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Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Titel: Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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Dornröschen.
    »Na ja, man erbt doch einiges.«
    »Biologist«, schimpfte Twiggy.
    Matti lächelte. Aber lachen konnte er nicht.
    »Na ja, du wirst es erfahren. Vielleicht.«
    Dornröschen stellte zwei Ravioli-Dosen vor Twiggy, damit der sie öffnete. Und dann begann das übliche Prozedere am Freitagabend. Es endete wie immer: Dornröschen gewann locker und grinsend, die beiden Jungs versuchten die Fassung zu wahren und schworen Rache. Der Geruch des Joints füllte die Küche.
    Matti stand zeitig auf und radelte zur Mittenwalder Straße 61. Es war ein herrlicher Morgen mit strahlend blauem Himmel, und keine Wolke wagte es, die Einfarbigkeit zu stören. Fünf Stockwerke und eine Dachwohnung. Links im Hochparterre ein kleiner Bioladen. Der hellgraue Putz verunstaltet mit miesen Graffiti. Der Verkehr auf der Blücherstraße rauschte. Matti las die Klingelschilder, fand aber ihren Namen nicht. Vermutlich lebte sie in einer WG, die es nicht für nötig hielt, das Klingelschild anzupassen an Aus- und Einzüge. Es war ein Elend. Matti klingelte unten bei L. Müller . Nichts rührte sich. Dann Frowein . Die Tür öffnete sich. Er betrat den Flur, ging vorbei an den Briefkästen und stieg die Treppe hoch zum ersten Stock. Eine Frau mit fettigen Haaren stand in der Tür, in der Hand eine Zigarette.
    »Guten Tag, Jelonek. Ich suche eine Anja Barth, die wohnt in dem Haus. Ihr Name findet sich aber nicht auf den Klingelschildern.«
    Die Frau zuckte die Achseln, trat zwei Schritte zurück und knallte die Tür zu.
    Matti klingelte gegenüber. Auf der Fußmatte stand Haxen abtreten . Er wollte schon ins nächste Stockwerk steigen, als er Klopfgeräusche hörte. Ein Greis öffnete, die Türklinke in der einen, den Stock mit Silberknauf in der anderen Hand. »Ja, bitte?«, krächzte er.
    »Ich suche eine Frau.«
    »Ich auch«, sagte der Mann und guckte neugierig.
    »Nein, Entschuldigung … sie heißt Anja Barth und wohnt hier. Ihr Name steht aber auf keinem Klingelschild.«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Ist sie hübsch?«
    »Ja, sehr.« Matti beschrieb sie.
    Der Mann überlegte und schüttelte fortlaufend den Kopf. »Nein, hab ich nicht gesehen. Heißt aber nichts, da oben« – der Stock zeigte nach oben – »wohnen viele junge Leute.«
    Matti bedankte sich und stieg die Treppe hoch. Aus einer Wohnung erklang Musik, irgendwas von Dinosaur Jr. Er klingelte. Als sich nichts tat, klopfte er kräftig gegen die Tür.
    Die wurde aufgerissen von einem Mann in einem verschwitzten T-Shirt. »Ja?«, fragte er unfreundlich.
    Die Musik war jetzt laut.
    Matti beschrieb Anja.
    Der Mann schüttelte den Kopf und schloss die Tür. Die Musik war leiser.
    Gegenüber öffnete niemand, in der Etage darüber verrieten die Klingelschilder, dass hier zwei WG s waren. Matti klingelte an einer Tür, auf der ein roter Stern befestigt war, der aber die Gesinnung dieser WG vermutlich genauso demonstrierte wie Che Guevara auf T-Shirts. Als sich nichts tat, klingelte er länger. Er hörte einen Fluch, Schritte, und die Tür wurde aufgerissen. Haare und Gesichtsausdruck verrieten, dass der Typ geschlafen hatte und sich ärgerte. Die Augen verrieten, dass die Nacht hart gewesen war. Hinter ihm tauchte eine kleine Rothaarige auf, verstrubbelt und bleich, bekleidet mit Turnhose und ärmellosem Unterhemd. »Was is’n?«
    Matti fragte nach Anja.
    Der Typ kratzte sich auf dem Kopf. Die schwarzen Haare standen wirr. »Hm?«
    »Vielleicht oben?« Sie deutete zur Decke.
    »Stimmt. Romeo, da oben könnte Julia wohnen. Aber vielleicht will sie dich nicht sehen.«
    »Julia wollte Romeo immer sehen. Nur durfte sie das nicht«, sagte Matti. »Danke für den Tipp.« Sie schlurfte weg, er drückte die Tür ins Schloss. »Scheiße«, klang es nach draußen.
    Gegenüber öffnete niemand.
    Matti stieg in den vierten Stock. Einmal klingelte er umsonst, an der anderen Tür wurde mit einer Karikatur vor einem Hund gewarnt. Aber es kläffte nicht, eine junge Frau öffnete, Typ Studentin im vierten Semester. Klein, ganz hübsch, dunkelbraune Haare, Pferdeschwanz. Als Matti sein Sprüchlein aufgesagt hatte, zog sie ihre Nase hoch und sagte zögernd. »Die Beschreibung könnte passen. Was willst du von ihr?«
    »Sag ihr einfach, dass Matti mit ihr reden will.«
    Die Studentin schloss die Tür. Matti spürte, wie er nervös wurde. Was sollte er sagen? Als sich die Tür wieder öffnete, stand eine große, schlanke Frau vor ihm, blond und mit einem unsicheren Lächeln auf dem Gesicht,

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