »Lass uns von vorn anfangen«, erwiderte Matti. Sogar Dornröschen verlor die Richtung, dachte er. »Erstens: Haben die Bullen tatsächlich Rosis Mörder umgenietet?«, fragte Matti. »Ich glaube ja, sonst kämen die Blutspuren nicht an seine Kleidung.«
    »Quatsch«, sagte Twiggy. Eine Frau mit Zwillingskinderwagen kam ihnen entgegen. Als sie vorbei war, putzte sich Twiggy die Nase. »Das Blut kann er abgekriegt haben, als er die Leiche fand und sie zum Beispiel berührte, um nachzuschauen, ob sie noch lebte.«
    »Das unterstellt, dass ein Gangster Mitgefühl hat, sich um das Leben anderer sorgt«, sagte Dornröschen. »Das mag sein, aber ich glaube es nicht.«
    »Glauben, glauben«, stöhnte Twiggy.
    »Wir wissen nichts, also müssen wir nach Wahrscheinlichkeit gehen«, sagte Matti.
    Dornröschens Handy dudelte My Generation . Sie blickte auf die Anzeige und drückte das Gespräch weg. »Du hast recht«, sagte sie.
    Matti spürte seine Knie nicht mehr, dann waren sie wie Gummi. Schwindel packte ihn. Er wankte und fiel hin. Gleich war Twiggy da, dann auch Dornröschen, die der Schreck ein paar Augenblicke hatte erstarren lassen. Twiggy zog Matti hoch und stützte ihn, er blickte sich um und steuerte eine Bank an, auf der ein türkisches Pärchen saß, sie trug Kopftuch.
    Er guckte erst pikiert, dann begriff er und flüsterte der Frau etwas ins Ohr. Die beiden standen auf, betrachteten Matti neugierig und wandten sich ab. Sie gingen in Richtung S-Bahn.
    Matti sah nur Nebel vor den Augen. Dann rannen die Tränen. Dornröschen legte den Arm um ihn. »Wir kriegen die Schweine«, flüsterte sie.
    Sie saßen lange da und starrten vor sich hin. Als sich der Nebel langsam lichtete und die Tränen nachließen, sagte Matti: »Vielleicht haben die noch nicht mitgekriegt, dass die Bullen Rosis Mörder erwischt haben. Sonst hätten die mich nicht umbringen wollen. Es kam erst kurz vor dem Anschlag im Radio.«
    »Aber Rosis Mörder war tot und konnte dir keine Bombe ins Auto legen. Also war es jemand anders. Nur warum?«, sinnierte Twiggy.
    »Um uns einzuschüchtern?«, fragte Dornröschen. »Weil wir auf der richtigen Spur sind? Weil jemand glaubt, wir seien auf der richtigen Spur? Aus Rache? Spiel und Rademacher? Runde? Der Chef? Die Quasten? Göktan? Wer von denen legt Bomben?«
    »Der BKA-Bulle sagte, Rosis Mörder habe zu einer Bande gehört. Aus Osteuropa«, sagte Matti.
    »Das heißt nichts. Ein Bandenmitglied kann auch morden, ohne dass es einen Auftrag erhält.«
    »Gut, was sind die möglichen Motive für den Mord an Rosi? Erstens: Rosis Enthüllungen. Zweitens: Sex. Drittens: Verwechslung mit der Quasten. Viertens: ein blöder Zufall, ein Gewaltausbruch. Am wahrscheinlichsten sind die Enthüllungen, am unwahrscheinlichsten der Gewaltausbruch«, sagte Matti.
    Twiggy schniefte. »Was sind die Motive, dir eine Bombe ins Taxi zu legen? Erstens: unsere Versuche, Rosis Mörder zu finden, zweitens: eine Verwechslung mit einem anderen Taxifahrer, drittens: ein eifersüchtiger Lover von Lara, viertens: einer, der Lara aus anderen Gründen umbringen wollte. Vielleicht wusste auch sie etwas, das sie nicht wissen durfte. Am wahrscheinlichsten sind unsere Versuche, Rosis Mörder zu finden.«
    Dornröschen nickte. »In beiden Fällen geht es mit größter Wahrscheinlichkeit um den Mord an Rosi. Also kümmern wir uns zuerst darum.«
    »Und was ist mit der Verwechslungstheorie? Ich finde die ziemlich gut. Göktan und sein Sohn. Ich finde, der hat merkwürdig reagiert.«
    »Matti hat recht«, sagte Twiggy.
    »Aber warum sollten die dir eine Bombe ins Taxi legen?«, fragte Dornröschen.
    »Weil sie fürchten, dass wir ihnen auf die Schliche kommen.«
    Dornröschen

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