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Maurice, der Kater

Maurice, der Kater

Titel: Maurice, der Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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den Rattenfängern schien es ähnlich gewesen zu sein. Sie hatten gesprochen, als hätten sie eine Stimme gehört und sie für ihre eigenen Gedanken gehalten. Aber eigentlich war es gar keine Stimme.
    Ich kann dich nicht sehen, dachte die Erinnerung. Ich weiß nicht, was du bist.
    Erinnerungen hätten sich bestimmt eine bessere Stimme gewünscht. Sie bestand nur aus Zischen und glitt wie ein Messer ins Bewusstsein.
Komm näher.
    Maurices Pfoten zuckten, und die Muskeln in seinen Beinen wollten ihn bewegen. Er fuhr die Krallen aus und wahrte die Kontrolle über sich. Jemand versteckt sich zwischen den Kisten, dachte er. Und wahrscheinlich wäre es keine gute Idee gewesen, etwas zu sagen. Die Leute reagierten komisch auf sprechende Katzen. Man konnte sich nicht darauf verlassen, dass alle so verrückt waren wie das Geschichten erzählende Mädchen.
    Komm NÄHER.
Die Stimme schien ihn zu ziehen. Er musste irgendetwas sagen.
    »Ich bin ganz glücklich hier, wo ich stehe, herzlichen Dank«, sagte Maurice.
Wirst du KOOPERIEREN? Wirst du unseren SCHMERZ teilen?
    Das letzte Wort schmerzte, aber überraschenderweise nicht sehr. Die Stimme hatte scharf, laut und dramatisch geklungen. Von wem auch immer sie stammte: Der Betreffende schien zu erwarten, dass Maurice voller Pein auf dem Boden hin und her rollte.
    Als die Stimme erneut ertönte, klang sie argwöhnisch.
Was für ein Geschöpf bist du? Dein Geist ist FALSCH.
»Ich finde ihn vollkommen in Ordnung«, sagte Maurice. »Und wer bist
    du, Fragensteller im Dunkeln?«
Er roch nur Ratten. Links vernahm er ein leises Geräusch und sah die Silhouette einer sehr großen Ratte, die ihm entgegenkroch. Ein weiteres Geräusch ließ ihn herumfahren. Eine zweite Ratte kam aus der anderen Richtung. Wie einen Schemen sah er sie in der Düsternis.
    Ein Rascheln wies ihn darauf hm, dass auch vor ihm eine Ratte durch die Dunkelheit glitt.
Hier kommen meine Augen… WAS?KATZE! KATZE! TÖTEN!

Kapitel acht

    Als die drei Ratten sprangen, war es bereits zu spät – es befand sich nur noch ein mauriceförmiges Loch in der Luft. Maurice war auf der anderen Seite des Raumes und hastete an einigen Kisten empor.
    Es quiekte unter ihm. Er sprang auf eine weitere Kiste und sah eine Stelle, an der sich mehrere Ziegelsteine aus der Mauer gelöst hatten. Er hielt darauf zu, krabbelte auf dünner Luft, als Backsteine fielen, und schob sich ins Unbekannte.
    Er erreichte einen weiteren Keller, der voller Wasser stand. Eigentlich war es kein Wasser in dem Sinn. Solch ein Wasser entsteht, wenn es das aufnimmt, was von vielen Rattenkäfigen und aus den gewöhnlichen Abwasserkanälen abfließt, und danach ein Jahr lang ruht und leise vor sich hin blubbert. Von »Schlamm« zu sprechen, wäre eine Beleidigung für ehrenwerte Sümpfe überall auf der Welt gewesen.
    Maurice landete mit einem »Glubb« genau darin.
    Er paddelte entschlossen durch die breiartige Masse, versuchte, nicht zu atmen, und zog sich auf der anderen Seite des Raums an etwas hoch, das ein Unrathaufen zu sein schien. Ein heruntergefallener Dachsparren, an dem Schimmel eine glitschige Schicht bildete, führte zu einem Durcheinander aus rußgeschwärztem Holz an der Decke empor.
    Maurice hörte noch immer die grässliche Stimme im Kopf, aber sie klang jetzt sehr gedämpft. Sie versuchte, ihm Befehle zu erteilen. Einer Katze etwas befehlen? Es war leichter, Gelee an die Wand zu nageln. Für was hielt ihn die Stimme, für einen Hund?
    Stinkender Schlamm rann an ihm herab. Selbst seine Ohren waren voll davon. Er wollte sich sauber lecken, überlegte es sich dann aber anders. Sich sauber zu lecken, war eine ganz normale Katzenreaktion. Aber wenn er dies leckte, musste er mit dem Tod rechnen…
    Etwas bewegte sich in der Dunkelheit. Maurice sah, wie große Rattenschemen durch das Loch sprangen. Es platschte zweimal. Und dann krochen die Schemen an den Wänden entlang.
    Ah, sagte die Stimme. Du siehst sie? Beobachte, wie sie zu dir kommen, Katze! Maurice widerstand der Versuchung, erneut loszulaufen. Er durfte jetzt
    nicht auf seine innere Katze hören. Die innere Katze hatte ihn aus dem anderen Raum herausgebracht, aber sie war dumm. Sie wollte Dinge angreifen, die klein genug waren, und vor allem anderen weglaufen. Aber keine Katze konnte es mit so großen Ratten aufnehmen. Er erstarrte, bemüht, die sich nähernden Ratten im Auge zu behalten. Sie kamen direkt auf ihn zu.
    Moment mal…
Die Stimme hatte gesagt: Du siehst sie…
Woher wusste sie

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