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Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Titel: Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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überlegte. »Du hast dich mit Georg treffen wollen, aber ihn tot aufgefunden. Sonst hast du nichts gemacht. Irgendjemand hat dich oder Georg beobachtet. Ich nehme an, dass Georg überwacht wurde. Als der Überwacher spitzkriegte, dass Georg sich mit Anja treffen wollte, hat er verhindert, dass die beiden miteinander reden konnten. Also nahm er an, dass Georg oder Anja etwas wussten, das sie dem jeweils anderen nicht verraten sollten.«
    »Mach’s nicht so umständlich«, sagte Twiggy. »Wenn Anja etwas wüsste, das ihr nicht geheuer vorkommt, hätte sie es längst gesagt. Oder?« Ein fragender Blick zu Anja, ein beleidigter zu Robbi, der es sich auf ihrem Schoß gemütlich gemacht hatte. Er streckte eine Pfote in die Luft und bewegte die Krallen im Milchtritt.
    »Du weißt nichts?«, fragte Matti.
    Sie schüttelte den Kopf und verzog das Gesicht vor Schmerz.
    »Was könnte Georg gewusst haben, das so gefährlich ist, dass er dafür starb?«, fragte Matti.
    Twiggy fuhr sich mit der Pranke durch die Haare. Er stand auf und stützte sich auf dem Küchentisch ab. Er sah besonders groß und fett aus heute, und der Blaumann, den er trug, unterstrich den Eindruck nur.
    Anja beobachtete ihn genau, und fast schien es, als hätte sie Angst vor ihm. Sie rutschte mit ihrem Stuhl ein paar Zentimeter näher zu Matti, der an derselben Tischecke saß.
    Twiggy schaltete die Espressomaschine ein, die er vor einiger Zeit besorgt hatte. Er lehnte sich an die Spüle. »Eine Möglichkeit: Georg wollte auspacken. Doch da gibt es jemanden, dem das nicht passt. Wohl ein lieber Genosse.«
    Matti wiegte den Kopf. »Ist die wahrscheinlichste Variante«, sagte er.
    Twiggy nickte, während er beobachtete, wie die Espressomaschine Druck aufbaute.
    »Aber würde so ein Genosse Anja überfallen? Gibt es dafür ein einziges Beispiel?«, fragte Dornröschen.
    »Puh«, erwiderte Twiggy. Er stellte zwei Tassen unter den Ausguss und drückte den Kaffeeknopf. Mit einem Brummen und Zischen lief die braune Brühe in die Tassen. Er stellte eine vor Matti, die andere vor sich. Ein Blick zu Anja, die hob die Hand und sagte: »Nein, danke.« Twiggy setzte sich auf seinen Stuhl, linste grimmig zu Robbi, dem Anja gerade eine Kraulsonderzulage verpasste. »Ich würde mich an eurer Stelle nicht wundern, wenn ich demnächst meine Haare verliere.«
    Matti lachte und erntete einen bösen Blick. »So wie Robbi damals, als du den armen Kater vernachlässigt hast?«
    Twiggy winkte ab und kreuzte die Arme vor der Brust. »Wenn es um was Wichtiges geht, dann greifen auch Helden des bewaffneten Kampfes manchmal zu erstaunlichen Mitteln. Ich sage nur, Schmücker, Albartus.«
    »Der eine ein Verräter, der andere ein Genosse«, sagte Matti. »Beim Verräter Schmücker hatte der VS die Hand im Spiel. Ob man die Carlos-Leute als Genossen einsortieren sollte, na, da hab ich mehr als nur gelinde Zweifel. Und die tolle Ingeborg, die hat ihre Antibabypillen in einem Hotel vergessen, nachdem sie laut Auskunft der Terrorexperten in den Medien schon seit Jahren tot war. Bleibt nicht viel übrig. Aber wenn Georg und ein paar andere Gangster geworden sind, dann kann man ihnen alles zutrauen.«
    Matti fiel ein, wie erschüttert sie gewesen waren, als Gerüchte aufkamen, dass die eigenen Leute Kämpfer töteten, die als Verräter galten. Er hatte beim Schleyer-Mord nicht geweint vor Mitleid, sich auch nicht klammheimlich gefreut, aber er hatte sich eingebildet zu verstehen, dass der ehemalige SS-Mann und Unternehmerboss ein perfektes Feindbild abgab. Doch die eigenen Leute umbringen, wenn sie als Spitzel verdächtigt wurden? »Auch Unbeteiligte wie Anja?«
    Deren Blicke folgten dem Gespräch.
    »Sie ist nicht unbeteiligt«, sagte Dornröschen. »Nicht mehr. Georg hat sie reingezogen in irgendeine Sache. Womit wir wieder bei der Ausgangsfrage wären. Andere Möglichkeit: Könnte doch sein, dass Georg wirklich eine Bank machen wollte …«
    »Oder schon eine gemacht hat, und die Kollegen haben ihn abgeschüttelt. Oder er die Kumpane«, sagte Twiggy.
    »Lass uns das systematisch machen«, moserte Matti. »Erstens: Georg will auspacken, die eigenen Genossen bringen ihn um und bedrohen Anja, weil sie glauben, dass Georg ihr was gesagt hat. Hat er das?« Er blickte Anja an. Die schüttelte vorsichtig den Kopf, aber es schmerzte trotzdem.
    »Zweitens: Banküberfall, irgendwo, irgendwann, schon passiert oder erst geplant. Derdiedas Kumpane wollen ihn loswerden. Warum auch

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