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Maurice, der Kater

Maurice, der Kater

Titel: Maurice, der Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Pfirsiche.
»Nun, meine Liebe, Regierungen geben ihr Geld noch für etwas anderes aus, nämlich Rattenfänger, verstehst du? Eigentlich weiß ich gar nicht, warum ich mich mit euch abgebe.«
»Ja, aber wir…«
    Sie merkten, dass die Kutsche angehalten hatte. Draußen im Regen klirrte das Pferdegeschirr. Dann schwankte die Kutsche ein wenig, und man hörte das Geräusch laufender Füße.
    Eine Stimme aus der Dunkelheit fragte: »Sind irgendwelche Zauberer dort drin?«
Die verwirrten Fahrgäste musterten sich gegenseitig.
    »Nein«, erwiderte der Junge, und das »Nein« bedeutete so viel wie: »Warum fragst du?«
    »Was ist mit Hexen ?«, fragte die Stimme.
»Nein, keine Hexen«, antwortete der Junge.
»Na schön. Sitzen dort drin schwer bewaffnete Trolle in Diensten der
    Postkutschengesellschaft?«
»Das bezweifle ich«, sagte Maurice.
Eine Pause schloss sich an, gefüllt vom Geräusch des Regens.
    »In Ordnung, was ist mit Werwölfen?«, erkundigte sich die Stimme schließlich.
»Wie sehen die aus?«, fragte der Junge.
    »Äh, sie sehen ganz normal aus, bis ihnen plötzlich Haare und Zähne und große Pranken wachsen, und dann springen sie durchs Fenster und greifen an«, entgegnete die Stimme.
    »Wir alle haben Haare und Zähne«, sagte der Junge.
»Dann seid ihr also Werwölfe?«
»Nein.«
»Gut, gut.« Wieder folgte eine Pause, als ginge der verborgene Sprecher
    eine Liste durch. »Na schön, Vampire«, sagte er. »Es ist eine ziemlich feuchte Nacht, bei solch einem Wetter wollt ihr sicher nicht fliegen. Sind Vampire da drin?«
    »Nein!«, sagte der Junge. »Wir sind vollkommen harmlos!« »Meine Güte«, brummte Maurice und kroch unter den Sitz. »Da bin ich erleichtert«, sagte die Stimme. »Heutzutage kann man nicht vorsichtig genug sein. Es treiben sich viele seltsame Leute herum.« Eine
    Armbrust wurde durchs Fenster geschoben, und die Stimme fügte hinzu: »Geld und Leben. Heute ist beides inbegriffen.«
    »Das Geld ist im Koffer auf dem Dach.«
Maurices Stimme erklang in Bodenhöhe.
    Der Straßenräuber blickte ins dunkle Innere der Kutsche. »Wer hat das gesagt?«, fragte er.
»Äh, ich«, erwiderte der Junge.
    »Ich habe nicht gesehen, wie sich deine Lippen bewegt haben, Junge!« »Das Geld ist auf dem Dach. Im Koffer. Aber an deiner Stelle würde ich nicht…«
»Ha, na klar würdest du’s nicht«, sagte der Straßenräuber. Sein maskiertes Gesicht verschwand vom Fenster.
    Der Junge griff nach der Flöte, die auf dem Sitz neben ihm lag. Es war eine einfache Blechflöte.
»Spiel ›bewaffneter Raubüberfall‹, Junge«, sagte Maurice ruhig.
    »Könnten wir ihm nicht einfach das Geld geben?«, erklang die Stimme von Pfirsiche. Es war eine kleine Stimme.
»Geld ist dazu da, dass die Leute es uns geben«, sagte Maurice streng. Sie hörten ein Kratzen, als der Straßenräuber den Koffer vom Dach der Kutsche zog.
    Der Junge setzte gehorsam die Flöte an die Lippen und blies einige Töne. Darauf folgten unterschiedliche Geräusche: ein Knacken, ein Pochen, ein Schlurfen und dann ein sehr kurzer Schrei.
    Als es still wurde, kletterte Maurice auf den Sitz und streckte den Kopf durchs Fenster in die dunkle, regnerische Nacht. »Gut«, sagte er. »Du bist vernünftig. Je mehr du dich bewegst, desto fester beißen sie. Du blutest noch nicht, oder? Gut. Komm ein wenig näher, damit ich dich sehen kann. Aber vorsichtig, klar? Wir wollen doch nicht, dass jemand in Panik gerät.«
    Der Straßenräuber kehrte ins Licht der Kutschenlampen zurück. Er ging ganz langsam und vorsichtig, die Beine weit auseinander. Und er wimmerte leise.
    »Ah, da bist du ja«, sagte Maurice fröhlich. »Sie sind in den Hosenbeinen nach oben gelaufen, nicht wahr? Typischer Rattentrick. Nick einfach nur, denn wir wollen ja nicht, dass sie erneut zubeißen. Wer weiß, wohin das führen würde.«
    Der Straßenräuber nickte ganz langsam. Dann kniff er die Augen zusammen. »Du bist eine Katze !«, brachte er hervor. Und dann verdrehte er die Augen und schnappte nach Luft.
    »Habe ich dich zum Reden aufgefordert?«, fragte Maurice. »Ich glaube nicht, dass ich dich zum Reden aufgefordert habe. Ist der Kutscher weggelaufen, oder hast du ihn umgebracht?« Das Gesicht des Mannes blieb leer. »Ah, du lernst schnell, das gefällt mir an einem Straßenräuber«, sagte Maurice. »Du darfst die Frage beantworten.«
    »Er ist weggelaufen«, sagte der Straßenräuber heiser.
    Maurices Kopf kehrte ins Innere der Kutsche zurück. »Was haltet ihr davon?«,

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