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Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Titel: Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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passt ihn wieder ab auf einem Weg. Doch als er Siggi sieht, begreift er, dass der ihm nicht mehr helfen kann. Und eine Hoffnung ist geplatzt. Was hat Georg dann getan?
    »Georg ist tot«, sagte Matti. »Tote kann man nicht verraten.«
    Siggis Kopf wackelte. »Vor zwei Wochen oder so. Da stand er plötzlich vor mir. Hier in der Straße. Ich war draußen, frische Luft schnappen. Er ist mir wohl gefolgt …« Siggis Stimme erlosch. Er drehte sich eine Zigarette. Unendlich langsam.
    »›Ich hätte dich fast nicht erkannt‹«, murmelte Siggi. »Das hat er gesagt.«
    »›Bin älter geworden, du auch‹, hab ich geantwortet.«
    »Ich brauch noch einmal deine Hilfe«, sagte Georg.
    Siggi blickte ihn lange an. »Ich bin alt geworden. Hab ich schon gesagt.«
    Georg schaute die Straße hinunter, an Siggi vorbei. »Aber du bist doch noch Genosse, oder?«
    »Ich schon. Du auch?«
    »Natürlich«, sagte Georg.
    »Bei was soll ich helfen?«
    »Ach, lass«, sagte Georg. »Geht es dir gut?«
    »Nein«, erwiderte Siggi. »Die Lage ist beschissen. In jeder Hinsicht.«
    Georg kramte in seinen Taschen. Dann hatte er einen Fünfziger in der Hand. Er reichte Siggi den Schein.
    Aber der drehte sich weg. »Mach’s gut, Georg. Lass dich nicht erwischen.«
    »Und das war alles?«, fragte Twiggy.
    Siggis Kopf wackelte.
    »Es ist zum Kotzen«, schimpfte Twiggy. »Egal, was wir machen, wir erfahren nichts. Georg ist ein Gespenst, von dem es nicht mal eine Leiche gibt.«
    »Stimmt nicht«, sagte Matti. »Wir haben erfahren, dass Georg sich nicht stellen wollte. Dazu hätte er Siggi nicht gebraucht. Das passt zu der Info, dass er sich bei keinem Anwalt gemeldet hat.«
    Dornröschen nickte. »Bleiben also folgende Möglichkeiten: Er ist gekommen, weil er einen Rappel gekriegt hat und seine Tochter sehen wollte. Dafür hat er was riskiert. Ganz schön irre, wenn ihr mich fragt. Zweite Möglichkeit: Rentenkasse auffüllen. Dabei hat er an Siggi gedacht. Entweder als Partner oder als einer, der ihm sagen kann, wer als Partner infrage käme.«
    »Könnte das sein, Siggi?«, fragte Matti.
    Siggi schnaufte wieder. »Was weiß ich?« Der Satz klang wie das Fazit seines Lebens. Schmerzhafter konnte Enttäuschung nicht sein.
    In der Küche leerten sie die Weinbestände. Sogar Dornröschen beteiligte sich an der Aktion, wenn auch zurückhaltend. Robbi maulte herum. Er fühlte sich vernachlässigt, und Twiggy fürchtete schon, dass der Kater die Mauser kriegte und Fellhaarwolken verbreitete. »Nicht wieder krank werden«, flüsterte er Robbi ins Ohr. Das zuckte nur leicht, um sein Einverständnis zu zeigen. Na gut, wurde er also erst mal nicht krank. Nur sollten die sich nicht einbilden, dass er diese Protestform so mir nichts, dir nichts streichen würde aus dem Waffenarsenal. Er war ja nicht blöd.
    »Wo steckt Anja?«, fragte Matti.
    »Morgen suchen wir sie«, erwiderte Dornröschen.
    »Ich muss mich bei Ülcan melden.«
    »Morgen erholst du dich noch vom Knast«, sagte Twiggy. »Ülcan wird das verstehen. Außerdem hat er ein Interesse daran, dass du nicht wieder eingebuchtet wirst.«
    »Und das da?«, fragte Dornröschen. Ihre Augen zeigten zur Spüle. Teller, Pfannen, Töpfe, Besteck warteten im Becken und an seinem Rand ungeduldig darauf, abgewaschen zu werden. Matti blickte zu Twiggy und der zu Dornröschen. Die zeigte auf den Abwaschplan. »Heute bist du dran.«
    »Von mir stammen zwei Teller und ein Messer …«
    »Matti saß im Knast«, sagte Dornröschen.
    »Du aber nicht.«
    »Machen wir’s zusammen.«
    »Morgen«, maulte Twiggy.
    Plötzlich erklang ein Jaulen. Matti drehte sich um, um die Quelle des Lärms zu entdecken. Aber der kam von draußen. Das Jaulen verwandelte sich in ein Stampfen. Der Küchentisch vibrierte mit.
    »Techno«, sagte Twiggy. »Die sind ja wohl wahnsinnig.«
    »Wer ist es?«, fragte Dornröschen.
    »Keine Ahnung«, sagte Twiggy. Er lief in den Flur und öffnete die Wohnungstür. Matti folgte ihm. Im Treppenhaus stampfte es auch. Aber gedämpft. »Das kommt nicht aus dem Haus.«
    Sie stiegen die Treppe hinunter und öffneten die Haustür. Das Stampfen war extrem laut.
    »Das kommt von da!« Matti wies zum gegenüberliegenden Haus. Sie liefen hin. Als sie vor dem Haus standen, war die Musik etwas leiser.
    »Dann von der Kicker-Kneipe. Vielleicht dreht da einer durch«, sagte Twiggy.
    Sie rannten zur Kneipe, aber dort lief keine Musik.
    »Allerstraße«, sagte Twiggy. Die verlief parallel zur Okerstraße. Doch als sie

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