Maulende Rebellen, beleidigte Zicken
in diesen Jahren des Umbruchs und der Veränderung beizustehen, müssen Eltern ihre Beziehung zum anderen Elternteil des Kindes durchdenken und unter Umständen neu gestalten. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Beziehung zu Ihrem Partner dauerhaft zu stärken oder zu verbessern.
Ein Wort an Alleinerziehende, Geschiedene, und Patchworkfamilien
Auch wenn Sie nicht mit dem anderen Elternteil Ihres Kindes zusammenleben, beeinflusst Ihre Einstellung diesem Menschen gegenüber die Beziehung zu Ihrem Kind. Was Sie über den anderen Elternteil sagen, wie Sie ihm gegenübertreten und wie Sie mit seiner Abwesenheit umgehen, teilt Ihrem Kind mit, was Sie von ihm halten. Ihr Teenager wird viele Schlussfolgerungen über Beziehungen aus Ihrem Verhalten gegenüber dem anderen Elternteil ziehen.
Wenn Sie keine Beziehung zum anderen Elternteil haben, wird Ihr Kind Ihre Beziehungen zu anderen Erwachsenen beobachten. Dazu zählen Ihre Freunde, Ihr Lebenspartner, Ihr Chef, die Großeltern, die Nachbarn und die Lehrer Ihres Kindes. Jedes Mal, wenn Ihr Kind Sie dabei beobachtet, wie Sie mit einem anderen Menschen umgehen, bringen Sie ihm etwas über Beziehungen bei.
Je mehr positive und unterstützende Beziehungen Sie in Ihrem Leben haben, desto mehr kann Ihr Kind über gute Beziehungen lernen. Achten Sie auch darauf, wie Sie über andere Menschen sprechen. Ihre Worte haben großen Einfluss auf Ihr Kind und seine Beziehungen. Sind Sie nett zu einem Menschen und machen aber später abfällige Bemerkungen über ihn, dann bringen sie ihren Kindern bei, dass Unehrlichkeit in Beziehungen normal ist. Ein grundlegender Fehler von Eltern ist, dass sie oft versuchen, Konflikte zu verheimlichen. Aber Konflikte gehören nun einmal zu einer guten Beziehung und Sie sollten Ihrem Kind zeigen, wie man mit Konflikten umgeht und sie löst.
Dieses Kapitel beschäftigt sich vor allem mit der Beziehung der Eltern zueinander, trotzdem können die Konzepte, die hier diskutiert werden, auch auf andere Beziehungen übertragen werden.
Die Entwicklung einer Paarbeziehung
Unabhängig von der Geburt eines Kindes durchläuft eine Paarbeziehung verschiedene Stufen. Die romantische Liebe beruht auf körperlicher Anziehungskraft, unrealistischen Erwartungen und unvollständigen Eindrücken. Man versucht den Partner zu beeindrucken, zeigt sich ihm nur von seiner besten Seite und erhofft sich, dass der Partner alle Wünsche und Bedürfnisse befriedigen wird. Man ist glücklich zusammen und sieht nur das Positive am Partner.
Leider dauert die romantische Liebe oft nicht lange an. Die Aufgaben und Routinen des Alltags holen das Paar ein. Rechnungen müssen bezahlt werden, die Wäsche muss gewaschen werden, alte Freundschaften und Hobbys, die während der Zeit der romantischen Liebe vernachlässigt wurden, werden wieder wichtig. Meinungsverschiedenheiten werden entdeckt und Konflikte bauen sich auf. Man entdeckt, dass der Partner doch nicht alle Wünsche und Bedürfnisse erfüllen kann. Eigenschaften, die man während der ersten Zeit des gemeinsamen Glücks gerne übersehen hat, werden auf einmal zu großen Problemen. Der Partner sieht
einen nicht mehr nur von der besten Seite, sondern von allen Seiten, was oft zu Enttäuschungen führt. Man fängt an, den Partner verändern zu wollen. »Wenn er nur …, dann wäre unsere Beziehung perfekt.« Oder: »Wenn sie nur …, dann wäre ich endlich glücklich.« Die Zeit, die ein Paar damit verbringt, an der Beziehung zu arbeiten - oder einfach nur diese Beziehung zu leben - wird im Alltag oft immer weniger. Es gibt weniger gemeinsame positive Erfahrungen und die Zeit, die die Partner miteinander verbringen, dient oft dazu, Probleme anzusprechen. Am Ende dieser Phase steht oft die Trennung.
Wenn das Paar zusammenbleibt, haben sie zwei Möglichkeiten. Entweder resignieren die Partner und leben in einer unbefriedigenden Beziehung weiter zusammen oder sie finden einen Weg, einander zu akzeptieren und mit den Schwächen des anderen und der Beziehung Frieden zu schließen.
Resignierte Partner, die nur zusammenbleiben, weil es praktisch oder vermeintlich besser für die Kinder ist, entwickeln sich immer weiter auseinander. Jeder lebt sein eigenes Leben. Es gibt wenig Nähe, Zuwendung oder Liebe. Oft sind die Kinder der einzige gemeinsame Bezugspunkt und gemeinsame Gespräche drehen sich ausschließlich um die Kinder. Da die Kinder oft von klein auf diejenigen sind, die das Bedürfnis der Eltern nach Nähe erfüllen, sind sie oft
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