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Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Titel: Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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hinter dem Häuserblock waren, hallte der Krach weiter ortlos durch die Nacht.
    »Das muss in einem der Hinterhöfe sein«, sagte Matti. »Hier draußen ist es eher leiser.«
    Als sie durch den Hausflur die Hintertür erreicht hatten, war die Musik aus. Matti erschrak fast.
    »Scheiße«, sagte Twiggy. »Die fünf Minuten hätte der Knallkopf noch weitermachen können.«
    »Ihr wart die Einzigen, die den Wahnsinnigen gesucht habt, stimmt’s?«, fragte Dornröschen. »Das Arschloch weckt alle auf in der Umgebung. Und niemand traut sich, dem die Meinung zu geigen.«
    »Da sind in letzter Zeit einige zugezogen«, sagte Matti. In der Tat hatten Möbelwagen hier und dort geparkt. Die Gegend geriet ins Blickfeld der Spekulanten. Seit der Flughafen Tempelhof stillgelegt worden war, tummelten sich die Massen auf seinem Gelände. Ein Riesenpark entstand. Mit Gärten, Skulpturen, Veranstaltungen. Plötzlich war hier was los, wo früher Flugzeuge die Leute terrorisiert hatten. Bald würde es wimmeln von Ökomuttis und Esospinnern. Junglehrer mit dem ersten Gehalt, Künstler und Medienfritzen würden an den neuen Park ziehen. Neue Kneipen und Geschäfte würden öffnen. Und die Mieten würden steigen auf Prenzelberger oder Kreuzberger Höhen.
    Am Vormittag kopierten sie Anjas Fotos und radelten zur Mittenwalder Straße.
    »Inzwischen glaube ich nicht mal mehr, dass sie hier überfallen wurde«, meckerte Twiggy, als er bei den anderen angekommen war an der Ecke Mittenwalder Straße/Gneisenaustraße. »Eigentlich glaube ich gar nichts mehr.«
    »Reg dich bloß nicht auf«, sagte Dornröschen. Sie war unternehmungslustig. »Irgendwas kriegen wir schon raus. Es muss doch einen Grund gehabt haben, dass sie sich ausgerechnet die Mittenwalder Straße ausgesucht hat. Dort hat sie angeblich gewohnt, und hier wurde sie angeblich überfallen.«
    »Augen zu, auf den Stadtplan getippt. Aha, Mittenwalder Straße«, knurrte Twiggy.
    Matti hörte zu. Ihm war übel. Er spürte den Drang, alles hinzuschmeißen. Aufzugeben. Dass sie jetzt in dieser elenden Straße ein Phantom jagten, machte ihn fertig. Wenn irgendetwas Hilflosigkeit zeigte, dann diese Schwachsinnsaktion. Er spürte, dass sie nichts und niemanden finden würden. Schon gar nicht Anja. Vielleicht war sie wirklich tot, vielleicht untergetaucht. Vielleicht hatte sie irgendeinen Dreck am Stecken. Es war zum Kotzen, sich täglich bei den Bullen zu melden. Jeden Augenblick konnten dieser Staatsanwalt und Schmelzer ihn wieder einbuchten. Ein neuer Beweis genügte. Einer von diesen Beweisen, die nichts bewiesen. Es kam ihm vor wie ein Komplott gegen ihn. Nur, wer sollte eines schmieden? Gegen ihn? Einen Taxifahrer? Sie waren nur Statisten in einem Stück, das woanders spielte. Er hatte nicht den Hauch einer Idee, um was es ging. Was sie überlegt hatten, waren Konstrukte. Es konnte sein, dass Georg einen Coup geplant hatte. Aktion Kontoauffüllung. Aber warum sollte das stimmen? Warum sollte überhaupt irgendetwas stimmen? Wahrscheinlich hatten sie sich verrannt. Es schmeckte nach Panik, nur spärlich verdeckt durch ihren Aktionismus. Sie hatten in den letzten Jahren üble Verbrechen erlebt und aufklären müssen. Sie hatten immer etwas gefunden, an das sie sich halten konnten. Diesmal entglitt ihnen jedes Fädchen, sobald sie nach ihm griffen. Und jetzt diese Zeitverschwendung in der Mittenwalder.
    Sie beschlossen, sich nicht aufzuteilen, obwohl Matti es vorgeschlagen hatte. Der hatte in Dornröschens Blick Sorge gelesen. Vielleicht fürchtete sie, dass Matti durchdrehte, wenn ihm einer blöd kam. Twiggy merkte man auch an, dass er keine Lust hatte. Doch Dornröschen trieb sie an, gähnend verbat sie sich jeden Widerspruch.
    Ein Rentnerpaar, bürgerlich bis in die Haarspitzen. Sie trug einen Hut trotz der Hitze. Er ein Jackett, das entfernt an eine Lodenjacke erinnerte. Sie schlenderten in Richtung Gneisenaustraße, vielleicht zur U-Bahn.
    Dornröschen stellte sich in ihren Weg und streckte ein Foto vor. »Entschuldigen Sie bitte, ich suche meine kleine Schwester. Sie ist letzte Woche verschwunden. Haben Sie dieses Mädchen zufällig gesehen?«
    Sie zuckte ein wenig zurück und rümpfte die Nase, wenn auch kaum sichtbar. Er blickte aufs Foto. »Mädchen. Das ist kein Mädchen.«
    »Ja, aber ich nenn sie so. Kleine Schwester, Sie verstehen? Haben Sie sie gesehen?«
    Der Alte glotzte mit feuchten Augen und zitternder Unterlippe. Seine Frau warf einen zweiten Blick aufs Foto. »Komm«, sagte

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